Teamarbeit?
Ort
X
11:19/26:06:2004
Alles
tat ihm weh. Der Schmerz war schier unerträglich. Er schmeckte Blut in seinem
Mund.
Charlie
Knight öffnete langsam die Augen. Ihm war schlecht. Er glaubte sich noch nie so
elend gefühlt zu haben. Ein helles Licht blendete ihn. Hastig kniff er die
Augen wieder zu und drehte sich stöhnend vom Rücken auf den Bauch. Dann öffnete
er die Augen vorsichtig wieder. Nach ein paar mal blinzeln, hatten sich seine
Augen an die Hellichkeit gewöhnt. Er untersuchte seine Transformatoren. Sie
waren vollkommen zerstört. Noch nicht mal Medikamente konnte er sich damit
einflössen. Charlie wurde von Wut gepackt. Warum tat Thomas das?
Er
wurde von einem weiteren Stöhnen aus seinen Gedanken gerissen. Ganz in seiner
Nähe bewegte sich Jemand.
Es
waren Marco und Rickardo. Marco wirkte kraftlos und schien ziemlich durch den
Fleischwolf gedreht worden zu sein. Rick hingegen saß neben ihm und stützte
seinen Kopf. Charlie kroch auf allen vieren auf die Beiden zu.
»Alles ok? «fragte er überflüssigerweise, da man sehen konnte, dass es Rick
und Marc gar nicht gut ging.
»Bei mir geht es. « murmelte Rick leise.
»Ich habe nur furchtbare
Kopfschmerzen. Aber Marco hat's echt übel erwischt. Er hat zwei gebrochene
Rippen. Außerdem sagt er, er hätte Blut im Mund. Wahrscheinlich haben die
Rippen, drinnen etwas verletzt. Wir dürfen ihn auf keinen Fall mehr als
notwendig bewegen. «
»Hat er gesagt, wer ihm das
angetan hat? Er hat doch nicht mit Thomas gekämpft oder? «
Rick
druckste herum.
»Nun ....ähm er behauptet mit
Nikita gekämpft zu haben. «
»Mit Nikki? Warum sollte sie so
etwas tun? «
»Es war ......nicht Nikki .... « murmelte Marco schwach.
Er
hatte die Augen geöffnet und sah seine Beiden Brüder an.
»Es war ein ......Klon . Eine
perfekte ......Kopie. Sie kann ......all das, was .....Nikki auch kann. «
»Also auch Khenpo? «
Marco
nickte leicht.
»Ein Wunder .......das ......sie
mich .....nicht umgebracht .....hat. «
Marco
fing an zu Husten. Schnell hob er die Hand zum Schutz. Blut blieb an seiner
Hand kleben, als er sie vom Mund löste. Besorgt sah Rickardo ihn an.
»Was machen wir jetzt?« fragte er seinen großen Bruder.
Hilflos
zucke der mit den Achseln.
»Ich weiß es nicht. «
Charlie
sah sich um. Der Raum in dem sie eingesperrt waren wies nichts auf, als Wände
und Kacheln. Er war über und über mit Kacheln überzogen, aber keine Tür.
Charlie streckte seine mentalen Fühler aus. Wenn er für etwas Spezialist war,
dann für Illusionen. Er konnte sie selber erschaffen und erfühlen. Doch das
alles war echt. Es gab einfach keine Tür.
»Vielleicht sind
meine Kräfte aber auch in Mitleidenschaft gezogen worden, durch den Stromstoss. «
Dachte
er leise in sich hinein. Als er gedankenverloren seine beiden Brüder
betrachtete, fiel ihm etwas auf.
»Wo ist Jugin?«
Rick
zuckte leicht mit den Achseln.
»Ich weiß nicht. Ich habe schon
versucht seinen Geist zu ergreifen, aber er ist weg. Ich spüre nichts. «
Traurig
senkte er den Blick.
»Du weißt was das bedeutet?! «
Charlie
wusste sehr gut was das bedeutete. Aber wahr haben wollte er es nicht.
»Nein! presste er hervor. «
»Er ist nicht Tod. Jugin lebt.
Vielleicht ist er entkommen. Er holt Dad, und der wird uns hier heraus holen.
Dad weiß, was zu tun ist. «
»Ich hoffe doch, dass euer
Bruder euren Vater holt. Ohne ihn wäre das ganze absolut sinnlos. «
Thomas
kratzige Stimme hallte an den Wänden des Raumes wider.
Charlie
sprang auf, was er jedoch sofort wieder bereute. Sein Körper protestierte gegen
diese heftige Bewegung.
»Was willst du von ihm? Was hat
Dad damit zu tun? «
»Eine ganze Menge. Aber ich
werde mich hüten es euch jetzt schon zu erzählen. Ihr erfahrt es noch früh
genug. «
»Warum leben wir noch? Du willst
uns doch töten? Warum hast du es nicht gleich gemacht? «
»Viele Fragen und so wenig Zeit
um sie zu beantworten. So viel kann ich dir sagen: Es ist noch nicht Zeit für
euch zu sterben. Wenn es so weit ist, werdet ihr es merken. «
Charlie
sank zurück auf die Knie und stützte sich an der Wand ab. Fragend sah ihn Rick
an.
»Wir können nur warten und
hoffen das Dad uns hier raus holt. Ich glaube nicht, dass er in Thomas Falle
tappt. «
»Was macht dich da so sicher?
Dad hat doch nur Erfahrung mit Autos reparieren und Forschung. Ich glaube nicht, dass er uns hier raus
holen kann. Er ist noch nie mit einem Auto los gezogen. Ganz zu schweigen von
Onkel Nick. Auch der macht nicht den Eindruck als würde er uns hier raus holen
können! «
»Rick, glaub mir. Dad hat mehr
Erfahrung, als wir alle zusammen. Ich weiß nicht woher, aber er ist viel mehr
als nur ein lustiger Wissenschaftler und Techniker. Was wissen wir denn schon
über ihn? Nichts aus seiner Vergangenheit. Und ist dir nie aufgefallen wie er
reagiert hat, wenn es um Thomas ging? Er scheint ein Schatten, aus Dads
Vergangenheit zu sein. «
Rick
war nachdenklich geworden.
»Dann lass uns hoffen das Dad
seine "Erfahrung" nutzt und uns hier raus holt. «
»Er .....wird ......kommen. « murmelte Marco ganz
leise.
Dann
wurde er von Müdigkeit übermahnt und viel in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Knight
Foundation / Krankenstation
»Ich bin froh euch zu sehen. «
Jugin
versuchte sich in dem Bett, was im Krankenflügel der Foundation stand,
aufzurichten. Jeff drückte ihn entschieden zurück.
»Liegen bleiben! Wie oft soll
ich Ihnen das noch sagen? Sie können froh sein, dass Sie leben. Also schonen
Sie sich etwas. «
Jugin
gehorchte, wenn auch sehr widerwillig und sank zurück. Nikita lächelte ihn an.
»Wir sind auch froh dich zu
sehen. Wie geht es dir? Was ist den passiert? «
Jugin
hustete verlegen.
»Na ja .....wir wollten doch
mithelfen, Thomas zu finden. Aber Dad hat total auf stur gestellt. Tja und dann
hat Thomas uns kontaktiert und heraus gefordert. Er hat uns etwas gezeigt, was
uns alle furchtbar wütend gemacht hat. «
Vielsagend
sah er Nikita an und griff nach ihrer Hand. Die war froh das er es nicht laut
aussprach.
»Und du kennst uns ja, wir sind
sofort los als er uns sagte, dass wir uns in dem Haus treffen, was einem
gewissen Wilton Knight gehört hat. Wir sind rein und in eine riesige Falle
getappt. Mich hat er gleich vorne in der Empfangshalle kalt gestellt. Nun
jedenfalls dachte er das. Und nun bin ich hier. Star, Silver, Sam und Love
warten draußen. Wenn Dad erfährt das wir ohne seine Erlaubnis hin gefahren
sind, dann reißt er uns den Kopf ab. «
Er
seufzte leise. Dann fiel sein Blick auf Robert und von dem auf Michael. Er schluckte.
»Warum ......habt ihr mir nicht
gesagt, dass er schon hier ist? «
stammelte er und sank in seinem Bett noch mehr zusammen. Nikita und Robert
sahen grinsend zu Michael.
»Nun das ist nicht Dad. meinte
Robert. «
»Aber eigentlich ist er es doch.
«erklärte Nikita.
»Ich fantasiere nicht wahr? Ja
das ist ein Fibertraum. Ja das muss es sein! «
Jugin
warf seinen Geschwistern einen flehenden Blick zu.
»Das ist der Michael Knight der
Vergangenheit. Also, Dads Vergangenheit! «
»So was besitzt er? «fragte Jugin.
»Ich dachte immer Dad hätte
keine Vergangenheit, jedenfalls nicht solch eine. «
»Ihr scheint nicht viel über
mich zu wissen. «bemerkte Michael.
»Leider. Er erzählt uns nie
etwas. Aber das ist nun mal Dad und ich frag auch nicht nach, weil es mich
nichts angeht. Wenn er es uns erzählen möchte, dann kann er das jederzeit tun. «
»Er erzählt es euch nicht, weil
er seine Gründe hat. «
Jugin
blickte hinüber zu Sebastian.
»Dein Vater und ich .....wir
haben viel erlebt . Gutes und schlechtes. Eines der schlechten Dinge war zum
Beispiel, dass dein Vater und ich mit einem Mann konfrontiert wurden, der genau
so aussah wie er. Es war der leibliche Sohn von Wilton Knight, welcher die
Knight Foundation gründete und Michael und mich erschuf. Wenn es den Ritter der
Asche wirklich gibt dann ist es dein Vater und ich war damals so etwas wie sein
treues Ross. «
»Ich verstehe nur Bahnhof. Du
wurdest doch auch ganz normal geboren. «
murmelte Jugin.
»Nun ja ......dieser Körper ja.
Aber dein Vater und ich sind in Wirklichkeit, wenn man die Tiefschlafjahre
nicht abzieht, über 200 Jahre alt. Ich war früher mal ein Auto. Hier oben
steckt ein Mikroprozessor drin. «
Sebastian
tippte sich an die Stirn.
»Das gleiche gilt für Kevin. Wir
beide sind mit Mikroprozessoreinheiten ausgestattet, die früher in den Wagen
von deinem Vater und von Nick gesteckt haben. «
Kevin
und Sebastian grinsten. Jugin schüttelte den Kopf. Dann hielt er seiner
Schwester den Arm hin.
»Nikki kneif mich bitte. Ich
will endlich aufwachen. Das ist der schrecklichste Traum, den ich jemals hatte.
«
»Du träumst nicht. Jugin die
Sache ist verdammt Ernst. Dieser Thomas ist der Sohn von diesem Garthe Bishop,
der wiederum ist der Sohn von Wilton Knight. Garthe kann Dad nichts mehr
anhaben, aber Thomas kann es. «
»Gut so langsam komm ich
dahinter was hier läuft. Aber da wäre noch etwas zu klären. Wenn Dad nicht der
leibliche Sohn von Wilton Knight ist, was ich immer dachte, wer ist er dann? «
»Sein richtiger Name lautet
Michael Arthur Long. Aber der ist schon vor langer Zeit gestorben. Offiziell
jedenfalls. Wenn es etwas zutreffender für euren Vater gibt, dann ist es das
Auferstehen des Phönix aus Michael Longs Asche. Aus ihr enstand Michael Knight.
Willton Knight erschuf ihn. «
»Und warum? «
»Weil sein eigener Sohn nicht
seinen Vorstellungen entsprach. Er war böse und verschlagen. Also rettete er
deinem Vater, der damals bei einem Einsatz bei der Polizei lebensgefährlich
verletzt wurde, und gab ihm das Gesicht seines eigenen Sohnes. Er machte
Michael zu seinem guten Zwilling. Garthe schmeckte das nicht und er machte Jagd
auf Michael. Alle dachten eigentlich das Garthe, in einem Todeslager in Afrika,
umgekommen war. Sonst hätte sich Wilton Knight vielleicht anders entschieden
und ihm nicht dieses Gesicht geben. «erklärte
April nun Jugin.
»Er versuchte mehr als einmal
mich zu töten. Aber nicht einmal hat er es geschafft. «
»Wie sahen Sie vorher aus? «
Jugin
sprach nun zum ersten mal Michael direkt an.
»Wenn du dir Robert anguckst
dann weißt du es. « murmelte er.
Jugin
sah zu seinem Bruder.
»Man ist das eine starke
Geschichte. «
Alle
schwiegen einen Moment.
»Was machen wir jetzt? « fragte Nikita. Sebastian zuckte mit den Achseln.
»Ich weiß es nicht. Ich glaube
ich bin zu sehr daran gewöhnt, Michael zu fragen, was wir nun tun. Und jetzt wo
er weg ist ....... «
»Weg? «
»Ja Jugin. Er ist verschwunden.
Keiner weiß wo er ist. «
»Na gut, dann fragen wir halt
ihn. «
Er
wies auf Michael. Der fühlte sich nun ziemlich überrollt. Ihm schwappten viele
Erinnerungsstücke hoch. Er erinnerte sich an Goliath und Garthe, die beide zu
seinem und KITTs Alptraum werden sollten. Innerlich sträubte sich sehr viel in
ihm dagegen, wieder gegen Garthe oder sei es auch nur sein Sohn zu kämpfen.
»Mich? Ich kenne diesen Thomas
ja noch nicht mal. «
»Stell´ dir Garthe`s
Persönlichkeit vor, im Körper eines anderen Menschen und fertig ist Thomas.
Mehr gibt es dazu nicht zu erklären. «
Erwartungsvoll
sahen ihn alle an. Michael sah ein, dass es sowieso kein zurück mehr gab, da er
Nikita ja schon gesagt hatte, dass er helfen wollte.
»Nun ich .......klar, wir können
es versuchen. Zusammen schaffen wir es. «
»Klasse dann los. «
Jugin
schlug die Bettdecke weg und wollte auf springen, doch wie aus dem Nichts
tauchte Jeff Holden auf.
»Nichts da! Junger Mann. Sie
bleiben wo Sie sind. «
Er
drückte ihn runter.
»Sonst gebe ich Ihnen eine
Beruhigungsspritze damit Sie erst mal schlafen. «
»Sie müssen mich gehen lassen.
Ich bin echt wieder fit! versprach
Jugin, doch Jeff war erbarmungslos. «
»Nein Sie bleiben hier. «
Einen
Fluch über Ärzte, die sich für Halbgötter in Weiß hielten, auf den Lippen sank
Jugin zurück. Dann seufzte er schwer.
»Na gut. Ich komme nach.
Verlasst euch drauf. «
Sanft
drückte er die Hand seiner Schwester noch mal.
»Pass auf dich auf. « flüsterte er, als sie sich runter beugte, um ihm einen Kuss auf
die Stirn zu geben. Dann trieb Jeff alle raus.
Der
Patient bräuchte Ruhe, meinte er. Also gingen alle.
»Wie gefährlich ist Thomas? Ist
er schon im Besitz irgendwelcher Waffen aus der Zukunft? « fragte Michael, Sebastian. Der nickte leicht.
»Zu unserer Schande muss ich
sagen ja. Er hat Waffen aus einem Waffendepot entwendet. Jede menge Waffen. Und
ich kann mir vorstellen, was er damit vor hat. Diese Waffen sind sehr
gefährlich. Wenn er es schafft die FLAG zu zerstören, also dich und Nick zu töten,
könnte ich mir denken, dass er versucht den Krieg, der in ein paar Jahren toben
wird, für sich zu entscheiden.
»Meinst du, er hat Michaels
Söhne getötet? «
Kevin
und Sebastian sahen zu Nick hinüber.
»Das währe eigentlich gegen alle
Logik. Denn dann hat er ja nichts mehr in der Hand, um den zukünftigen Michael
aus seinem Versteck zu locken. Ich glaube das er alle Knights versammeln will
und dann wird er versuchen Michael zu töten. So will er seine Macht symbolisieren.
«
Sebastian
schüttelte den Kopf.
»Also, Kevin. Ich sehe da keine
Logik drin. Was hat er davon? «
»Einen Triumph, Brüderchen. Das
hat er davon. Einen Triumph, den sein Vater nie hatte. «
»Doch das scheint recht
plausibel zu klingen. « überlegte April.
»Meint ihr, Thomas fängt hier in
der Zeit auch Waffengeschäfte an? «
Kevin
zuckte mit den Achseln.
»Keine Ahnung. Es könnte aber
sein. «
»Wer kämme da in Frage Michael?
Du warst doch erst an einem dran oder? «
Michael
nickte.
»Ja war ich. Es könnte sein,
dass Thomas mit ihm Kontakt aufnimmt, da er einer der größten Waffenschieber
ist. Ich habe ihn noch nicht zu fassen bekommen. Ich wollte es über seinen Sohn
versuchen. Der hängt immer in den Szene Clubs rum. «
»Dann sollten wir ihn im Auge
behalten Michael. Er ist doch auch einer der Kontaktmänner oder? « fragte Nick.
»Ja Jimmy Cummings bringt
meistens nach der Überprüfung, die Kunden zu seinem Vater. Cloud Cummings
erwartet von ihm, dass er für die nötige Sicherheit sorgt. Er ist gerissen und
gefährlich. Trotzdem bleibt er ein vergnügungssüchtiger Junge. Er liebt es sich
mit jungen Mädchen zu vergnügen. Zur Zeit ist er sogar in Reno. Wenn Thomas
wirklich in dem Haus von Wilton Knight lebt, dann könnte es durchaus sein, dass
die Beiden zueinander gefunden haben. «
meinte Michael.
»Gut dann hängen wir uns an ihn.
Vielleicht ist das Waffengeschäft ja noch nicht über die Bühne. «
Nicks
Stimme war voller Tatendrang. Bonnie hatte zu alldem nichts gesagt. Sie
klammerte sich an Michael und bettete das Thomas es nicht schaffte ihm etwas zu
tun. Sie wusste ebenfalls wie gefährlich Garthe war. Und sein Sohn war
garantiert nicht anders.
Michael
hielt sie im Arm und bot ihr Schutz und Geborgenheit. Auch er spürte, dass
seine Frau besorgt war. Zu lange waren die Beiden nun schon zusammen. Er sprach
sie jedoch nicht darauf an, sondern zog sie nur vorsichtig und nur für sie
spürbar noch etwas näher. Das war seine Art ihr mitzuteilen, dass er sie
verstand und sie sich nicht sorgen sollte. Nick riss ihn aus den Gedanken.
»Wo sind Nikita und Robert? «
Er war
stehen geblieben und sah sich um.
Michael,
Bonnie, Sebastian, Kevin und April stoppten ebenfalls und sahen sich um.
Robert
und Nikita waren wirklich verschwunden.
»KITT? « fragte Michael.
Sein
Partner reagierte auch sofort.
»Sie sind hier
draußen und Michael, sie haben Jugin bei sich. Scheinbar wollen sie aufbrechen. «
Ein
Blick und Michael wusste, dass auch Nick über die Geschehnisse in Kenntnis
gesetzt worden war. Er zweifelte nicht daran, dass KARR ihm alles mitgeteilt
hatte.
»Halte sie mit
KARR auf, KITT. Wir kommen. «
Er
löste sich aus Bonnies Armen.
»April sieh nach Jeff wir
versuchen die Außreiser zurück zu holen. «
Michael
und Nick, gefolgt von Sebastian und Kevin, wetzten los zum Parkplatz der Foundation.
Nikita
hatte gleich, nachdem sie den Krankenflügel verlassen hatte, mit Robert auf
eine günstige Gelegenheit gewartet um zu türmen. Sie dachte gar nicht daran,
sich mit Michael und Nick zusammen zu tun. Es war viel zu gefährlich. Sie hatte
Michael noch eine Wanze angeheftet und war dann mit Robert verschwunden.
Jeff
Holden stand an Jugins Bett und maß seinen Puls. Jugin lag ergeben still in dem
Bett mit dem Fiberthermometer im Mund. Robert trat gefolgt von Nikita ein. Jeff
drehte sich ahnungslos um.
»Ach ihr Beiden .....hört mal
euer Bruder braucht Ruhe. Ihr könnt später noch mal wieder kommen. «
Er
lächelte. Robert trat schweigend auf ihn zu und versetzte ihm einen Schlag mit
der Handkante an die rechte Schulter. Jeff sackte zusammen wie ein nasser Sack.
Jugin
wusste sofort was los war. Er spuckte das Thermometer aus, schlug die Decke
zurück und ließ sich aus dem Bett gleiten.
»Los komm. Wir müssen los. « drängte Nikita ihn .
»Wohin wollen wir denn? «
»Egal. Wir müssen erst einmal
hier weg. Dann sehen wir weiter. «
Jugin
schlüpfte ihn seine Sachen und eilte dann Nikita und Robert hinter her. Nun er
hinkte eher, denn eigentlich war er absolut noch nicht in der Verfassung, dass
er ihnen hätte folgen können. Nikita glitt in Phönix, den sie schon übers
Implantat gerufen hatte. Er stand mit offner Tür bereits vor dem Eingang der
Foundation. Sie warf KITT und KARR noch einen Blick zu, die wie zwei Schwarze
Panter um die Ecke geschossen kamen. Pamela folgte ihnen und dahinter konnte
sie Love erkennen. Doch die Beiden waren nicht schnell genug. Robert und Juign
glitt mit in Phönix als sie erkannten, das KITT und KARR sie vor ihren eigenen
Wagen erreichen würden. Nikita gab Gas.
KITT
schoss vor und versuchte sie auszubremsen. Sie wich aus und drückte dann einen
Knopf am Armaturenbrett. Ein Zischen war zu hören und der Wagen wackelte etwas.
Das Fahrgestell wurde eingezogen, die Lenksäule schob sich etwas vor und war
nun auch nach oben und nach unten zu bewegen. Nikita zog die Lenksäule nach
vorne und Phönix hob ab. Er flog in einem weiten Bogen über die Foundation.
Pamela und Love folgten ihnen.
Sie
konnte sehen wie Michael und Nick, die grade aus dem Gebäude gestürmt kamen,
ihnen entgeistert nach schauten.
Robert
kicherte.
»Ich habe Dad noch nie so ein
dummes Gesicht machen sehen. «
»Nikita, du musst den Tarnmodus
einstellen. Sonst sieht uns jeder! « warnte
sie Jugin.
»Sicher ich bin ja dabei. «
Sie
programmierte manuell die Tarnfelddichte ein und aktivierte es dann. Sie sah
wie das Gesicht von Michael einen erschrockenen Ausdruck annahm. Sie stellte
Phönix auf Auto-Cruise und lehnte sich zurück. Er würde ihr nicht mehr in die
Quere kommen.
»Wohin? « fragte Phönix.
»Nach Reno. Wir werden mal sehen
ob wir diesen Jimmy Cummings nicht auftreiben können. «
Sie
hatte über das Implantat alles von dem Gespräch mit bekommen. Genau wie Robert.
Nur Jugin wusste noch nicht Bescheid. Aber es war einfach ihm das alles zu
erklären. Sie brauchten erst mal ein Motel, etwas zu Essen und frische
Kleidung.
Michael
konnte KITTs Reifen quietschen hören, als er auf den Ausgang der Foundation zu
rannte. Draußen angekommen sah er wie Phönix, KITT sicher aus wich. Dann war
ein Zischen zu hören, das dem Turbo Boost ähnelte, doch statt zu springen
klappten die Räder weg und der Wagen hob ab.
»Das glaub ich nicht .... « murmelte Nick neben ihm. Auch Michael starrte dem Wagen
entgeistert nach. Der rote Ferrari und ein pinkfarbenes Auto, das er nicht zu
ordnen konnte, folgten dem weißen Trans Am. Der schien sich nun auch noch aufzulösen.
Vor seinen Augen verschwanden die drei Autos.
»Sie sind wahnsinnig! « rief Sebastian.
»Die Drei sind doch nicht mehr
zu retten! «
»Michael, haben
Sie auch gesehen was ich eben sah? «
»Ja das habe ich KITT. Es ist
unglaublich. «
»Einfach
erstaunlich. Die Foundation ist scheinbar sehr weit mit ihrer Technologie. « grollte KARR.
»Ich verarbeite sie zu
Hackfleisch, wenn ich sie in die Finger kriege. « fauchte
Sebastian.
»Hör auf zu schimpfen. Das holt
sie nicht zurück. «
murrte
Kevin.
»Wir hätten damit rechnen
müssen. Nikita ist leider genau so stur wie ihr Vater. Außerdem ist sie gar
nicht so dumm. «
Er
griff unter Michaels Kragen. Er holte eine winzig kleine Platine hervor.
»Sie hat ihn verwanzt. «
Sebastian
runzelte die Stirn. Er betrachtete die Platine und nahm sie zwischen die
Finger. Wütend zerdrückte er sie. Er ballte die Fäuste.
»Dieses Weib ist das
unmöglichste was es auf der ganzen Welt gibt. « fluchte
er. Kevin legte ihm die Hand auf die Schulter.
»Tja so ist das mit den Frauen.
Im einem Moment sind sie einfach schrecklich und dann der reinste Sonnenschein.
«
Verträumt
lächelte er.
»Frauen! Wie du das sagst! Ich
grase die Mädchen nicht der Reihe nach ab und wechsle sie wie meine Wäsche, im
Gegensatz zu dir.
Kevin
blitze Sebastian an.
»Was soll das heißen? Willst du
damit sagen das es mir nicht ernst ist mit Nikki?
»Vielleicht wollte ich genau das
sagen. « gab Sebastian scharf zurück.
Michael
trat zwischen die Beiden.
»Jetzt ist Schluss! Streiten
könnt ihr euch später. « meinte er entschieden.
»Lasst uns lieber raus kriegen,
wie wir heraus finden wohin die Drei sind. «
»Das ist viel wichtiger. « stimmte Nick ihm zu.
»Euren Streit um Nikki könnt ihr
später fortsetzen. Aber nun kommt. «
Zusammen
betraten, die Vier wieder das Gebäude. April kam ihnen schon mit Jeff, der
einen Kühlakku im Nacken hatte, und Bonnie im Schlepptau entgegen.
»Habt ihr sie? «
Michael
schüttelte den Kopf.
»Nein sie sind davon geflogen. «
»Sie sind was? « fragte Bonnie und sah ihn ungläubig an.
»Sie sind davon geflogen. « wiederholte Nick.
»Frag mich nicht wie, aber sie
konnten fliegen. «
»Das liegt an den
Antigrav-Motoren. Anti-Schwerkraft sozusagen. Damit kann man fliegen. « erklärte Kevin. «
»Was machen wir jetzt? « fragte April.
»Wir müssen sie suchen, aber
vorher müssen erst einmal eure Wagen aufgerüstet werden. So wie es aussieht,
sind wir ohne eure Hilfe aufgeschmissen, also müssen die Wagen einen
Extraschutz garantieren. Denn Thomas hat sicher ein paar nicht so tolle
Überraschungen für euch. «
»Kann er KITT und KARR etwas
anhaben? « fragte Nick.
Sebastian
schüttelte den Kopf.
»Das zum Glück nicht. Aber er
könnte sie mit einem gezielten Treffer wenigstens lahm legen.
Und
damit das nicht passiert, werden wir euch helfen, den Schutz euerer Wagen zu
verbessern. Ich schlage vor, du und Nick nehmt Star und Silver. Eure Wagen
bleiben besser hier. «
»Ich denke gar
nicht daran, Nick alleine zu lassen. «
Nick
hörte belustig die Stimme seines Freundes aus Michaels Comlink, die er
eigentlich nur noch aus Gewohnheit trug.
»Ich werde
ebenfalls Michael nicht alleine lassen. « erklärte KITT.
»Ihr werdet nicht lange von
ihnen getrennt sein. Wirklich wir werden nur den Fly-Modus und ein Tarnfeld bei
euch einbauen. Das dauert nicht all zulange. « meinte
Kevin fröhlich.
»Fly-Modus? Willst
du mich etwa in einen Schrotthaufen verwandeln Kevin? Wisst ihr was passiert,
wenn man aus 100 m Höhe runter fällt? Mich kriegt keiner in die Luft! « wehrte
sich KITT.
»Ich weiß was du meinst, aber
ich verspreche dir, es kann nichts passieren. Wie wäre es ..... « begann Kevin dann.
»Wenn ich KITT und KARR umrüste
und du dich mit Michael auf den Weg machst um unsere Außreiser zu suchen. Nick
ist hier bei mir sicher und du musst auf Michael aufpassen. Ihr schalltet den
Tarnmodus ein, und tastet im Flug die Stadt ab. « meinte
er zu Sebastian.
»Im .....im Flug? «
Sebastian
schluckte. Er wirkte etwas unruhig. Michael musste wieder an KITTs Flugangst
denken. Sollte Sebastian etwa auch noch Angst haben? Scheinbar, denn er schien
fieberhaft einen Grund zu suchen um nicht in die Luft zu müssen.
»Aber .....was ist wenn du Hilfe
brauchst? «
Kevin
winkte ab.
»Ich glaube kaum das ich
Probleme kriegen werde. Du wirst sehen, ich schaffe das schon. Du kannst ganz
beruhigt mit Michael los fliegen. «
Freundschaftlich
klopfte er Sebastian auf die Schulter.
»Genau, wir sind ja auch noch
da. Wir werden Kevin schon helfen. « lächelte
April. Kevin schob seinen Bruder in Richtung Ausgang.
»Du kannst beruhigt fahren
.....ähm fliegen meine ich. «
Sebastian
wurde leicht grünlich im Gesicht. Unsicher sah er zu Michael. Der suchte nach
der Verbindung zwischen ihm und Sebastian. Es war nicht einfach sie zu
erfassen, aber es gelang ihm.
»Keine Angst. Ich
bin bei dir! « versprach er Sebastian. Der klammerte sich an der Verbindung
fest.
»Ich hasse es! Ich
will nicht in die Luft. « flüsterte er zurück. Ein Blick in Michaels Augen, ließ ihn jedoch
etwas von der Angst verlieren.
»Halten Sie es für
gut, ohne mich zu fahren? « mischte sich nun KITT in das Gespräch ein.
»Ich passe schon
auf ihn auf KITT, versprochen. «
Sebastian
lächelte, wenn auch etwas unsicher.
»Passen Sie auf
sich auf, Michael. Sobald Kevin fertig ist, bin ich wieder bei Ihnen. « hörte Michael KITT durch den
Comlink sagen.
»Also dann lasst uns anfangen.
Sonst stehen wir morgen noch hier. KITT, KARR kommt bitte in die Werkstatt damit wir alles fertig machen können. « meinte Bonnie. Sie strich Michael noch einmal über die Schulter.
Ihre Blicke trafen sich und er spürte die ganze Wärme ihrer Augen.
»Gut dann los. Viel Glück
Michael und denk dran vorsichtig zu sein. Nikita hat dir ja gesagt wie wichtig
es ist. « warnte ihn April noch. Er
seufzte. April konnte manchmal ihrem Vater sehr ähnlich sein.
Er
trat mit Sebastian aus dem Gebäude der Foundation und sah sich um. KITT und
KARR trollten sich grade in Richtung Werkstatt. Er spürte das Bedauern KITTs,
nicht mit ihm kommen zu können. Auch Michael fühlte sich etwas unwohl, KITT
zurück lassen zu müssen. Bonnie liess sich auf KITTs Fahrersitz nieder.
Das
Quietschen von zwei Paar Reifen riss ihn aus den Gedanken. Ein silberfarbener
Jaguar schoss um die Ecke auf ihn zu. Das Licht vorn an der Motorhaube war
Grün, was dem Wagen einen vorwitzigen Tatsch verlieh. Er hielt Millimeter vor
Michaels Schienbein.
»Mr. Knight?! Mein
Name ist Silver. Ich werde Sie und Sebastian begleiten. «
Seine
Beiden Türen schwangen auf.
»Wie hast du es geschafft, Sam
und Star davon zu überzeugen, dass du Michael und mich begleiten darfst? Hast
du wieder mal beim Würfeln geschummelt?! «
»Niemals
Sebastian, ich würde doch niemals betrügen! «
Silver
hörte sich entrüstet an, aber Michael glaubte ein Kichern zu vernehmen, als er
sich auf dem Fahrersitz niederließ. Fragend schaute er zu Sebastian hinüber.
»Mach ruhig. Ich fühle mich hier
auf dem Beifahrersitz ganz wohl. «
murmelte
der und hielt sich am Türgriff fest. Michael schloss die Tür und wandte sich
der Vox-Box über der Lenksäule zu.
»Ok Silver, was muss ich machen?
«
»Vielleicht wäre
es besser, aber bitte glauben Sie jetzt nicht, dass ich an ihren Fähigkeiten
zweifle, wenn ich die Kontrolle behalte. Denn Sie haben nicht zufällig einen
Pilotenschein oder?«
»Nein habe ich nicht. Aber du
hast recht. Es wäre sicher besser wenn du das machst, denn .....«
Michael
warf einen Blick auf die Armaturen des Wagens.
»Es gibt leider noch viele Dinge
die mir hier fremd sind. «
»Keine Sorge. Ich
fliege Sie im Schlaf hin, wo immer Sie hin wollen . «
»Silver, ich würde es vor
ziehen, wenn du wach wärst. «
Sebastian
war ziemlich bleich geworden.
»Sicher Sebastian.
Lehn dich einfach zurück und entspann dich. Es kann wirklich gar nichts
passieren. «
Ein
Knopf leuchtete auf und Michael spürte wie ein Ruck durch den Wagen ging. Es
zischte und schaukelte. Dann war der Wagen wieder ruhig.
»Meine Damen und
Herren bitte legen Sie die Gurte an, wir heben jetzt ab zu einen Spezial Flug
der Crash Airlines ...... «
»Silver! Sei ruhig und flieg
los. « knurrte Sebastian. Michael
wollte nach den Gurten greifen doch die legten sich selbständig um ihn. Dann
hob Silver ab. Michael wurde in den Sitz gepresst als Silver pfeilschnell nach
oben preschte.
Obwohl
er ein leichtes Unbehagen fühlte, war es das schönste Gefühl, was er sich
vorstellen konnte. Das Gebäude der FLAG wurde immer kleiner unter ihm und er
fühlte sich absolut frei. Sebastian hingegen hatte die Augen geschlossen. Er
war ganz grün geworden und schien sich überhaupt nicht entspannen zukönnen.
»Wohin soll es
gehen? «
fragte Silver. Michael wusste, dass er bei der Angst die Sebastian hatte, nicht
mit ihm rechnen konnte. Er überlegte wohin Nikita und ihre Brüder wohl waren.
Er ging all das, was er mit Nick auf dem Flur der FLAG besprochen hatte noch
mal durch. Er hatte von Reno gesprochen. Ja da hielt sich Jimmy Cummings auf.
Wahrscheinlich wollten die Drei ihm auflauern und ihn zwingen sie zu Thomas zu
führen. Das Problem war nur, dass Thomas damit vielleicht rechnen könnte.
»Wir müssen nach Reno. Halt dich
rann. Die Drei haben schon einen ziemlichen Vorsprung. «
»Sicher Mr. Knight. Überlassen Sie
alles mir. «
Silver
drehte eine Kurve und beschleunigte dann auf gut 290 km/h. Mit dieser
Geschwindigkeit, und das noch in der Luft, würden sie sehr schnell in Reno
sein.
»Was auch besser
wäre. «
Dachte
Michael. Sebastian saß verkrampft im Sitz neben ihm und zwang sich nur schwer
zur Ruhe. Michael beschloss ihn erst einmal in Ruhe zu lassen. Er konzentrierte
sich auf die Landschaft unter ihnen und dachte über die Geschehnisse der
letzten 24 Stunden nach.