ANFANG
Als
ihn ein Lichtstrahl erfasste, stellte Michael fest das er groß war und eine
abgewetzte Jeans trug. Ein schwarzes Hemd und ein dunkler Ledermantel folgten.
Er maß gut 2m und hatte eine Hautfarbe die an eine Mischung aus grau und
hellbraun erinnerte. Seine Haare und die Augen waren schwarz. Sein Gesicht
weich geschnitten und unbewegt. Er trat auf Nikita zu. Sie wich zurück.
Michael
sah Erstaunen in ihrem Gesicht. Sie kannte den Mann.
»Kevin was .....was machst du
hier? « stammelte sie.
Der
Mann sah sie einen Moment an. Dann verzogen sich seine Lippen zu einem leichten
Lächeln.
»Ich bin, als ich hinter dem
Goldraub aus dem 18 Jahrhundert her war, auf eine Spur gestoßen die hier her
führte. Und als ich hier war fing ich das Peilsignal von Phönix auf. Es war
sehr schwach also musste etwas passiert sein. Deswegen kam ich her um dir zu
helfen. «
Seine
Stimme hatte etwas dunkles aber sie klang weich. Vorsichtig wollte er Nikita an
der Schulter berühren, doch wie Michael erwartete, zuckte sie zurück.
Kevin
lies die Hand sinken.
»Entschuldige ....ich hatte
vergessen ...... «
Trauer
schimmerte in seinen Augen.
»Nikki ......bitte .......ich tu
dir nicht weh! « versprach er.
Er
streckte die linke Hand aus. Als er das tat nahm Michael den kleinen Goldring
an seinem Ringfinger war. Er schaute rüber zu Nick, der ihm ein kleines Zeichen
mit der Hand gab, dass er es auch gesehen hatte. Wie Michael vermutet hatte,
trug auch Nikita einen Ring am linken Ringfinger. Er wusste dadurch sofort was
Sache war. Nikita war mit Kevin verlobt und er war auch sehr wahrscheinlich der
Vater ihres ungeborenen Kindes. Nikita streckte vorsichtig ihre Hand aus und
hackte sie bei Kevin ein. Der zog sie an sich. Doch Nikita entfernte sich
sofort wieder.
»Nein .......noch nicht. « murmelte sie.
Kevin
zog sich nun auch zurück.
Erst
jetzt schien er Michael, Nick, Bonnie, April und Jeff zu sehen. Sein Gesicht
hellte sich auf. Er streckte Nick mit
überschwänglicher Freude die Hand hin. Der griff zögernd danach. Kevin
schüttelte sie heftig.
»Nick, man stark weist du, wie
gerne ich früher mit dir so Seite an Seite gestanden hätte statt in der Garage
oder einer Lagerhalle? «
Fassungslos
starrte Nick ihn an. Konnte das wirklich sein? Das war doch nicht möglich.
Alles in Nick wehrte sich dagegen das zu glauben doch es schien Wirklichkeit zu
sein.
»K .......KARR? « fragte er stockend.
Das
Grinsen in Kevin/KARRs Gesicht wurde noch breiter.
»Wer sonst? «
»Aber du....... «
Hilflos
sah er zu den anderen. Alle starrten in fassungslos an. KARR kam heran
gefahren.
»Ich orte meinen Mikroprozessor
in seinem Kopf. « erklärte er mit seiner tiefen dunklen Stimme. Kevin sah zu dem
Wagen.
»Tja die Zeiten das man mich
nicht abtasten konnte sind vorbei. Aber ich bin froh so zu sein. «
April
brachte nun endlich wieder ein Wort heraus.
»Unfassbar. Das ist einfach
erstaunlich. «
»Du bist mit Nikita verlobt. Mit
meiner Tochter! « stellte Michael nun laut fest.
Kevin nickte.
»Ja und ich weiß auch was mit
Nikita passiert ist. Da ich ja hier anwesend war, weiß ich was Thomas ihr
angetan hat. «
Er sah
hinüber zu Nikita, die gut 5 m von ihm entfernt stand. Dann wandte er sich
wieder Michael zu.
»Ich habe mit KITT besprochen
das ich Nikita helfen werde. Die Spur die ich habe deutet sowieso auf Thomas
hin. Also werde ich hier bleiben. Aber bitte nennt mich Kevin. Mit KARR kann
ich nicht mehr viel anfangen. «
»Ist in Ordnung. « meinte Bonnie sanft. Sie blickte auf die Uhr.
»Aber für heute ist Schluss. Wir
haben es nun 23 Uhr. Ich glaube alle könnten ein Bett vertragen. «
Sie
sah dabei vor allen Nikita an. Die wirkte immer noch sehr bleich und hatte
Schatten unter den Augen. Kevin näherte sich ihr wieder.
»Wie wäre es, wenn wir uns in
ein Hotel verziehen und du dich ins Bett legst? Ich werde derweil sehen ob ich
per Internet etwas rauskriege. «
Seine
Hand streifte Nikitas.
»Ihr
Beide braucht Schlaf und Ruhe. «
Nun
strich er vorsichtig über ihren Bauch. Wieder sah sie ihn unsicher an.
»Kevin ......ich ....... «
Bonnie
trat hinter sie.
»Ich glaube Kevin, Nikita
braucht Ruhe und Frieden. Den hat sie nicht momentan. Es ist erst knapp 15
Stunden her. Ich werde sie mit nach Hause nehmen. Sie wird in unserem
Gästezimmer schlafen. Wenn du magst, kannst du hier in der Foundation schlafen.
Aber für Nikita ist es das Beste, wenn sie mit mir und Michael kommt. Alleine
schon deshalb weil Michael ein Bezugspunkt ist. «
»Und was bin ich? Ich bin ihr
Verlobter! «
Seine
Stimme klang eisig, als könnte er Bonnies Worten damit die Logik nehmen. April
nickte zustimmend.
»Ja das bist du. Aber du bist
genauso ein Mann. Alleine das macht Jemandem, dem so etwas passiert ist, schon
Angst. Bei Michael scheint es anders zu sein, da er Nikitas Vater ist. Das
solltest du verstehen. «
Nun
mischte sich der in Autoform steckende KARR ein. Grollend meinte er:
»Ich kann meinen
Standpunkt nicht nach vollziehen! Sollte es so sein, dass ich mich wenn ich ein
Mensch bin so von Gefühlen leiten lassen, dass ich die Logik in diesem
Vorschlag nicht mehr sehe? «
KITT
kam nun ebenfalls herüber.
»Kevin du musst
das verstehen. Es ist das beste für Nikita und für dich. «
»Also ist es hiermit
beschlossen, das Nikita mit Bonnie und Michael fährt. Wenn du willst Kevin,
dann kannst du mit zu mir kommen. Ich denke nicht das es Alex etwas ausmacht. «
Feindselig
starrte Kevin alle an.
»Ihr könnt mich alle mal! « fauchte er, drehte sich um und rannte aus der Halle.
Nick
spielte einen Moment mit dem Gedanken hinterher zu setzten, doch ein Blick
Michaels lies ihn die Idee sofort wieder verwerfen. Kevin würde ihm, wenn er
wirklich genau so war wie KARR, wenn nichts außer der erste Grundsatz an der
Programmierung geändert worden war, nicht zuhören.
»Ich gehe ihm nach. « erklärte Michael zu seiner Überraschung .
»Fahr du bitte Nikita und Bonnie
nach Hause, o.k.? «
Nick
der nicht so recht wusste was er dazu sagen sollte, kam gar nicht mehr zum
Antworten, denn Michael war schon in KITT verschwunden und fuhr aus der Halle
im Kevin zu suchen.
»Meinst du, dass
das gut geht? « fragte Nick seinen Freund.
»Da ich als Mensch
sehr gefühlvoll reagiere könnte es sein das ich Michael mehr zu höre als dir.
Grade, weil es sich um seine Tochter handelt. «
»Soll das heißen,
du erkennst meine Autorität nicht mehr an? «
Nick
runzelte die Stirn. So ganz behagte ihm der Gedanke nicht, dass KARR in Zukunft
vielleicht nicht mehr auf ihn hörte.
»Wahrscheinlich
ist die Programmierung nicht geändert worden bis auf den Punkt das ich den
Befehlen von dir Folge zu leisten habe. So wie es aussieht, habe ich, da ich in
Zukunft ein Mensch bin, die Freiheit alleine zu Entscheiden. Und grade das
dürfte es dir schwer machen dich mit meinem Zukünftigen ich auseinander
zusetzten. «
Nick
zog in Gedanken eine Augenbraue hoch.
»Hmm interessanter
Aspekt. So habe ich noch gar nicht gesehen. «
Er sah
Michael nach, der natürlich mit KITT längst verschwunden war. Dann wandte er
sich Bonnie und Nikita zu. Bonnie hielt Nikita im Arm und bot ihr so Schutz.
»Na dann. Meine Damen das Taxi
steht bereit. «
Galant
öffnete er Bonnie und Nikita die Tür. Während Bonnie vorne Platz nahm, verzog
sich Nikita nach hinten. April und Jeff blieben zurück. Nun ja nicht alleine,
den Phönix stand immer noch dort . April holte eine Leitung für die
Stromversorgung zum Füllen der Energiespeicher.
Sie
hoffte das die Leitung auch bei Phönix passte und sie hatte Glück. Sie schloss
Phönix an.
»Danke Mrs. Holden. Meine Speicher
waren fast leer. Ich werde sie bis morgen wieder aufgeladen haben. «
April
nickte.
»Schon gut. Mehr kann ich auch
erst einmal nicht für dich tun. Nikita wird uns morgen helfen, damit wir
wissen, was wir wie reparieren müssen. Nun gute Nacht. «
April
verabschiedete sich und schmiegte sich dann an Jeff.
»Weist du, warum sie sich so
schnell erholen konnte? Ihre Zellenstruktur ist darauf ausgelegt, dass sich ihr
Körper, innerhalb von Stunden, selbst regeneriert und außerdem......... «
April
lächelte als sie Jeff so reden hörte. Sanft schloss sie seine Lippen mit einem
Kuss.
»Damit kannst du dich morgen
beschäftigen. Nun fahren wir nach Hause und gehen schlafen. «
»Schon?! «
Ein
Grinsen fuhr über Jeffs Gesicht.
»Ich glaube da fällt uns noch
etwas besseres ein. «
Leise
miteinander flüsternd, verließen sie nun auch die Halle. Man hätte meinen
sollen, dass die Beiden, mit Ausnahme von Phönix, die Letzten in der Halle
gewesen wären.
Doch
nun löste sich eine Gestalt aus dem Schatten.
Phönix
der im Ruhezustand war, erwachte nun.
»Wer ist da? «
Er
hörte nur etwas, konnte jedoch, da sein Scanner ausgefallen war, nichts sehen.
Die
Gestalt blieb vor ihm stehen.
»Ich bin es nur, Phönix. Keine
Sorge. «
»Professor! Was
machen Sie hier? «
Die
Gestalt entpuppte sich als ein Mann von knapp 2m Größe, einem Laborkittel und
einer Brille auf der Nase. Außerdem hielt er einen Werkzeugkoffer in der Hand.
»Ich werde dich reparieren.
Nikita ist nicht in der Lage das zu tun. Also bin ich hergekommen. Nun mach
schon deine Haube auf. Ich habe nicht viel Zeit. «
Phönix
vertraute dem Mann bedingungslos und machte die Haube auf. Der Mann machte sich
nun auch gleich an die Arbeit.
Michael
war sofort in KITT gestiegen und los gefahren als sich in ihm der Gedanke
gemeldet hatte, dass es besser war wenn er und KITT die Sache mit Kevin
regelten.
Grade,
weil es sich um seine Tochter handelte und Kevin wahrscheinlich nicht mehr den
Befehl seiner ehemaligen Programmierung, auf seinen Fahrer also Nick zu hören
befolgte.
Er
glaubte das er so besser mit Kevin reden konnte.
»Wo ist er Kumpel? «
KITT
untersuchte die Gegend.
»800 m vor uns. Er
ist verdammt schnell. Ich frage mich wie er das macht. «
»Wir wissen nicht wie weit sich
die Foundation weiter entwickelt hat. Wer weiß mit was Kevin ausgestattet ist. « erinnerte Michael KITT.
»Nun, ein Paar
Dinge kann ich Ihnen nennen. Ich habe an Kevin und Nikita einen Scann
durchgeführt. «
Der eine
Monitor KITTs wurde lebendig und Grafiken von Kevin und von Nikita wurden
sichtbar.
»Nikita zum
Beispiel. Sie besitzt außer dem Implantat und den Transformatoren noch ein
Metaexosekelett. Es liegt über all ihren Knochen und ist aus Alidium. Es macht
sie unzerstörbar. Genau wie ihre
Zellenstruktur. Sie ist in der Lage sich vollkommen zu regenerieren. «
»Hmmh, interessant. Weist Kevin
ebenfalls solche Besonderheiten auf? «
»Nun, er hat auch
ein Implantat und verstärkte Muskeln, so wie auch eine besondere
Zellenstruktur. Auch die Transformatoren besitzt er, aber das Exoskelett hat er
nicht. «
Michael
kam ins Grübeln. All das waren sehr interessante Informationen.
Hinzu
kam die Tatsache, dass Nikita Leukämie hatte. Hatte sie deswegen das Exoskelett
um sie vor Schaden zu bewahren, oder war damals, als man ihre Mutter getötet
hatte, ihr etwas ähnliches zugestoßen?
»KITT, sind die Transformatoren
unterschiedlich von Kevin und Nikita? «
»Ja. Sie
unterscheiden sich. Nikitas dient der Einflößung von Medikamenten und Zufuhr
von Energie. Ebenso aktivieren sie scheinbar, das Schutzschild von dem Phönix
sprach. Kevin hingegen bekommt durch die Transformatoren Energie in Form von
Adrenalin. Auch bei ihm deutet ein Modul in dem Transformator darauf hin, dass
er damit das Schutzschild aktivieren kann. Medikamente hingegen bekommt er nur
ihm Notfall. Nikitas ist auf die ständige Kontrolle der Körper Funktionen
eingestellt. «
»Das heißt Nikita ist schon
länger Krank?“
»Richtig. Und das
schon seit 15 Jahren. «
»Was meinst du warum man noch
nichts unternommen hat? Die müssten doch in fast 150 Jahren etwas gegen Krebs
gefunden haben. «
»Nun Michael, ich
nehme an das man sie nicht heilen konnte ohne ihr Knochenmark zu beschädigen.
Da ihre Mutter Tod ist, konnte sie auch keine Knochenmarkspende erhalten. Denn
auch wenn sie vom Aussehen und Benehmen eher nach Ihnen kommt, hat sie doch
Bonnies Blutgruppe. «
»Du meinst Bonnie ist ihre
Mutter? «
»Sicher, haben Sie
das nicht gewusst? «
»Nein, weil ich stutzig wurde
als sie sagte sie hätte 3 Halbbrüder. Ich nahm an, dass Bonnie und ich uns
getrennt haben. Auch die blonden Haare. Sie hätte doch dunkle haben müssen. «
»Nicht unbedingt.
So komisch das ist, kann bei der Erbgutverteilung auf die Gespeicherte Erbinformation von den Eltern zurück
gegriffen worden sein. Und so weit ich weiß, war ihre Mutter blond und Bonnies
Vater auch. Das ergibt Nikitas Haarfarbe. «
»KITT, das bedeutet das Bonnie
von Thomas getötet wurde. «
Michael
lief es bei diesem Gedanken eiskalt den Rücken herunter. Er schob ihn zur Seite
und konzentrierte sich wieder auf die Strasse.
»Wo ist Kevin? «
KITT
schwieg einen Moment lang.
»Ich orte ihn vor
uns, und Michael, er schlägt auf eine Mülltonne ein. «
KITT
klang irritiert. Michael konnte ihn sehen. Von KITTs Scheinwerfern beleuchtet
kniete Kevin vor einer Mülltonne und hämmerte darauf ein. Es goss in Strömen
draußen. Doch das schien ihn nicht zu stören. Michael stieg aus und schlenderte
zu Kevin hinüber.
Als
der ihn bemerkte, sprang er auf und schlug nach Michael.
Der
jedoch wich geschickt aus und gab Kevin einen Schubs, so das dieser auf die
Motorhaube von KITT flog. KevinGab ein Knurren von sich und fing an auf KITTs
Motorhaube ein zu schlagen. Es sah ganz so aus als müsse er sich ordentlich
abreagieren.
»Michael! Bitte
beenden Sie dieses Drama! « forderte KITT ihn über das Implantat auf.
»Ganz ruhig KITT.
Er hält sowieso nicht lange durch. «
Michael
ließ ihn einen Moment und er sollte recht behalten. Kevin ließ bald wieder von
KITT ab. »Es ist Ungerecht ! «
fauchte
er. Wut war in seinem Gesicht zu sehen. Seine Augen blitzten. Selbst als Mensch
hatte er etwas bedrohliches an sich. Michael wiederstand dem Drang sich von
Kevin zu entfernen. Er war ein Mensch nicht mehr das Auto das ihn umfahren
konnte.
»Ich liebe sie und nunThomas hat
sie mir genommen. «
Michael
trat auf Kevin zu.
»Das hat er nicht. Nikita wird
zu dir zurück kehren, aber sie braucht etwas Zeit. «
Kevin
starrte ihn an.
»Du verstehst das nicht! « knurrte er dann .
Michael
musste sich beherrschen um Kevin nicht anzuschreien.
»Oh doch. Ich verstehe das sehr
gut. Mir ist auch schon jemand genommen worden, den ich sehr liebte. Aber im
Gegensatz zu Nikita, lebt Stevie nicht mehr. Reiß dich zusammen. «
»Was weißt du schon! Dich wollte
man ja auch nich abstellen oder einfach vergessen. Seit ich auf der Welt existiere,
hat mich niemand geliebt. Nikita ist die erste, die mich liebt wie ich bin. Ich
weiß das der Umgang mit mir nicht einfach ist, aber ich habe doch auch ein Recht
darauf geliebt zu werden. «
Kevin
hatte sich aufgerichtet und stand vor Michael. Er atmete stossweise. Er war
mittlerweile vollkommen durch nässt, aber das war nun absolut unwichtig.
»Sicher hast du das. Ich kann
auch verstehen das Nikita für dich etwas besonderes ist. Das was ihr passiert
ist, ist genau so schlimm wie es für dich war, damals als die Foundation dich
abgestellt hat. Nick hat dir über diese Krise hinweg geholfen. Genau wie du
jemanden damals gebraucht hast, könnte Nikita nun einen Freund gebrauchen. Doch
du kannst nicht erzwingen das sie dir vertraut. Sie wird schon wieder zu dir
kommen, wenn sie sich gefangen und das Vertrauen zu dir wieder gefunden hat. «
Kevin
hatte sich nun beruhigt.
»Aber ich will ihr doch helfen. «
Michael
zog ihn hoch.
»Dann sei vorsichtig mit ihr und
lass sie kommen. Wenn sie dich braucht, sagt sie es dir. «
»Und wie lange soll das dauern? « maulte Kevin .
»Nach meinen
Informationen kann das von Stunden bis
zu Jahren dauern. «
KITTs
ernüchternde Stimme schnitt durch die Nacht. Kevin riss voller Schreck die
Augen auf.
»Jahre? Solange halte ich das
nicht aus! «
»Ich denke nicht
das, das nötig ist. Nikita hat eine sehr starke Persönlichkeit. Es wird
vielleicht ein paar Tage dauern bis sie sich wieder gefangen hat. «
»Hoffentlich hast du recht. « murmelte Kevin .
»Ich werde vorsichtig sein mit
ihr. Versprochen. « meinte er nun zu seinem
Gegenüber gewandt. Michael schmunzelte.
»Gut, den sonst ziehe ich dir
auch die Ohren lang. Immerhin wird sie mal meine Tochter sein und wer ihr weh
tut, der bekommt es mit mir zu tun. «
Kevin
lächelte nun auch.
»Ja, das hast du in der Zukunft
schon all zu oft bewiesen. «
Er
spürte wie sein gegenüber ihm sanft auf die Schulter klopfte.
»Komm lass uns gehen, sonst
holen wir uns noch ne Lungenentzündung. «
Beide
stiegen wieder ein. Michael ließ KITT fahren, da er viel zu müde war.
»Wo sollen wir dich absetzen? « fragte er Kevin .
»An irgend einem Motel. Ich
quatiere mich dort ein und komme dann morgen früh zur Foundation zurück. «
Michael
nickte leicht.
»KITT such ein
Motel raus wo er sicher ist. Nicht in irgend einer schäbigen Gegend. « wies er seinen Partner in
Gedanken an. Eine zustimmende Berührung KITTs ließ ihn wissen, dass er verstanden
hatte.
Fünfzehn
Minuten später hielt KITT vor einem hübschen kleinen Motel, das sich als gut
und noch dazu billig entpuppte. Kevin sah erst Michael und dann die Vox-Box
über dem Lenkrad an.
»Ihr braucht euch um mich keine
Sorgen zu machen. Ich habe schon in anderen Gegenden übernachtet. «
»Trotzdem, du könntest etwas
Schlaf gebrauchen und sollst nicht den Rest der Nacht mit Wache schieben
vergeuden. «
Kevins
Mund öffnete sich um etwas zu erwidern, schloss sich dann aber wieder.
Einen
Moment später meinte er dann neckisch:
»O.k. Papi. Ich
leg mich nun brav ins Bett und schlafe! «
Dann
sprang er auf und verschwand in Richtung Motel. Michael sah ihm noch nach und
schmunzelte nun über die Bemerkung.
»Wohin Michael? « fragte KITT.
»Nach Hause bitte. «
Er
spürte wie KITT den Motor startete und sanft auf die Strasse fuhr. Er wusste
das er sich vollends auf KITT verlassen konnte und schloss nun die Augen. Schon
ein paar Minuten später war er eingeschlafen. Er wurde erst wieder wach als
KITT seinen Geist über das Implantat mehrmals anstieß.
»Was ......was ist den? « murrte er.
»Wir sind Zuhause
. Ich dachte das Sie lieber bei Bonnie schlafen würden, anstatt bei mir. «
Michael
merkte erst jetzt, dass KITT vor seiner Haustür stand.
»Danke Kumpel. Schlaf gut. «
Er
schleppte sich so müde wie er war zur Haustür und wollte sie grade aufschließen
als sie aufgerissen wurde. Er fiel, weil er sich an der Tür abgestützt hatte,
Bonnie fast in die Arme.
»Michael! Wo warst du? Ich hab
mir Sorgen gemacht. «
»Wie wäre es mit „Guten Abend“ ,
geht es dir gut und einem Kuss?! «
schlug Michael vor und zog Bonnie sanft an sich. Sie war schon für die Nacht
umgezogen und hatte einen Morgenrock über ihrem Nachthemd. Bonnie schob seine Arme fort.
»Du bist ganz nass. Erst mal
ziehst du trockene Kleidung an ,und dann sehen wir weiter.
Sanft
fuhr sie ihrem Mann durchs Haar. Michael zog die nasse Lederjacke aus und
schlurfte Richtung Schlafzimmer.
»O.k., aber einen Kuss bist du
mir noch schuldig. «
Michael
verzog sein Gesicht wie ein kleiner Junge, der kurz vor einem Trotzanfall war,
als er das sagte. Bonnie lächelte und folgte ihm. Sanft hielt sie ihn fest und
knöpfte ihm sein Hemd auf.
»Den kriegst du jetzt gleich! «
Michael
ließ sich mit aufs Bett ziehen und nahm sie glücklich in den Arm.
»Was ist mit Nikita? « murmelte er .
Bonnie
schloss seine Lippen mit einem Kuss.
»Die schläft. Keine Sorge. «
Sie
befreite ihn aus seinen nassen Sachen und zog ihn an sich. Michael ließ sich
fallen und genoss diesen Augenblick der Ruhe, denn wenn Nikita recht hatte und
dieser Thomas Bishop hinter ihm und Nick her war, kam in den nächsten Tagen
noch eine Menge Ärger auf ihn zu.