Story by Sabine Maier
Tom Paris schaute einer
gröllenden Gruppe von etwa 10 jährigen Kindern hinter her.
Die kleinen Piraten,
Musketiere, Feen und Monster rannten an ihm vorbei zur nächsten Haustüre.
Tom lächelte beim Anblick der
fröhlichen Kinder. Er konnte sich noch gut an seine Kinderzeit erinnern.
Er war damals in einer
Starfleetuniform aus der „Kirk-Kollektion“ mit seinen Freunden durch die
Straßen gewetzt.
Halloween. Die Nacht der
Geister und Monster, der Verkleidung.
Aber er hatte einen Job zu
machen.
Er schaute sich um, suchte
nach den weiteren Mitgliedern des Außentrupps.
Einige Häuserblocks vor sich,
konnte er Commander Tuvok ausmachen. (dessen Ohren einmal nicht bei einer
Erdmission verborgen waren, bei den vielen Masken vielen sie nicht mal auf.)
Captain Janeway war einige
Meter vor dem Vulkanier und beobachtete mit offensichtlicher Freude die
umhereilende Kinderschar.
„Erinnert dich das an deine
Lausbubenzeit?“
Tom drehte sich nach der
melodischen Stimme hinter sich um.
Eine wunderschöne Frau mit
schulterlangen, glattem, schwarzem Haar stand lächelnd vor ihm.
Ein leichter Wulst wölbte sich
über ihrer Stirn.
Tom fielen nur ihre lachenden
Augen auf.
B`leanna Torres war halb
menschlich, halb klingonisch. Und sie war seine Frau.
„Sehr. Er war einer meiner
liebsten Tage im Jahr. Trick or Treat. Streich oder Süßigkeit.“
Über Toms Lippen huschte ein
schelmisches Lächeln, als er in seinen Erinnerungen schwelgte.
„Meine Damen und Herren, darf
ich sie daran erinnern, dass wir nicht zu unserem Vergnügen hier sind. Wir
müssen herausfinden, welches Phänomen uns auf die Erde des
21. Jahrhunderts katapultiert
hat.“
Captain Katherine Janeway war
eine Frau in den mittleren Jahren. Ihre rote Uniform saß perfekt über ihrem
trainierten Körper.
Ihre rot-blonden Haare hatte
sie sich praktisch an ihrem Hinterkopf fest gesteckt, doch ein paar Strähnen
hatten sich aus dem Knoten befreien können, und schwebten nun im Wind.
Mehrmals strich sich Katherine
eine vorwitzige Strähne aus den Augen.
„Commander Tuvok, konnten sie eine Abnormität in den Messungen
feststellen? Wobei es mich interessieren würde, wo und in welchem Jahr wir uns
genau befinden.“
„Laut Tricorderdaten, befinden
wir uns in Cherrywood Oaks. Einer kleinen Stadt im Süden der Vereinigten Staaten
vom 21. Jahrhundert. Um das genaue Datum zu sagen, bräuchte ich mehr Daten,
doch nach dem technischen Stand würde ich sagen, Anfang des ersten Jahrzehnts.“
„Zumindest haben wir den 31.
Oktober.“ Mischte sich Tom ein, worauf Tuvok ihm einen missbilligenden Blick
zuwarf.
„B`leanna konnten sie schon
die Energiequelle ausfindig machen, die wir vom Schiff aus orten konnten?“
„Leider nein Captain. Der
Streuungsgrad war zu groß um eine genaue Ortsangabe machen zu können. Und hier unten
empfange ich seltsamerweise überhaupt keine Emmisionen mehr.“
Katherine nickte ihrer
Maschinistin kurz zu und betätigte dann ihren Kommunikator, der oberhalb ihrer
linken Brust befestigt war.
„Captain an Voyager. Wird das Energiesignal noch empfangen?“
Das im Moment, im Dienst
befindliche, Besatzungsmitglied des Raumschiffes USS Voyager, wusste sofort
welch Energiesignal gemeint war und antwortete:
„Nein Mam. Es endete
unmittelbar nach ihrem hinunter beamen.“
„Na toll. Wer oder was uns
hier her gebracht hat, und uns wahrscheinlich auch wieder zurück bringen
könnte, hat sich unsichtbar gemacht.“
Katherine schaute sich hilflos
nach allen Seiten um.
„Ich finds ja ganz toll, auf
der Erde zu sein. Doch lieber wäre mir unsere Zeit gewesen.“ Murmelte Tom während
er den Kindern sehnsüchtig bei ihrem Tun zuschaute.
„Captain. Ich bekomme gerade
ein paar sonderbare Daten herein. Laut meinen Tricorderdaten, muss es hier eine
hochentwickelte künstliche Intelligenz geben, die es laut den archivierten
Geschichtsunterlagen, in diesem Jahrtausend noch nicht geben dürfte.“ Tuvoks
Augenbrauen zogen sich Stück für Stück höher.
„Von woher kommt es?“
Katherine ging zu Tuvok hinüber, um ebenfalls auf seinen Hochsenibilionscoder
zu schauen. Die anderen Tricoder waren auf verschiedene Empfindlichkeiten
eingestellt, und somit bekamen sie nicht alle die gleichen Informationen.
„Dies ist nicht logisch. Es
scheint sich zu bewegen. Es befindet sich nord-östlich von uns und bewegt sich
mit einer konstanten Geschwindigkeit von 10 Meilen auf uns zu. Bei der
gegenwärtigen Bewegung müsste es in - “ Tuvok hielt einen Moment inne, um sein
Gerät wie auch seinen Kopf rechnen zu lassen, „- 2 Minuten und 16 sec an uns
vorbei kommen.“
Alle Gesichter drehten sich in
die angegebene Richtung, und tatsächlich nach genau dieser Zeit fuhr ein Ding
auf 4 Rädern an ihnen vorbei.
„Tom. Sie sind der Spezialist
in Frage 20. Jahrhundert. Aber gehe ich richtig in der Annahme, dass dies ein
Auto war?“
Tom schaute immer noch
verblüfft dem schwarzen Wagen hinter her.
„ Ja. Ein, ich würde sagen, 88
Pontiac Trans Am. Ein Prachtstück von einem Auto. Für sein Alter in tadellosen
Zustand. Sie sieht aus wie neu vom Fließband. Den würd ich gern mal fahren.“
Tom kam nicht mehr vom schwärmen weg. Der Befehlston in, des Captains Stimme,
holte ihn aus seinen Träumereien zurück.
„Das eine ist nicht so
merkwürdig, als die Tatsache, dass dieses Fahrzeug eine künstliche Intelligenz
inne haben soll. Haben sie schon mal von einem solchen Auto gehört?“
Tom überlegte einen Moment.
„ Nicht das ich wüsste. Ist
mir nicht bekannt. Aber ich könnte im Archiv der Voyager danach forschen?“
„Ok. Vier Mann zum Beamen.
Energie.“
Katherine hatte wieder ihren
Kommunikator berührt gehabt, und kaum, dass das Wort Energie von ihren Lippen
verflogen war, lösten sich die vier Personen in ihren merkwürdigen Uniformen
auf.
Ein paar Kinder schauten noch
überrascht an die Stelle, wo die komisch aussehenden Erwachsenen zuvor
gestanden hatten, doch eine Minute später hatten sie es vergessen, und rannten
freudig kreischend zum nächsten Haus.
"
Hier irgendwo musste er doch
stecken.
Letzten Informationen zufolge,
hatte man ihn hier zuletzt gesehen. Und nach dem Verhaltensmuster, das er
bisher gezeigt hatte, blieb er immer ein bis zwei Wochen.
So nah, war Michael ihm bisher
noch nie gekommen.
Langsam fuhr er die Strasse
entlang. Beobachtete eine Gruppe von verkleideten Kindern, wie sie kreischend
von einer Türe rechts von ihm, genau vor KITTs Schnauze liefen und dann ohne
ihn groß zu beachten, in einen weiteren Vorgarten hinein stürmten.
Ein kleiner Hund sprang auf
einmal ebenfalls auf die Straße, den Kindern hinter her.
Erschrocken, trat Michael auf
die Bremse.
„Michael, diesen Kindern sollten nötig, die
Verhaltensmaßregeln im Verkehr beigebracht werden. Welche Bedeutung hat
eigentlich dieses Spektakel?“
„Das ist Halloween. Die Nacht
in der sich die Geister unter die Lebenden mischen. Doch hauptsächlich ist es
ein Mordsspaß für die Kinder, da sie sich verkleiden und auf Süßigkeiten Jagd
machen können. Ich kann mich noch sehr gut an meine Halloweennächte erinnern.
Wir hatten da einen Geizkragen in unserer Straße, der nie die Türe geöffnet
hat. Eines Tages haben wir ihm den hässlichsten Kürbis der ganzen Stadt vor die
Türe gestellt, gefüllt mit allen möglichen Krabbeltieren.“
Michael kicherte in sich
hinein.
Ein paar Erwachsene erregten
in diesem Moment Michaels Aufmerksamkeit.
Sie hatten eine engsitzende
Uniform an. Jeweils ein Mann und eine Frau, war in rot und in gelb gekleidet.
Michael hatte schon viele Uniformen gesehen, doch diese war ihm völlig
unbekannt.
Als er an ihnen vorbei kam
bemerkte er die verblüfften Gesichter der vier Personen, sowie die spitzen
Ohren des Schwarzen, welcher interessiert auf einen Gegenstand in seinen Händen
starrte.
„Manche Leute sind selbst als
Erwachsene noch kindisch. Die Uniformen, lass ich mir ja noch gefallen. Aber
das passt doch gar nicht zusammen. Was soll das darstellen? Ein
Koboldsoldat?“
Michael schüttelte den Kopf.
„Darauf kann ich ihnen leider keine Antwort geben. In meiner Datenbank sind keine Informationen hierfür abgespeichert - Michael bis vor einer Sekunde konnte ich die Personen noch orten. Nun sind sie verschwunden?!“
„Wie bitte?“ Michael drehte
sich verblüfft auf KITTs Erklärung nach den vier Erwachsenen um, doch wie KITT
gesagt hatte, waren sie verschwunden.
Das wurde ja immer
unheimlicher.
„Michael.“ KITT klang aufgeregt.
„Was, Kitt?“
„Ich kann die Energiesignatur wieder orten. Die
größte Intensität empfange ich vom Ortsrand von Sherrywood Oaks. Etwa eine
halbe Meile von hier entfernt.“
„Und, auf was warten wir dann
noch?“
Michael drückte das Gaspedal
durch.
"
Michael lief es, bei dem
Anblick der sich ihm bot, eiskalt den Rücken hinab.
Ein riesiges, hässliches
Etwas, erhob sich hinter einem rostigen Tor, welches aus spitzen Speeren zu
bestehen schien.
Zwei alte knorrige schwarze
Bäume standen rechts und links davon.
Was aber dem ganzen, den
endgültigen „Scary-Movie Touch“ zu verleihen schien, war der riesige helle Mond
über dem Gebäude. Eine Fledermausschar kam direkt aus dessen Licht auf sie
zugeflogen.
KITT rollte vor dem
geschlossenen Tor aus, und Michael überlegte sich, ob er nicht lieber umkehren
sollte.
„Brrr. Dieses Haus scheint aus
einer anderen Zeitdimension zu stammen. Oder aus einem Film.“ Ergänzte er seine
Feststellung.
Er hatte schon vieles gesehen,
doch hatte es in ihm nie solch Gruselgefühl ausgelöst.
Der Schrei einer Eule hallte
durch das öde Tal.
Keinen halben Kilometer hinter
ihnen, hatte sich das fruchtbare, grüne Land abrupt, in diese braun-graue
Einöde verwandelt.
Überall waren diese
hässlichen, wie Klauen aussehende Bäume über die Landschaft verstreut.
„Und du bist dir sicher, dass
das Signal von hier stammt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich hier
überhaupt jemand aufhält. Aber Menschen kommen als auf die absurdesten Ideen.“
„Sehr merkwürdig finde ich das alles auch. Ich habe einen Scan über das Haus laufen lassen, bekam jedoch kein Ergebnis. Allein das Signal, wird von hier konstant ausgesendet. Ich kann Ihnen also nicht mal sagen, ob sich jemand in dem Gebäude oder auf dem Gelände aufhält. Aber noch merkwürdiger finde ich, dass dieses Gebäude nicht in den städtischen Unterlagen eingetragen ist.“
KITT klang irritiert. Auf
seinem Monitor drehte sich eine Karte des vor ihnen befindlichen Ortes. Laut
der Karte hätte sich dort kein Gebäude befinden dürfen. Ein leerer Fleck
kennzeichnete das Quadrat. Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu.
„Michael, das Tor öffnet sich. Und ich empfange keinerlei Funksignale, noch kann ich irgendwelche Mechanik in dem Tor ausmachen. Mit ihren Worten – Es öffnet sich wie von Geisterhand.“
„Nun, wer oder was auch immer
dahinter steckt, lädt uns wohl hiermit ein, herein zu kommen.“
Langsam ging Michael von der
Bremse, er hatte KITTs Getriebe die ganze Zeit auf „D“ stehen lassen, und
während sie nun in Schritttempo durch das geöffnete Tor fuhren, stellten sich
seine Nackenhaare alarmierend auf.
"
Seven of Nine hatte es eilig.
Endlich meinte sie etwas gefunden zu haben.
Aus der Beobachtungslounge der
Astrometrie eilend, einen Pad in ihren Händen, den sie immer wieder berührte,
um die Informationen eins ums andere mal zu überprüfen, betrat sie den
Turbolift um zur Brücke zu fahren.
Der Turbolift bewegte sich mit
10 m/s, was fast nicht zu bemerken war, da das System es ausgleichte, doch für
Seven war er immer noch zu langsam.
Sie zwängte sich fast durch
die sich öffnenden Türen, so eilig hatte sie es ihre Entdeckung dem Captain zu
zeigen.
„Captain. Ich habe den
Ursprungsort der Energiesignatur gefunden. Nachdem ich einige Interferenzen
mittels eines Tri-Alpha Filters, sowie einer Feinkalibrierung der Phalanx heraus gefiltert hatte, konnte ich die
Quelle ermitteln.“
Katherine drehte sich nach
ihrer Astrophysikerin um.
Seven war eine große, schlanke
Frau. Ihre hellblonden Haare stets streng in einem Knoten zusammen gefasst.
Seven trug keine Starfleetuniform. Ein engsitzender Einteiler der von den
Knöcheln bis zu ihrem schlanken Hals alles in einer schillernden silbernen
Farbe umschloss, war ihre Ersatzuniform.
Mit steifer Haltung wartete
sie die Meinung ihres Captains ab, die gerade die Daten ihres Pads abfragte.
„Das scheint ganz in der Nähe
unserer ersten Exkursion zu sein.“
Katherine überlegte einen
Moment.
„Mr. Tuvok, Tom wir werden uns
wieder hinunter begeben.“
Katherine drehte sich zum
Turbolift um. Tuvok und Paris an ihren Fersen.
„ Captain an Commander Torres.
Melden sie sich im Transporterraum 1.“
Leise summend setzte sich der
Turbolift in Bewegung.
„Tom, konnten sie schon etwas
über den Wagen heraus finden?“
Interessiert schauten alle zu
dem Angesprochenem.
„Bisher nicht viel. Die
Archivdatenbank von Starfleet hat nur sehr wenige Informationen. Aber es ist
die Rede von einem einmaligen Projekt einer Organisation. Irgendein Wunderding
zwischen Computer und Auto. Der erste öffentlich bekannte A.I. wurde erst Mitte
des
21. Jahrhunderts bekannt. Es
handelte sich um ein Gemeinschaftsprojekt der verschiedenen internationaler
Weltmächte. Doch schon in den 90iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts,
munkelte man, von einem hochentwickelten, seiner Zeit weit voraus befindlichen,
Computer.“
Sie hatten zwischenzeitlich
den Turbolift verlassen, waren durch den Gang geeilt, und im Transporterraum
angekommen.
B`Leanna war schon anwesend
und hörte die letzten Worte von ihrem Mann.
„Von was redest du da
eigentlich? Eine solch hochentwickelte Intelligenz in einem Oldtimer? Das ist
doch gar nicht möglich. Ich habe PCs aus dieser Zeitperiode gesehen, und schon
allein ca. 1,5 GHz benötigte einen enormen Platz. Da passt doch solch ein
Prozessor nicht in einen solchen Wagen.“
„Frag mich nicht, wie sie es
angestellt haben.“
Die vier Personen stellten
sich auf die Transporterplattformen. Wenige Sekunden später befanden sie sich auf
dem öden Land mit dem unheimlichen Flair.
Keine 50m vor ihnen entfernt
konnte Tom den schwarzen Trans Am stehen sehen.
„Vielleicht kann er uns ja eine Antwort darauf geben.“
Tom nickte in Richtung des
Fahrzeugs.
„Wies aussieht, scheint er das
gleiche zu suchen, wie wir.“
Katherine Janeway marschierte
auf den, im Schritttempo fahrenden Wagen zu.
Die kleine Gruppe hatte ihn
fast erreicht, als ein markerschütterndes Heulen erklang.
Sofort zogen sie ihre Phaser,
und schauten sich nach allen Seiten um.
Hinter dem schwarzen Umriss
eines der Dämonenbäume, kamen zwei glühende Punkte zum Vorschein.
Ein leises Knurren ertönte,
und weiße Reißzähne wurden im Schein des Mondes sichtbar.
Weiteres Geheule ertönte.
Katherine drehte sich einmal um ihre eigene Achse.
Im Umkreis von 100m,
leuchteten weitere Augenpaare hinter den Bäumen auf.
Das Knurren wurde lauter.
"
„Kitt, was geht hier vor?“
Michael starrte gebannt in den Innenspiegel. Vier Personen hatten sich, wie aus
dem Nichts heraus, hinter ihnen materialisiert.
Vor ihnen schwebten drei
rotglühende Augenpaare, wobei mit jeder Sekunde die verging, weitere rings um
sie herum auftauchten.
Die kleine Gruppe war auf sie
zugeeilt, hatte sich aber beim Erscheinen der Wölfe schützend in einem Kreis
aufgestellt.
Aus dem Augenwinkel heraus
nahm Michael eine Bewegung wahr, und als er sich danach umdrehte, sah er direkt
in das geifernde Gesicht eines riesigen schwarz-weißen Wolfes.
Auge in Auge Hinter jedem Baum
Die Lefzen hochgezogen, immer
wieder fletschend und knurrend sah der Wolf durch KITTs Windschutzscheibe auf
ihn hinab. Seine Nackenhaare sträubten sich über seinem gesenkten Kopf.
Nur gut, dass er in KITTs
Fahrerkabine vor den Fängen und Klauen des Tieres in Sicherheit war.
Weitere Tiere umkreisten den
Wagen, kamen Stück für Stück näher.
Auch die kleine Gruppe hatte
sich nun hinter KITTs Heck versammelt und drängte sich an dessen Stoßstange.
"
Katherine spürte das kalte Metall des Wagens an ihrer Wade. Sie waren vor den riesigen Wölfen zurückgewichen. Doch nun gab es kein Entkommen mehr.
„Phaser auf Betäubung.
Versucht sie aber fürs erste nur zu verscheuchen.“
Katherine zielte dem Tier, das
ihr bedrohlich nahe gekommen war, vor die Füße und drückte ab.
Das Knurren wurde lauter.
Bisher hatten sich die Wölfe in Anschleich-Haltung
(den Kopf tief gesenkt, die Nackenhaare gesträubt) befunden, doch nun hatte
sich das Tier vor Katherine zum Angriff entschlossen.
Sie konnte sehen wie es die
Muskeln anspannte und sich die Pupillen in den glühenden Augen verengten.
Sie zielte direkt dazwischen.
Mitten im Sprung traf der
Phaserstrahl. Doch das Tier reagierte nicht einmal darauf.
Es landete auf ihr, und
schnappte nach ihrer Kehle.
Den Phaser fallen lassend, griff
sie nach dessen Kehle und drückte mit all ihrer Kraft zu.
Es schien nichts zu bewirken.
Sie konnte schon die Spitzen der scharfen Zähne an ihrer Haut spüren.
Auf einmal ging ein Ruck durch
das Tier. Es drehte sich in ihren Händen und sprang zu Boden.
Tuvok stand einen Meter von
ihr entfernt, und schoss immer wieder auf die angreifenden Tiere.
„Stellen sie ihre Phaser auf
Töten. Es ist die einzige Möglichkeit sie einigermaßen von sich zu halten.“
Katherine und die anderen
nahmen den Rat zu Herzen. Es half, doch die Wölfe ließen sich nicht einmal
davon, lange beeindrucken.
Nach weiteren Minuten zogen
sie ihr Netz weiter zu. Hinter sich vernahmen sie einen unterdrückten
Aufschrei.
"
Vier lange Kratzer liefen über
das kugelsichere Glas. Ungläubig starrte Michael auf die vier Rillen um dann
mit schreckgeweiteten Augen auf das Biest vor sich zu schauen.
Ein zufriedener Ausdruck lag
in dessen Augen. Sie schienen zu irisieren.
„Wie ist das möglich? Dein
Glas ist doch sonst nicht so leicht kaputt zu kriegen?“
„Das sind ........ keine normalen Tiere. Ihre Krallen ...... bestehen aus einem ....... mir unbekannten Material, ........ das über eine höhere Härte als die, ....... des Diamanten verfügt. Überhaupt ........ ist mir kein Material bekannt, welches diesem ........ nur annähernd ähnelt.“
KITTs Stimme klang gepresst.
Bei jedem Ansetzen des Wolfes, der seine Tatze langsam und genüsslich vor
Michaels Augen nach unten zog, stockte KITT in seiner Erklärung.
Schwer unterdrückter Schmerz
klang aus seinen Lautsprechern zu Michaels Ohren.
Zorn kam in ihm hoch. Kein
Mensch, und auch kein Tier durfte seinem Freund so etwas antun.
Ohne groß zu überlegen beugte
er sich auf die rechte Seite hinüber, um dort aus dem Handschuhfach seine alte
Dienstwaffe zu holen.
Meist nie gebraucht, müsste
diese nun einmal zu etwas nützlich sein.
Er drückte den Knopf mit der
Aufschrift „ROOF LEFT“. Er flackerte doch es passierte nichts.
Michael starrte entgeistert
auf das ungeöffnete T-Top.
Weitere Wölfe hatten sich an
KITTs Karosserie zu schaffen gemacht. Ein leises Stöhnen entsprang bei jedem
neuen Ansetzen, wenn sich die Krallen tief in seine Außenhaut eingruben.
„Ich werde diesen Biestern
zeigen, was es heißt sich mit mir anzulegen. Ungesühnt kommen die nicht davon.
Mach also schon das Dach auf.“
„Vorher nem ich aber ein paar
von denen mit ins Grab.“
Damit überging er KITTs
automatische Sperrung und öffnete sein Dach mit der manuellen Notschaltung.
Dies hieß für KITT das ein paar Schaltkreise durchbrannten. Aber lieber dies,
als wenn er von diesen Monstern in Streifen geschnitten wurde.
Er schwang sich behände auf
den Fahrersitz, richtete sich auf, zielte auf den zu ihm hochschwenkenden Kopf
und drückte ab.
Eigentlich hätte die Kugel
treffen müssen, doch statt dessen prallte sie von dem Tier und dann von KITTs
Windschutzscheibe ab. Ein weiteres Stöhnen war aus dem Fahrzeuginneren zu
hören.
„Das war nicht meine Absicht.
Verdammtes Vieh.“
Michael zielte nochmals,
dieses mal weiter oben, so dass eine abprallende Kugel nach oben abgeleitet
würde.
Wie schon erwartet, stob sie
nach oben weg.
Der Wolf duckte sich und
setzte zum Sprung an. Michael schmiss die Magnum mit aller Macht dem Tier an
den Kopf, was ihn nur schüttelte, um dann nochmals neu zum Sprung anzusetzen.
Tief geduckt starrte es zu ihm
hoch.
"
Das war nun genug. Sie kamen
nicht weiter. Hinter ihnen versuchte sich der Fahrer des schwarzen Wagens
allein mit einer altertümlichen Waffe gegen die übermächtigen Tiere zur Wehr zu
setzen. Und nicht mal die Phaser zeigten eine Wirkung.
Katherine entschloss sich zu
handeln.
„Fünf Personen und ein
Fahrzeug zum beamen. Richten sie den Transporter auf meine Koordinaten und
erfassen sie bloß nicht die hier befindlichen Tiere. Sicherheitsmannschaft Zwei
und Drei in Transporterhalle Drei. Und Energie.“
"
Michael griff nach dem ihn
anspringende Wolf, und griff ins leere. Kurz schillerte die Luft um ihn herum
blau, dann wurde es blendend hell.
Verblüfft schaute er sich um.
Gerade noch auf einer mondbeschienen Ebene, stand er nun, halb aus KITTs
Sonnendach gelehnt, in einer riesigen erleuchteten Halle. An den Wänden waren
verschieden große Container aufgestellt.
„Es tut uns leid sie nicht
vorher darauf vorbereitet zu haben, doch die Umstände zwangen mich zu handeln.“
Michael drehte sich erschreckt
um seine Achse. Die vier uniformierten Personen standen hinter ihm.
Die Frau in Rot hatte ihn
angesprochen. Hinter ihnen standen weitere 12 bewaffnete Personen, die mit
einer Waffe auf ihn zu zielen schienen.
Die Frau vor ihm winkte ab.
Langsam senkten sich die Waffen und wurden weg gesteckt.
„Die Männer galten nicht
ihnen. Ich habe sie allein für den Fall herbeordert, das diese Tiere mit
gekommen wären.“
Er ließ sich zurück ins Innere
fallen, um dann auszusteigen. Was er dann sah war erschreckend.
KITTs Karosserie war über und
über mit schlimmen Kratzern übersäht. Manche von ihnen so tief, das er die
innere Isolierung der Tür sehen konnte. Ein paar dünne Drähte hingen heraus.
Schockiert kniete er sich vor
der Türe nieder, und berührte die sonst so makellose, glänzende Legierung. Er
zuckte bei KITTs erneutem Aufstöhnen zusammen und zog seine Hand schnell
zurück.
„Kitt. Mein Gott. Wie konnte
das geschehen?“
Eine Hand legte sich auf seine
Schulter.
Als er sich umdrehte, sah er
direkt in die mitfühlenden Augen der Frau, die ihn angesprochen hatte.
„Ich bin Captain Katherine
Janeway. Und ich verspreche ihnen, das wir ihrem Freund helfen.“
Denn nichts anderes, war
dieser Wagen für den Mann vor ihr. Das hatte sie sofort in seinen Augen
gelesen. Das und die Art wie er mit dem Wagen redete.
"
„Sehr interessant. Wirklich
sehr interessant.“
Michael folgte mit seinen
Augen dem Mann, welcher ihm Janeway mit „Doc“ vorgestellt hatte.
Der Mann in der grün-schwarzen
Uniform war etwa mittleren Alters und hatte eine Halbglatze.
Janeway hatte ihn vor ca.
10min über ihren Kommunikator zu ihnen beordert, wobei Michael vor Schreck
einen Satz nach hinten gemacht hatte, als der „Doc“ sich neben ihm und KITT
materialisiert hatte.
Selbst jetzt noch starrte er
den Mann mit offensichtlichem Erstaunen bei seiner Arbeit zu.
Zusammen mit Torres, einer für
Michael sehr exotisch anmutenden Frau, mit einem seltsamen Wulst über der Stirn
(was sie aber nicht hässlich, nur ungewohnt aussehen ließ), umrundete der „Doc“
eins ums andere mal den, in der Mitte der Halle stehenden, schwarzen Wagen.
„Solch hochentwickelte
Technologie in einer Zeit, in der die Computer noch in ihren Kinderschuhen
steckte. Und sie sagten, dass dieser Wagen Anfang der 80iger Jahre ihres
vergangenen Jahrhunderts entstand? Wirklich faszinierend.“
Michael stand nur fassungslos
daneben. Katherine konnte sein Unbehagen fast spüren.
„Doc, sehen sie eine
Möglichkeit, die Schäden des Wagens zu beheben? Die Frage gilt auch ihnen
B`Leanna. Da der Wagen halb mechanisch, halb kybernetisch ist, habt ihr die
größte Qualifikation dafür. Seven, vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn sie
auch einen Blick darauf werfen würden.“
Als Michael Katherines Blick
folgte, sah er eine große, stolz anmutende Frau.
Ihm fiel sofort ihr perfekter
Körper auf. Er sollte sich lieber im Zaume halten.
Während er hier maulaffenfeil
hielt, ging es seinem Kumpel schlecht. Und diese Frau schien ihre Arbeit zu
verstehen.
„Die Außenhaut besteht aus einer
mir unbekannten Legierung. Um sie wieder herzustellen, bräuchten wir die
Zusammensetzung.“
Ein fragender Blick ihrer
blauen Augen traf ihn.
„Leider ist mir die Formel
nicht bekannt. Nur drei Personen wussten ihre Zusammensetzung. Wobei der letzte
vor ein paar Jahren verstorben ist.“
„Dann müssen wir einen Ersatz
dafür finden. Unsere Shuttles verfügen auch über eine hochbelastbare
Ummantelung, welche möglicherweise für ihren Wagen in Frage kommen würde. Dazu
müsste ich aber erst ein paar Tests machen.“
Die kühle Blonde hatte sich
bei ihren letzten Worten zu KITT gewandt, und somit war Michael schon
vergessen.
"
Ungesehen von der Mannschaft,
bewegte sich eine raum - und zeitlose Gestalt durch die Voyager.
Für ihn war es ein Spiel, was
für andere große Unannehmlichkeiten, ja sogar größte Gefahr bedeutete.
Er war ein Wandler zwischen
den Welten, der Zeiten. Hatte alles schon gesehen.
Und wenn man so alt war, wie
das Universum selbst, alles schon gesehen hatte, immer auf der Suche nach etwas
Neuem, Unentdecktem, doch nichts mehr fand, so musste man eben selbst etwas
erfinden.
Und er musste zugeben, diese
Rasse, die sich selbst Menschen nannte, war dafür hervorragend geeignet.
Seid einigen Jahrhunderten
beobachtete, und manipulierte er sie nun schon.
Erst in den letzten Jahren,
als diese sich in den Weltraum begeben hatten, dieses immer mehr für sich
selbst einnahmen, wurden sie auf die Existenz des Q-Kontinums, und im
Besonderen auf ihn aufmerksam.
Doch minderte dieses Wissen
nicht im geringsten seinen Reiz. Nein im Gegenteil.
Seitdem er sich mit den
Objekten nun direkt befassen konnte, und er feststellen musste, dass manche
über einen hohen Intellekt verfügten, und manch Konservation ihn mehr als
herausgefordert hatte, waren diese Menschen nur noch interessanter für ihn
geworden.
Seid geraumer Zeit (dachte man
in den Dimensionen der Menschen) befand er sich nun im Delta Quadrant, nachdem
er im Alpha Quadrant etwas für Aufregung gesorgt hatte.
Aber andererseits wurde im
Picard auch etwas zu schlau, viel zu oft brachte er ihn in unmögliche
Situationen, und dies hatte ihm überhaupt nicht gefallen.
Nun war Janeway sein neues Opfer geworden.
Und Halloween bedeutete eine
Nacht des Ungewissen, des Unvorstellbaren.
Einfach gesagt: Unterhaltung.
Er grinste vor sich hin und
rieb sich die Hände.
"
Katherine fühlte sich
beobachtet.
Sie war gerade aus einem der
Gästequartiere getreten, in dem sie Knight einquartiert hatte, als sich dieses
Gefühl einstellte.
Doch es befand sich niemand in
ihrer Nähe.
Das mussten einfach, ihre
überanspruchten Nerven sein.
In den letzten Tagen hatte sie
nur ein paar Stunden im Gesamten gehabt, war mehrmals auf den Planeten gebeamt
und hatte einen Angriff von Wölfen hinter sich.
Auf der Brücke angekommen, richteten sich alle Augen fragend auf
sie.
"
Michael schaute sich in dem,
ihm zugewiesenem Quartier um.
Es war hübsch und gemütlich
eingerichtet.
Etwas ungewöhnlich für seine
Zeit, doch hätte er sich an den Luxus gewöhnen können.
Janeway hatte ihm, den
Nahrungsreplikator vorgeführt (wobei dieser nicht nur Nahrung replizieren
konnte), führte ihn durch die Räumlichkeiten und lud ihn, bevor sie ging, noch
zum Abendessen in die Messe ein.
Nachdem er sich selbst
nochmals etwas umgeschaut hatte, das eine oder andere Ding bestaunt, ließ er
sich in einen der Sessel der Sitzgruppe fallen.
Erst jetzt kam, in ihm, die
Unruhe hoch. Er konnte hier nicht untätig herum sitzen.
Unschlüssig schaute er sich im
Zimmer um. Was sollte er tun?
In dem Moment erklang ein eigenartiger Ton. Erschrocken schaute
sich Michael um, konnte aber nicht feststellen, woher er gekommen war.
Kurz darauf erklang er wieder.
Konnte es sein?
Vorsichtig ging er auf die
Türe zu. Natürlich. Dies war eine „Klingel“.
„Herein“
Die zwei Teile der Türe
glitten auseinander, und ein - ja was eigentlich stand dort?
Fassungslos schaute er auf die
mindestens zwei Köpfe kleinere Gestalt hinunter, die freundlich lächelnd zu ihm
herauf schaute.
Ein gelblicher ca. 15 cm
breiter, Haarstreifen fiel von der Stirn auf seinen Rücken.
Das ebenfalls gelbliche
Gesicht war mit braunen Flecken übersät.
Und das ganze wurde von dem
buntesten Anzug, den Michael je gesehen hatte, abgeschlossen.
„Ich bin Neelix.
Verantwortlicher für das seelische und leibliche Wohl der Schiffsbesatzung,
sowie der Gäste auf der Voyager. Der Captain meinte, dass sie vielleicht
Gesellschaft wünschen, bis ihr Freund wieder auf seinen „Rädern“ steht. Ich hab
ihnen ein kleines Präsent mitgebracht. Sozusagen einen kleinen Willkommensgruß.
War gar nicht so einfach, dieses alte Getränk aus Getreide und Hefe
herzustellen. Bei den ersten Versuchen
des Replikators kamen die unmöglichsten, unbrauchbaren Variationen heraus. Aber
dieses hier müsste genießbar sein.“
Das seltsame Wesen, dass sich
ihm mit Neelix vorgestellt hatte, hielt ihm ein Gefäß mit einer
gelblich-braunen Flüssigkeit entgegen, welches es hinter seinem Rücken
hervorgezaubert hatte.
Nach dem Aussehen hielt es
Michael für Bier.
Um das freundliche Wesen nicht
vor den Kopf zu stoßen, entschloss er sich es wenigstens zu probieren.
„Warum nicht. Kommen sie doch
rein.“
Er nahm Neelix das Gefäß ab,
worauf dieser zielstrebig das Zimmer durchquerte, um sich vom Replikator zwei
Gläser geben zu lassen.
Mit diesen kam er zur
Sitzgruppe, reichte Michael eines und setzte sich dann ihm gegenüber an den
Tisch.
„Ist es nicht Brauch vor dem
ersten Schluck, die Gläser aneinander zu schlagen? Wie nennt man das noch mal?“
Neelix versuchte sich an den
Begriff zu erinnern.
„Anstoßen.“ Half ihm Michael.
„Ja genau. Wollen wir?“
Michael hielt ihm sein Glas
entgegen.
„Auf ihr Wohl, und das jeder
wieder dorthin zurückgekehrt, wohin er gehört. Wenn ich auch sagen muss, dass
es mir hier ganz gut gefällt.“
Sein Gegenüber sprudelte vor
guter Laune über. Irgendwie erinnerte ihn das an RC.
"
Einige Stunden später.
Einzelne Mannschaftsmitglieder
hatten sich in der Messe eingefunden. Da es mehrere Schichten gab, war
gewährleistet, dass das Schiffsrestaurant nie überfühlt war.
Leises Raunen der einzelnen
Unterhaltungen hing in der Luft.
„Sie sind also privater Ermittler einer Agentur, die uneigennützig Menschen hilft die in Not geraten sind? Und das mit einer, selbst für die heutige Zeit, hochentwickelter Intelligenz?“
Zusammen mit Janeway und Paris
war ein weiterer Mann zu ihrem Tisch gestoßen, der sich mit dem Namen Chakotay,
sowie seinem Rang als erster Offizier vorgestellt hatte.
Dieser hatte ihm auch gerade
die Frage gestellt.
Michael reagierte zuerst
nicht, da er völlig fasziniert das Tatoo an seiner Stirn betrachtet hatte.
„Oh Entschuldigung. Ja, die
Foundation ist eine Organisation die allein für die Menschen gegründet wurde,
die vom Staat keine Hilfe bekommen, oder die üblichen Rechtswege zu langsam
sind um ihnen zu helfen. Hier schaltet sich die Foundation ein, meist auf
Wunsch der betroffenen Person.“
„Und was hat sie nach
Cherrywood Oaks gebracht?“
Katherine lehnte sich mit
ihren Unterarmen auf den Tisch, und verlagerte ihr Gewicht nach vorn.
„Vor ca. 2 Monaten bekamen wir
den Auftrag, uns um einige Mysteriöser Geschehnisse in einer großen
Computerfirma nach zugehen. Die Polizei, das FBI und das CIA standen vor einem
Rätsel. Fast vor den Augen der Angestellten verschwanden Komponenten aus
hochgesicherten Arbeitstrakten. Als ich zur ersten Firma kam, begann der Spuk
in einer anderen Stadt. Seid nunmehr 1 ½ Monaten hetzte ich diesem Kerl schon
hinterher. Und ich weiß bis heute nicht, wie er aussieht. Meine letzte Spur
führte mich nach Sherrywood. Den Schluss kennen sie ja. Aber was führte sie
hier her? Sie sagten, sie kommen aus der Zukunft?“
Katherine beantwortete ihm
diese Frage:
„Aus dem 25. nach ihrer Zeitrechnung. Bisher konnten wir noch
nicht herausfinden wer oder was uns hier her gebracht hat, aber es muß mit dem
Signal zusammen hängen, welches wir von dem Grundstück empfangen haben. Wie
sind sie darauf aufmerksam geworden?“
„Wir sind ebenfalls auf ein
Signal gestoßen. Ich vermute stark, dass es sich hierbei um das selbe handelt?“
Michaels Interesse, war
geweckt. Hier schaltete sich nun wieder Chakotay ein.
„Wir könnten einen Vergleich
machen, wenn sie uns die Frequenzsignatur nennen.“
Michael überlegte einen
Moment. Er selbst kannte sie ja nicht, doch KITT müsste eine Aufzeichnung davon
haben.
„Wenn, dann könnte ihnen nur
Kitt weiterhelfen. Er kann mit ihrer Fachsprache wahrscheinlich auch mehr
anfangen.“
„Gut, dann werden wir uns mit
ihrem Wagen in Verbindung setzen, sobald er sich in einer, besserer Verfassung
befindet.“
Janeway schob ihren Stuhl ein
Stück zurück um aufzustehen, und berührte dann ihren Kommunikator.
„Captain an Seven. Wie weit sind sie mit dem Wagen schon gekommen?“
Einige Decks entfernt,
aktivierte Seven ihren Kommunikator.
„Letzte Tests gerade
abgeschlossen. Shuttleaussenhülle ist mit der Legierung des Wagens kompatibel.
Wir müssen jetzt nur noch die Schäden damit beheben. Geschätzte Fertigstellung
in 2 Stunden, da das Material um seine volle Schutzfunktion zu bekommen
aushärten muss.“
„B`Leanna konnten sie die
übrigen Schäden in der Elektrik und Kybernetik beheben?“
„Das war kein Problem. Nachdem
ich das Selbstdiagnoseprogramm wieder angeschlossen hatte, und Zugriff zur
internen Datenbank mit den Schalt- und Bauplänen hatte, konnte ich die
geringfügigen Schäden in der Verkabelung, welche in den Hohlräumen der
Karosserie verlegt waren, beheben. Wenn die Aufbringung der Ummantelung
abgeschlossen ist, dürfte er wieder einsatzfähig sein.“
„Danke B`Leanna. Ist der Wagen im Moment ansprechbar? Wenn ja, fragen sie
ihn nach der Energiesignatur, bzw. Frequenzsignatur, des von ihm empfangenen
Signals. Wir würden gerne eine Vergleichsanalyse durchführen.“
Einige Sekunden verstrichen,
dann erklang wieder B`Leannas Stimme aus Katherines Kommunikator.
„Ich habe die bekommenen Daten
in unseren Computer eingegeben.“
„Danke B`Leanna. Captain Ende.”
Janeway richtete ihre
Aufmerksamkeit wieder den, vor ihr, befindlichen Personen zu.
„Mr. Knight. Ich lade sie ein
mit uns auf die Brücke zu kommen. Dies ist nicht jedem erlaubt.“
„Aber gerne.“
Fasziniert blickte Michael auf
den riesigen Bildschirm. Er konnte nicht fassen, was er dort sah.
Er blickte auf das Abbild
eines ihm wohl sehr bekannten Planeten, nur hatte er ihn bisher nie so gesehen.
Nur von Bildern wusste er, dass er den „blauen Planeten“ oder einfach, die Erde
vor sich hatte.
Es war überwältigend. Weiße
Streifen durchbrachen wunderschönes Blau.
Rings herum blitzen Sterne.
Er riss seinen Blick von dem
Bildschirm weg, um sich auf der „Brücke“ umzuschauen.
Katherine war neben ihm aus
dem Fahrstuhl getreten und wartete seine Reaktion ab.
Rechts von ihm befand sich Tuvok
der Vulkanier (Janeway hatte ihm die verschiedenen Besatzungsmitglieder auf dem
Weg zu seinem Gästequartier erklärt) und betrachtete ihn, mit seinem
emotionslosen Blick.
Neben ihm stand Katherine, und
Chakotay kam gerade die Rampe herauf, die rechts und links von der erhöhten
Ebene hinunter zu der Navigation führte.
Tom Paris saß dort und
schwenkte gerade mit seinem Stuhl herum, um die Neuankömmlinge zu sehen.
„Beeindruckend nicht wahr?“
Janeway lächelte zu ihm
hinauf.
„Sehr.“ Antwortete ihr
Michael.
„Nun dann wollen wir mal
sehen, ob wir nicht Licht ins Dunkel bringen können? Mr. Tuvok haben sie schon
die Ergebnisse aus der Vergleichsanalyse der Energiesignaturen?“
Der Angesprochene schaute auf
seine Konsole, drückte dort ein paar der Schaltflächen, um ihr dann zu
Erwidern:
„Die Ergebnisse sind gerade
eingegangen. Laut der Analyse übereinstimmen die beiden Signaturen miteinander.
Aber es gibt noch eine weitere Übereinstimmung.“
Katherine schaute verwundert
zu dem Vulkanier, dann setzte sie sich in Bewegung um sich seine
Konsolenoberfläche genauer anschauen zu können.
Was sie dort sah, war nicht zu
fassen. Scharf zog sie ihre Luft ein.
„Q! Kommen sie sofort aus
ihrem Versteck. Ich weiß das sie es sind, und das sie uns beobachten.“
Aufgebracht drehte sie sich
nach allen Seiten. Und Michael an seinem Platz wunderte sich, mit wem sie da
sprach. Wer war „Q“?
„Meine liebe Katherine. Wie
immer kann man mit ihnen nicht lange spielen. Dazu sind sie viel zu intelligent.
Ihre Auffassungsgabe ist einfach einmalig. Ich hätte nicht gedacht, dass sie
das Rätsel so schnell lösen würden.“
Wie aus dem Nichts war hinter
Katherine ein weiterer Mann materialisiert, der mit einem selbsteingenommenen
Lächeln, auf sie hinab sah.
Michael war es sofort klar,
dass dies ein Mann war, der dachte ihm „gehöre die Welt“.
Ein eingebildeter,
aufgepluderter Pfau.
„Was sollte dieses Spiel
bedeuten? Sind sie nun ganz durchgedreht. Mit jedem Mal fallen ihnen
ausgefallenere Ideen ein. Dieses Mal, sind sie aber zu weit gegangen. Es wurde
jemand schwer verletzt.“
Katherine musste sich mühsam beherrschen. Mit jedem Wort, das sie
aussprach, wurde der Wunsch die Stimme zu erhöhen, größer.
„Nicht das ich wüsste. Kein
Mitglied ihrer Crew oder jemand anderes, wurde von meinen Kreationen
verwundet.“ Q`s Lächeln wurde breiter. Er versuchte seinen Charme einzusetzen,
um die Wut von Katherine zu beschwichtigen, stattdessen fuhr sie ihn nur um so
mehr an.
„Dann reden sie mal mit Mr.
Knight.“ Dieses Mal kam ein kaltes Lächeln über ihre Lippen. Sie deutete hinter
ihn.
„Ich glaube, dass dieser ein
Wörtchen mit ihnen zu besprechen hat.“
Q drehte sich nach der
erwähnten Person um, und-
Michael wartete nur auf den
Moment, in dem sich dieser Kerl zu ihm um drehte.
Er war für KITTs Zustand
schuldig. Endlich hatte er die Möglichkeit sich zu rächen.
Im gleichen Moment in dem sich
Q von Janeway abwandte, hob er seinen Arm, ballte seine Hand zur Faust, und
schlug mit einem einzigen blitzschnellen Schlag voll zu.
Sein Gegenüber war viel zu
überrascht, hatte er mit dem Schlag auch nicht gerechnet.
Wie ein Kartoffelsack fiel er
zu Boden.
„Aber Mr. Knight.“ mahnte Janeway. Konnte ihr Grinsen jedoch nicht verbergen.
„Was denn? Das hatte er
verdient. Mensch, das tat gut.“
Michael rieb sich seine rechte
Hand. Der Kerl hatte einen harten Schädel.
Somit war seine Rache getan,
er war zufrieden und sie konnten zurück.
Sterne blitzen am Firmament.
Es war nun eine Woche her,
seid er auf die Erde zurück gebeamt wurde.
KITTs neue „Haut“ war besser
als je zuvor ( hatte Bonnie die Ummantelung von Seven zusätzlich mit einer
Schicht der Molekularlegierung versehen).
Die Voyager war in ihre Zeit
zurückgekehrt. Katherine hatte Q so lange inhaftiert, bis er sich freiwillig
dazu bereit erklärt hatte, sie wieder zurück zu bringen. Wenn auch nicht in den
Alpha-Quadranten.
So befand sich alles wieder an
seinem rechtmäßigen Platz, und in seinen Bahnen.
Michael verschränkte seine
Arme vor der Brust, lehnte sich zurück an KITTs Windschutzscheibe und flüsterte
leise:
„Bon Voyage, Voyager.“