By Sabine Maier

Kapitel 1

Verständnislos schauten die Mitglieder des TKR, den vor ihnen stehenden Mann an. Kyle Steward, Jenny Andrews, Duke de Palma, Erica West und Trek Sanders wollten ihren eigenen Augen nicht trauen. Denn dieser Mann war eine Legende. Der Geist der Foundation für Recht und Verfassung.

Jenny war über diese Entdeckung bestürzt. Der Mann, nach dem sie so lange und vergeblich gesucht hatte, stand nun leibhaftig vor ihr.

Nur unter Schwierigkeiten war sie an die Personalakte von Michael Knight gekommen. Jeder Versuch die entsprechenden Dateien zu öffnen, scheiterte an einer, ihr nicht zugänglichen, Sicherheitsstufe.

Dies fiel dem Gremium der Foundation auf, und so wurde Jenny als Spionin Möbius gehalten. Doch mit Hilfe Kyles, der Jenny von Anfang an für unschuldig hielt, konnte man nach einigen Ermittlungen, Jenny der Spionage entlasten.

Darauf hin überlies ihr die Foundation als Entschuldigung, die Unterlagen von Michael Arthur Long, den sie für ihren leiblichen Vater hielt. Und nun standen sie sich auf dem Hochplateau gegenüber, und keiner konnte aus Überraschung etwas sagen. Da sich keiner, der vor ihm stehenden Menschen, sich dazu überwinden konnte, das Wort an ihn zu richten, übernahm er selbst die Initiative.

"Kann mir jemand mal sagen, warum hier solch ein Auflauf ist? Was führt Euch hier her?" Kyle fand als erster seine Sprache wieder, und erwiderte: "Es ist jemand, bei uns in SKY ONE eingebrochen. Und als wir in den Konferenzraum kamen, sahen wir, dass der Schatten uns die Koordinaten dieses Grundstückes hinterließ. Das wir Sie hier antreffen, damit hätten wir unter gar keinen Umständen gerechnet." Michael Knight schaute verwundert auf Kyle hinab, den er um Haupteslänge überragte, und fragte: "Der Schatten? Wer oder was, ist der Schatten?" Jenny und Erica, die gleich hinter Kyle standen und Michael immer noch mit offenem Mund anstarrten, wollten darauf gleichzeitig eine Antwort geben. Doch da sie beide zusammen, auf einmal redeten, verstand man kein Wort. Auf einen Wink von Kyle, verstummten die Beiden. "Der Schatten ist eine anonyme Person, die uns des öfteren Hinweise und Ratschläge gibt. Meistens in Zusammenhang mit Möbius. Das Unerklärliche ist nur, dass wir keinen Beweis für seine Existenz haben. Selbst unsere hochentwickelten Fahrzeuge können Ihn nicht orten. Vor kurzem erklärte mich doch DANTE tatsächlich für verrückt, da ich mit jemanden sprach, den er selbst nicht erfassen konnte." Darauf brach Michael in Lachen aus. Nun war das Entsetzen noch größer, da sich keiner vorstellen konnte, was für Gründe zum Lachen bestehen sollten. Langsam beruhigte Michael sich wieder und setzte zu einer Antwort an: "Nun ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig. Denn, den Sie so liebenswürdig, als den Schatten bezeichnen, ist eine holmgrafische Darstellung KITTs Persönlichkeit. Zu Ihrer und seinem Schutz, war KITT immer in Ihrer Nähe und hatte die Erlaubnis Ihnen, in verzwickten Situationen, zu helfen. Das Ihre Fahrzeuge ihn nicht orten konnten, kommt einfach daher, das sie ein Unterprogramm zum Schutze der Geheimhaltung KITTs haben. Aber die Frage ist jetzt, warum gibt KITT Euch meinen Aufenthaltsort preis?" Kyle, der nun langsam die Puzzleteile zusammen bekam, antwortete ihm: "Wir vermuten, das Möbius in SKY ONE eingebrochen ist, und dort etwas wichtiges entwendet hat. Wir konnten bisher nur nicht heraus finden, was dies sein könnte." Michael konnte sich schon denken was es war, doch wollte er sicher sein, und fragte daher: "Der Schatten ist Ihnen seither nicht mehr erschienen? Die Nachricht war das letzte, dass Sie von Ihm erhalten haben?"

Michael war das Lachen vergangen, die Befürchtung, dass KITT etwas schlimmes passiert war, wurde immer stärker. Selbst die lange Trennung zu seinem langjährigen Freund und Partner, konnte das ungute Gefühl, in seinem Bauch, nicht vertreiben. Kyle gab ihm darauf dann die Antwort: "Ja. Es muss jemand im Konferenzraum gewesen sein." Somit hatte Michael seine Bestätigung. "Nun dann sollten wir uns sofort zum Tatort begeben. Aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, was Ihnen, so zu sagen, vor der Nase weg geschnappt wurde. KITT höchstpersönlich wurde Ihnen geklaut. Und wer auch immer dieser Möbius ist, er hat etwas sehr wertvolles in seiner Hand. Leute wir sollten uns sofort daran machen, und KITT wieder zurück zu bekommen. Zu vieles steht auf dem Spiel, wenn es nicht schon zu spät ist. Wir müssen uns sputen. Also los. Ich geh, und hol schon mal mein Auto. Wir treffen uns in SKY ONE." Fast gleichzeitig liefen Trek und Erica los, Duke und Jenny schauten zu Kyle, der aber, nach einem kurzem Blick auf den Mann auch schon los lief. Michael schaute den Fünf noch kurz hinter her, dann drehte er sich um und ging auf eine Garage zu. Die Fernbedienung aus der Hosentasche kramend, kam er am Tor an, und nach einem Druck auf den Knopf, ging das Tor auch schon auf. Vor ihm stand ein schwarzer Pontiac Trans Am. Etwas erstaubt wohl, doch nach einem Druck auf die spezielle Fernbedienung, und der Wagen hob sich, die Reifen füllten sich mit Luft. Sämtliche Lämpchen und Anzeigen erwachten wieder zum Leben. Und an der Motorhaube glitt das rote Licht des Scanners von Links nach Rechts, und wieder zurück. "So alter Junge, wir sind wieder mal gefragt. Dieses mal haben sie Deine Zentrale Steuereinheit geklaut. Zeigens wir den bösen Buben. Mit uns legt man sich besser nicht an, schon gar nicht, wenn man das Team Knight Rider an seiner Seite hat." Mit der Hand über die Motorhaube streichend, machte sich Michael auf den Weg zur Fahrertüre. Die vier Streifen durch den Staub, waren ihm ein Zeichen dafür, dass mal wieder viel Staub aufgewirbelt werden würde. Aufbrüllend, wie das Aufbegehren eines Raubtieres, sprang der Motor, von KITTs Äußerem, an. Wieder einmal war ein Mann und sein Auto unterwegs, um gegen das Unrecht zu kämpfen.


Dunkelheit, und nichts als Dunkelheit. Das war alles, dass er im Moment, wahr nehmen konnte. Seid ihn Möbius aus der Schaltkonsole des Zentralcomputers ausgebaut hatte, war seine Verbindung zur Außenwelt abgebrochen. Und nun wartete er mit Ungeduld auf ein Zeichen von Außen. Lange Zeit geschah nichts, dann brach es über ihn, wie ein Unwetter, herein. So wie es schien, hatte er es mit einem Computergenie zu tun. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, in der er dem Einsturm des Hackers wiederstehen musste. Immer wieder versuchte der Mann, denn so viel konnte KITT orten, über verschiedenen Wegen, seinen Schutzsystemen zu umgehen. Doch KITT war es gewohnt zu kämpfen. Doch um so länger es ging und um so raffinierter der Mann vor ging, um so schwächer wurde er. Er konnte nur hoffen, dass mit der Zeit die Wachsamkeit des Mannes nachlassen würde. Und so hielt er dem ganzen stand, bis er merkte, dass die Versuche nach ließen und kurz darauf, dann aufhörten. Wieder brach Dunkelheit über ihn herein. Er sehnte sich Michael jetzt mehr denn je herbei. Nur der Gedanke, dass er dem Team eine Nachricht hatte hinterlassen können, machte ihm Hoffnung. KITT hatte Angst. Er wusste, das so was eigentlich nicht möglich war, doch der jahrelange Umgang mit Michael, Devon und Bonnie, wie auch später Aprils und RC`s Gesellschaft, hatten ihm so was wie Gefühle beschert. Er war schon öfter in verzwickte Situationen geraten, doch diese übertraf alles bisher Geschehene. Selbst das Zusammentreffen mit Goliath, konnte es nicht mit dem aufnehmen, was ihm jetzt geschah, denn damals war Michael immer an seiner Seite gewesen. Ein anderes Mal, hatte man ihm seine Karosserie genommen, und wäre Michael damals nicht so beharrlich gewesen, und hätte seinem Gefühl vertraut, würde KITT wahrscheinlich noch heute in der Mülltonne hinter dem Haus liegen. Und erst die Sache, als ein anderer Computerfachmann sein Schutzprogramm umgangen hatte, so dass er seinen Partner fast überfahren hätte. Doch all das konnte man zum Glück noch zum Guten wenden. Doch jetzt war alles anders. Die Foundation, wie es sie früher gab, exsistierte nicht mehr. Als Devon nach einem unglückseligen Unfall starb, wie es angenommen wurde, musste die Foundation vor 10 Jahren schließen, da niemand die Arbeit von Michael weiter führen wollte. Michael selber hatte sich damals, aus Schmerz um seinen alten Freund, der ihm mehr Vater in all der Zeit war, wie sein eigener, in sich zurück gezogen, und sich für ein weiteres, drittes Leben entschieden. Dann vor ein paar Jahren wurde die Foundation von ein paar eigennützigen Sponsoren wieder zum Leben erweckt, wobei man KITT gleich mit in das Konzept mit eingebracht hatte. Zusammen mit fünf neuen Fahrzeugen, dem mit den neuesten Technologien ausgestattetem Jumbo Jet, war er selbst mit eingeplant worden. Die ganze Zeit hatte er somit über das Team wachen können, doch die letzten Hinweise waren nicht ausreichend, Kyle auf das Wesentliche aufmerksam zu machen. So geschah das, was er eigentlich verhindern wollte. Zum Glück war es ihm noch möglich gewesen, eine Nachricht auf den Computermonitor zu hinterlassen, somit müssten sie den Aufenthaltsort von Michael bald finden. Er hoffte nur das Michael seinen Wohnort nicht gewechselt hatte. In den zwei Jahren in denen er nichts mehr von ihm gehört hatte. Plötzlich bekam er wieder Verbindung zur Außenwelt. Er wappnete sich schon darauf, das die Hackerei wieder von vorne anfing, doch nichts geschah. Da er kein Gefühl für Zeit hatte, konnte er nicht sagen, wie lang es ging bis ihm auffiel das hier etwas nicht stimmen konnte. Um ihn herum war es zu ruhig. Er konnte mit seiner Audioeinheit einige Leute um sich herum wahrnehmen, doch waren diese viel zu weit entfernt, um verstanden zu werden. Es konnte eigentlich nur einen Grund geben, dass man ihn in Ruhe ließ, und das hieß, dass man ihm, auf Schleichwegen, etwas unterschob. Sofort lief das, hierfür vorgesehene, Antivirenprogramm an. Nach wenigen Minuten hatte er schon Resultate. Es wurde ihm das Ergebnis, von nicht zu identifizierenden Viren angezeigt. Um die Weiterverbreitung zu verhindern, gab es nur eine Möglichkeit. Das totale Abschalten aller Systeme. Nur so konnte KITT, Michael und dem Team die Möglichkeit geben, um ihn noch rechtzeitig zu finden. So galten seine letzten Gedanken, den sechs Personen, die schon auf dem Weg waren, um ihn zu retten.


Die Rampe von SKY ONE stand weit offen, so dass der schwarze Trans Am ohne weiteres hoch fahren konnte. An DANTE, BEAST, DOMINO, KAT, und PLATO vorbei fahrend, parkte Michael neben einem kleinen Ford Ka. Bisher hatte man noch keinen Laut gehört, doch kaum das er die Fahrertüre los ließ, kam ihm ein Schwall Wörter entgegen, nur dass niemand etwas davon verstand, da es französisch war. Da Michael zu verblüfft war, über das Geblabber des Wagens, kam ihm Kyle zuvor und Gebot ihm Ruhe. Sofort wurde es in der Halle wieder still. "Was soll das denn sein? Eine neue Art von Verbrechungsbekämpfung? In dem Falle fährt ihnen ein vollbeladener Laster davon. Oder soll sich der Bösewicht totlachen?" Michael konnte sich diese Frage nicht verkneifen. Darauf erwiderte ihm Kyle: "Oh, in dem Wagen steckt mehr als man denkt. Im Moment haben wir nur etwas Verständigungsprobleme."

Kyle drehte sich in die andere Richtung und wies auf eine Türe. "Darf ich Ihnen, bitte, den Tatort zeigen?! Wo war KITT eigentlich versteckt?" Im Laufschritt gingen Kyle und Michael, gefolgt von den anderen, den Gang hinunter, um dann ins Besprechungszimmer zu gelangen. Ein Knopfdruck von Michael ließ eine Vorrichtung nach oben gleiten, die nun leer war.

"Hier war KITT die ganze Zeit und hat über Sie gewacht. Er war jederzeit über Ihre Vorgehensweise informiert, und konnte sich in die Rechner Ihrer Fahrzeuge einklinken. Nun ist er aber nicht mehr da, und ohne das Herz der Zentraleinheit sind wir verdammt verwundbar." Jenny fragte darauf: "Wie konnte dieser Möbius eigentlich hier herein kommen?" Michael und Kyle drehten sich gleichzeitig zu der Fragestellerin herum. Hinter Jenny standen Erica, Trek und Duke, die alle gespannt auf eine Antwort warteten. In diesem Moment schaltete sich einer der Monitore an den Wänden ein, und ein recht schuldbewusstes Gesicht eines Mechanikers erschien. Seine Mütze in den Händen knetend, druckste Giles so lange herum, bis sich BEAST, über einen anderen Monitor, zu schaltete. Auf seine unverblümte Art berichtete er: "Was dieser Blödmann Ihnen gerade mitteilen will, ist das Möbius hinter seinem Rücken vorbei, herein gekommen ist, er aber nichts gesehen hat, da er an KA rumgepfuscht hatte. KA wollte Ihn noch warnen, doch wurde er ja nicht verstanden. Und das sind die Tatsachen. Wäre dieser Trottel etwas aufmerksamer gewesen, wäre das alles nicht passiert. Abgesehen davon sollten Sie mal in die Halle kommen. Wir haben alle Hände voll zu tun, die Weißkittel von unserer Legende fern zu halten. Und das ist nun wirklich nicht unser Job. Also, wenn die Herrschaften Ihre Hintern hoch bekommen würden?!" Der Bildschirm erlösch, und Michael war sprachlos über die Ausdrucksweise des Fahrzeuges. Kyle musste lächeln. "Das ist ganz normal für BEAST. Das sind wir von ihm schon gewohnt. Sie werden sich wohl auch daran gewöhnen müssen." " Nun gut, Wenn`s nicht anders geht, werd ich`s wohl. Aber zuerst einmal, ich heiße Michael, und würde mich freuen, wenn Sie mich auch so nennen würden."

Mit diesen Worten drehte sich Michael herum, und verließ den Raum. Ein Blick in den Hangar des Flugzeuges, und Michael fühlte sich an eine Volksversammlung erinnert. Sämtliche Mechaniker, Piloten, Saubermacher, Köche und Bedienstete standen um KITTs Karosserie herum. DANTE, BEAST und DOMINO standen nutzlos am Rande der Versammlung und ermahnten die Personen, sich wieder an die jeweilige Arbeit zu begeben. Doch die Worte trafen auf taube Ohren. Die Attraktion des Jahres stand vor ihnen, und keiner der Anwesenden, wollte es sich nehmen lassen, diese genau zu begutachten. Trek drängte sich durch die Menschenmasse, während Kyle entschieden, sprichwörtlich, die Menschen verjagte. Jetzt wo nur noch die Mitglieder des TKR und Michael um den schwarzen Wagen standen, fiel ihnen auf, dass der Wagen nicht KITT sein konnte. Trek stellte diesbezüglich zuerst seine Frage: "Wenn ich mich nicht täusche, kann das da, nicht KITT sein?! Was für eine Rolle spielt der Wagen hier?" Michael wollte schon zu einer Antwort ansetzen, doch DANTE, kam ihm zuvor. "Ich habe das Vehicle gescannt, und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass dies zwar die original Karosserie von KITT ist, und mit allen Funktionen ausgestattet, aber ohne die Zentraleinheit müssen diese manuell ausgeführt werden, und sind daher nicht so effektiv. Doch als fahrbaren Untersatz, ist er anderen Autos vorzuziehen." "Die Antwort ist korrekt, DANTE. Du hast es richtig erkannt." "Ich denke mal, dass das jeder, der etwas Intellekt besitzt, erkennen kann." BEAST konnte sich eines Kommentars nicht erwehren.

Doch statt einer bösen Antwort, lachten alle auf. Jenny die nun vortrat, und zu Michael aufschauen musste, stellte die entscheidende Frage: "Was ist nun unser nächster Schritt?" Erwartend schaute sie den Mann an, der ihr so viel bedeutete. "Wir haben keine Ahnung, wo sich Möbius aufhält." Michael war von der Frau beeindruckt, die hier vor ihm stand. Irgend etwas an ihr, kam ihm sehr bekannt vor. So vertraut. Doch im Moment wollte er nicht weiter darüber nachdenken. Er drehte sich deshalb zu seinem Auto herum, und stieg ins Innere des Wagens. Nach mehreren Knopfdrücken am Armaturenbrett, an dem auf der rechten Seite, vor dem Beifahrersitz, einer der zwei Monitore anging, zeigte sich nun ein Stadtplan von L.A. In der rechten oberen Ecke der Karte blinkte ein Fadenkreuz, Nach den fragenden Gesichtszügen, wusste keiner etwas damit anzufangen, und so wollte er schon zu einer Antwort ansetzen, als ihm diesmal Trek`s Motorrad, PLATO, dazwischen kam. "Peilung empfangen. Sieben Grad Nord, dreißig Grad Ost. Der Deckel ist gelüftet, die Jagt kann los gehen." Wie immer musste Trek, die aus Filmen zitierten Texte, übersetzen. "Er zitiert aus der Folge "Kittnapping", in der Michael von KITT getrennt wurde, und KITT, zusammen mit einer Professorin, in einem Bleicontainer gesperrt wurde. Als der Deckel des Containers abgenommen wurde, konnte Bonnie KITT orten, so dass Michael mit RC`s Hilfe, auf die Suche gehen konnte." Alle drehten sich nach ihren Fahrzeugen um, und Michaels Blick folgte der Frau, mit dem Namen Jenny Andrews. Wer war diese Frau? Warum kam sie ihm so bekannt vor? Und was ihn noch mehr verunsicherte, war die Vertrautheit, die er ihr gegenüber empfand. Er nahm sich vor, dieser Sache nach zugehen, doch in diesem Moment konnte er es sich nicht leisten, mit seinen Gedanken, wo anders zu sein.


Die vier Autos und die zwei Motorräder (nun zu einem Fahrzeug gekoppelt) fuhren zu dem Anwesen, dass sie laut KITTs Signal ermittelt hatten. Je näher sie kamen, um so stärker wurde das Signal. Wieder mal fühlte sich Michael in die Vergangenheit versetzt, die Gegend durch die er fuhr, und der Wagen mit dem er fuhr, riefen dieses Gefühl in ihm wach. Nur das dieser Wagen keine Antwort auf das gab, was er gewohnheitsmäßig zu ihm sagte. Ein Blick in den Rückspiegel sagte ihm aber, dass er nicht allein war. Das Team Knight Rider folgte ihm. Als sie nun das Grundstück befuhren, wusste Michael mit Bestimmtheit, dass er schon einmal hier gewesen war. Vor vielen Jahren, ca. 15-20 Jahren. Blitzartig sah er Bilder vor seinem geistigem Auge. Er sah einen großen schwarzen Sattelschlepper, eine Gefängniszelle, und eine schöne Frau. Und dann sah er sein eigenes, besser gesagt, sein vorheriges Gesicht mit Schnurrbart und kalten, gefährlichen Augen. In dem Moment wusste er, mit wem er es zu tun hatte. Sein ältester, längster und gefährlichster Feind war wieder aufgetaucht. Garth Knight. Der wirkliche Sohn von Wilton Knight, von dem er damals sein Gesicht bekommen hatte. Und Garth hatte nun KITT. Schlimmer konnte es nicht sein. Michael fragte sich, wie Garth den damaligen Sturz über die Klippe überhaupt überleben konnte. Und warum tauchte er gerade jetzt wieder auf? Nach all den Jahren? Langsam fuhren sie die Auffahrt zu dem Anwesen hinauf. Die Anlagen waren gut gepflegt. Überall standen, zu Figuren gestutzte Büsche und Bäume. Einige Landschaftsgärtner huschten zwischen den Kunstwerken um her. Es waren überall Bedienstete. Arbeiter aller Art gingen ihrer Arbeit nach, und niemand beachtete die einfahrende Gruppe. Und genau diese geschäftige Ruhe gefiel Michael überhaupt nicht. Beunruhigt drehte er sich zu den anderen Fahrzeugen um. Er konnte die Anspannung auf Kyles Gesicht erkennen, und vermutete, dass die anderen genauso gespannt waren. Es war einfach zu ruhig. Alles ging zu einfach. Keine Wachen, die sich ihnen entgegen stellten. Michael war sich sicher, dass der Verantwortliche hier für, genau wusste, dass er Besuch hatte. Wieder einmal spielte er Katz und Maus mit ihnen. Zu sicher fühlte er sich, da er KITT in seiner Gewalt wusste.

Michael zwang sich dazu ruhig zu bleiben. Gefühle waren bis zu einem gewissen Grad in Ordnung, doch sollte er bei allem einen klaren Kopf behalten. Sein Kumpel war irgendwo da drin, und wartete darauf von ihm gerettet zu werden. Sie fuhren alle in die Hofeinfahrt, vor dem großen Portal des Hauses, und parkten. Einer nach dem anderen stieg aus, den Blick auf das Gebäude gerichtet und wachsam darauf bedacht, darauf zu achten, was um sie herum geschah. Kyle bewegte sich auf Michael zu, mehrmals drehte er wachsam den Kopf in alle Richtungen. "DANTE kannst Du etwas Beachtenswertes orten?" Sogleich bekam er, von dem großem silbernen Ford Expedition, eine Antwort. "Tut mir leid, nichts besonderes. Jedenfalls keinen Hinweis auf Möbius, geschweige denn von KITT:" Duke lief um BEAST, einem schwarzen Ford F150, herum. "Kyle das Signal von KITT ist weg. Wir haben Ihn verloren." "Nichts ist verloren!" Michael drehte sich energisch zu Duke herum. "Wir werden Ihn finden. Irgendwo hier auf dem Grundstück ist er. Ich kann Ihn spüren." Michael wusste nicht woher dieses Gefühl kam, aber er war sich 100% sicher, dass das keine Einbildung war. Schon einmal hatte er die Zentraleinheit intuitiv gefunden. Damals hatte sich ein Junge mit Computerkenntnissen, in das System von KITT eingeklinkt, und ihn dazu gebracht seine motorischen Fähigkeiten zu überlassen. Da sie mit der Zentraleinheit nichts anfangen konnten, hatten sie, sie einfach in den Müll geschmissen, wo Michael ihn dann schließlich fand. Dieses mal durfte ihn diese Gabe nicht verlassen. Das Band zu seinem, damaligen besten Freund, durfte nicht gerissen sein. So ging er jetzt einfach auf das Haus zu. Als er jedoch die erste Stufe zum Eingang betreten wollte, öffnete sich oben die Türe und man sah einen Mann in einem Rollstuhl dort oben stehen.

"Ich freue mich, Euch alle hier willkommen zu heißen. Was mich aber erstaunt, ist dass selbst Du, Bruderherz, das Team Knight Rider zu mir führst. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet, oder besser gesagt, mit Dir habe ich nicht gerechnet. Aber um so besser. Tretet doch ein, man wartet schon sehnlichst auf Euch." Michael fühlte das ihm jemand die Hand auf die Schulter legte. Ein Blick zeigte ihm das Misstrauen in Kyles Augen. "Was willst Du von uns Garth?" Setzte Michael zur Frage an. "Und wo ist KITT? Gib ihn sofort heraus! Ich verstehe nicht wie Du nach all der langen Zeit zu solchen Mitteln greifen kannst? Nur um den alten, sinnlosen Kampf, wieder vom Zaune brechen zu lassen?" Leise Atemgeräusche, wie von einem Asmatiker, waren zu hören, und als der Mann seinen Rollstuhl nun ins Licht schob, konnten sie erkennen, warum. Ein Großteil seines Gesichtes, war hinter einer Atemmaske verborgen. Diese verursachte die Geräusche. Langsam kam der Rollstuhl näher, wobei Garth die, extra dafür errichtete Vorrichtung am Geländer benützte, um die wenigen Stufen zu überbrücken. "Du frägst Dich also, wo ich die ganze Zeit gesteckt habe, Brüderchen? Ich könnte es Dir sagen, aber das spielt hier keine Rolle. Aber um auf Deine Frage nach KITT zu kommen, der Kleine ist bei uns in besten Händen, im Labor unten. Wir schauen gerade, wie er mit diesen lästigen kleinen Viechern in seinen Schaltkreisen zurecht kommt. Du weißt schon, Computerviren."

Michael wollte sich schon auf Garth stürzen, doch Kyle und der riesige Duke hielten ihn noch rechtzeitig davon ab. Unüberlegtes Handeln würde in dieser Situation, in der sie gerade waren, nichts bringen. Mit Müh und Not brachten sie Michael dazu, sich zu beruhigen. Langsam, jederzeit bereit wieder zu zugreifen, ließen Kyle und Duke, Michael wieder los. Der Rollstuhl kam knarrend vor ihm stehen. Verkrampft, doch beherrscht, schaute Michael auf den Mann herab, der einstmals sein Ebenbild war.

Heute konnte man davon nichts mehr erkennen. Allein die Stimme und die schwarze Seele, waren die gleiche. Aus verschiedenen, unsichtbaren Türen waren Leibwächter von Garth gekommen, und hinter seinem Rollstuhl stand nun Star, seine persönliche Vertraute. "Wenn ich bitten darf, mir zu folgen? Dann werde ich den Herrschaften gerne zeigen wo sich KITT befindet. Und unterrichte Euch über die Umstände." Mehrere Waffenläufe richteten sich auf Michael, Kyle und die anderen. Was für eine Wahl hätten sie denn schon gehabt?

Langsam machte sich der Trupp auf den Weg. Nach wenigen Minuten kamen sie in eine große Halle. Michael blieb überrascht stehen. Mitten in der Halle stand ein riesiger schwarzer Truck, und davor standen BEAST, DANTE, DOMINO und die zwei Motorräder PLATO und KAT. Die Motoren dröhnten, da BEAST und DANTE immer wieder versuchten den Truck anzugreifen. Michael wusste, wie sinnlos das war. KITT selbst war daran gescheitert, und hatte schwere Schäden bei einem Angriff erlitten. Bei diesem Model müsste es sich um eine verbesserte dritte Version handeln. Und da er es schon einmal mit der verbesserten zweiten Version zu tun hatte, vermutete er, dass diese dritte Version, nun unzerstörbar war. Oder zumindest sehr gefährlich. Michael drehte sich zu Kyle um und forderte ihn dazu auf die Fahrzeuge zurück zu rufen. "Es hat keinen Zweck, der Truck ist um einiges stärker als Ihre Autos. Sie würden sich nur selbst schaden."

Kyle hob seinen Arm und redete in seine, zum Sprechgerät umgebaute, Armbanduhr. "DANTE, BEAST zurück. Das hat alles keinen Sinn. Verhaltet Euch ruhig." Wie es nicht anders sein konnte, musste sich BEAST natürlich zuerst gegen diesen Befehl auflehnen. Mit widerspenstiger Stimme rief er: "Meinen Sie, dass wir einfach, ohne probiert zu haben, die Flinte ins Korn werfen?" "Das habe ich nicht gesagt, aber es bringt nichts, wie ein Verrückter, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen." "Da haben Sie ganz recht, Kyle. Wie Michael Ihnen bestätigen kann, ist dieser Truck unzerstörbar. Ihm fehlt allein die Intelligenz, über die Ihre Fahrzeuge verfügen. Und ich habe vor diese noch hinzu zu fügen. Dazu hatte ich vor, eines Ihrer Fahrzeuge zu nehmen, bis mir auf fiel, dass in Ihrer Mitte etwas viel wertvolleres ist. Im Moment sträubt er sich noch gegen die Eindringlinge, die Ihn zu dem machen werden, das Goliath sein wird." Hätte Garth lächeln können, man hätte es jetzt auf seinem Gesicht gesehen. Michael konnte sich genau vorstellen, wie sein, so genannter, damaliger Zwillingsbruder vor ihm stand, und ihn angrinste.

Er fühlte sich, als wenn er in die Vergangenheit zurück versetzt werden würde, und gegen seinen damaligen Feind kämpfen würde. Doch jetzt standen fünf Menschen und fünf Fahrzeuge an seiner Seite, es musste doch eine Möglichkeit geben, aus dieser Lage heraus zu kommen? Doch im Moment gab es keine Chance aus dieser Situation zu kommen. Sie konnten nur abwarten und hoffen.



Kapitel 2