Wie ein Panter

 

St. Quentin/Strafanstalt/Hochsicherheitstrakt                   13:12/26.06.2004

 

Die Sonne spiegelte sich auf der Oberfläche der Stahltür. Er würde nur kurz zu sehen sein, da die Zelle in einem Winkel lag, der dem Insassen nur für kurze Zeit den warmen Schein der Sonne spüren ließ.

Garthe Bishop jedoch kümmerte es nicht, ob er nun die Sonne zu sehen bekam oder nicht.

Seit über 15 Jahren war er nun eingesperrt. Das Urteil lautete lebenslänglich. Doch das interessierte Garthe nicht. In ihm lechzte alles nach Rache. Er war so darauf fixiert, dass er gar nicht bemerkte, dass alleine der Gedanke, Michael Knight irgendwann vielleicht doch um bringen zu können, ihn am Leben hielt. Das trieb ihn an.

Zu seiner Freude hatte er erfahren, dass Michael Knights Mentor Devon Miles vor vier Jahren an Herzversagen gestorben war. Jedenfalls behauptete das die Presse. Doch Garthe hatte von einem Kontaktmann gehört, dass es Mord gewesen sein sollte.

Das verschaffte Garthe ein Gefühl von Zufriedenheit. Nur, dass er Devon Miles nicht hatte selber umbringen können, war ein Punkt, den er bedauerte.

Das Klappern von Schlüsseln und das Piepsen des zusätzlichen Elektronikschlosses, riss Garthe aus seinen Gedanken. Seine Augen die noch immer denen eines Raubtieres glichen huschten zur Tür.

Sie öffnete sich und drei große stämmige Sicherheitsbeamte traten ein.

»Du hast Besuch! Los Hände her! « befahl der erste von ihnen.

»Besuch? Ich kenne niemanden der mich besuchen würde! Wer ist es? «

Garthes Stimme war kratzig, klang aber immer noch befehlend.

»Er sagt, er ist dein Sohn. «

Garthes Augen verengten sich.

»Ich habe keinen Sohn! « zischte er.

»Er ist dein Sohn. Eure DNA-Signaturen stimmen überein. Das ist das einzige was uns interessiert. « knurrte der Beamte.

»Und außerdem hat er ein Recht dich zu sehen. Also los! «

Er legte Garthe Hand- und Fußfesseln an und ließ ihn von den anderen Beiden abführen. Garthes Gedanken überschlugen sich förmlich. Sollte er wirklich einen Sohn besitzen? Und wenn ja, von wem? Was könnte er wollen?

Er wurde in den Besuchertrakt geführt und in einen Raum gebracht, der nur einen Tisch und zwei Stühle auf wies. Garthe wurde hinein gestoßen.

Dann schloss sich die Tür, durch die er gekommen war, hinter ihm. Garthe blickte neugierig den Mann vor sich auf dem Stuhl an. Er war gut angezogen und hatte schneeweiße Haare. Trotz der weißen Haare, schätze Garthe sein Gegenüber auf nicht älter als dreißig ein.

Scheinbar hatte er sich die Farbe raus ziehen lassen. Scharfe Gesichtszüge und einen kleinen Ohrring im linken Ohrläppchen.

Belustigt stellte Garthe fest, dass es derselbe Ohrring war, den er trug. Äußerlich glich er ihm überhaupt nicht. Nein. Garthe musste sich korrigieren.

Fast nicht.

Dieser Mann hatte genau wie er den Blick eines Raubtieres. Scharf und stechend waren die Augen. Die Art mit der ihn der junge Mann musterte gefiel ihm. Sein Blick enthielt Stolz und Neugierde.

Garthe ließ sich auf dem Stuhl nieder.

»So und du Bürschchen willst also mein Sohn sein? « brach er die Stille. Sein Gegenüber nickte.

»Ja so ist es. Aber konkreter wäre es, wenn ich sagen würde, ich werde es einmal sein. «

»Wie meinst du das? « zischte Garthe.

»Mein Name ist Thomas. Thomas Bishop. Ich komme mehr als 150 Jahre aus der Zukunft. Ich bin noch nicht einmal geboren. Ich habe dich nie kennen gelernt. Aber das hole ich hiermit nun nach Vater. «

»Was willst du von mir? «

»Gar nichts. Nur meinen Triumph über die FLAG mit dir feiern. «

Garthes Augen blitzten.

»Hast du Michael Knight getötet? «

In seiner Stimme klang freudige Erwartung mit.

»Noch nicht ganz. Aber ich bin dabei. Die FLAG ist selbst in 150 Jahren noch eine Beleidigung an dem Namen Knight. Was hat sich Großvater dabei nur gedacht dich zu ersetzen und diesen Haufen von Weicheiern zu gründen? «

Ein kehliges Lachen von Garthe war zu hören.

»Das musst du, nicht mich fragen. Aber sag mir lieber, was aus Michael Knight in der Zukunft geworden ist. «

»Er lebt. Er wurde zusammen mit seiner Frau und noch einem Mitarbeiter in Tiefschlaf versetzt und verjüngt. Er hat in der Zukunft neun Kinder. Acht Söhne und eine Tochter. «

Thomas sah wie Garthe die Fäuste ballte.

»Ich will, dass du sie ausrottest! Die ganze Brut! « fauchte er.

»Ich bin dabei. Knights Frau, ist schon Tod. Drei seiner Söhne befinden sich in meinem Besitz und ich bin auf dem besten Wege, die anderen auch in eine Falle zu locken. Und wenn sie erledigt sind, dann werde ich dich hier heraus holen. Ich habe genug Waffen mit gebracht, damit du dir ein großes Stück von dem Kuchen sichern kannst, der auf dem Büfett der Welt steht, wenn hier bald ein Krieg toben wird. Du kannst dir dann eine unendliche Macht verschaffen. Macht in sehr vielen Ländern. «

Garthe nickte.

»Das hört sich gut an. Aber bevor wir anfangen Pläne zu schmieden, solltest du Michael Knight ausschalten. Denn er ist sehr gefährlich. «

»Das weiß ich. Aber Nikita, seine Tochter, will ich behalten. Sie soll mein sein. «

Garthe betrachtete seinen Sohn lange. Wer immer diese Nikita war, sie schien für Thomas so etwas wie eine Droge zu sein. Seine Augen begannen zu leuchten und sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze.

Garthe erinnerte sich an April Curtis. Sie hatte auf ihn auch einen besonderen Reiz gehabt. Er hatte sie begehrt. Aber April hatte ihn abgewehrt. Er fand es keine gute Idee die Tochter von Michael Knight am Leben zu lassen. Aber er konnte sie ja noch immer erledigen, wenn er hier raus war.

Thomas kramte in seiner Tasche und holte ein Gerät hervor. Es war grade mal 3 cm groß. Es war mit einem einzigen gelben Knopf versehen.

»Du wirst Besuch bekommen. Von Michael und seiner Tochter. Ich will, dass du kurz vor ende eures Gesprächs den Kopf drückst. «

»Was passiert dann? « fragte Garthe lauernd.

»Es wird etwas zum Explodieren bringen. Eine Sprengkapsel die sich in seiner Tochter befindet. So kannst du ihn schon mal verletzten. Seine Tochter ist nämlich sein ein und alles. «

Garthe nahm das Gerät an sich und verstecke es in seinem Schuh.

»Wunderbar. Soll er ruhig etwas leiden. «

Das alte hinterhältige Lächeln von damals erschien wieder auf seinem Gesicht.

All die Jahre hatte er zwar Rachepläne geschmiedet, aber er hatte sich keine Gedanken über Ausbrechen gemacht. Nun war er ein alter Mann. Sein Körper war, da er nur einmal am Tag eine Stunde "Auslauf" bekam, in einem Käfig der von 10 Wachmännern umringt war, nicht in der besten Verfassung. Garthe momentane Hoffnung lag in Thomas. Er selbst würde gegen Michael, da der sicher trainiert hatte und auch gut zu essen bekam, nicht antretten können. Aber würde es sein Sohn schaffen? Er selbst hatte drei mal gegen Michael Knight und KITT versagt.

Garthe würde von dem Sicherheitsbeamten unterbrochen.

»Genug gequatscht. Sie können ihn nächsten Monat wieder Besuchen! «

Wieder wurde Garthe von den zwei Beamten, die ihn hergeführt hatten gepackt und mit gezerrt. Thomas sprang auf und zog Garthe noch einmal an sich.

»Wir werden Siegen! « flüsterte er. Dann ließ er ihn los. Garthe wurde noch fester gepackt und weg geführt.

Doch in Garthe Bishop keimte Hoffung. Hoffnung auf eine vielleicht endlich erfühlte Rache!

 

 

 

Reno/Hotel Royal           17:25/26.06.2004

 

Robert blickte sich um. Er befand sich in einem sehr luxuriös eingerichteten Hotelzimmer, des Hotel Royal von Reno. Es hatte alles zwar Stil, war jedoch nicht Roberts Geschmack. Allein der Wohnraum war so groß, wie ein halbes Basketballfeld. Seine Füße versanken in einem weichen Perserteppich. Eine gut eingerichtete Bar stand genau neben den großen Flügeltüren der Terrasse. Weiche Sessel in einem schlichten Weiß mit Rosé farbenen Kissen, luden dazu ein, Platz zu nehmen und sich zu entspannen. Das Badezimmer war so groß wie ein Schlafzimmer und die Schlafzimmer waren so weich und bequem wie das Innere einer Passionsfrucht.

Seine Schwester war nicht unbedingt auf Luxus scharf, aber sie ließ sich auch recht gern verwöhnen. Er hatte darauf beharrt, dass sie sich ein kleines stilles Motel suchen sollten und abwarten. Doch Nikita hatte seinen Vorschlag sofort verworfen.

Da finden sie uns schneller, als uns lieb ist. Sebastian kommt nie darauf, dass wir Hotel Royal wohnen.

Jugin hatte dem zugestimmt und auch er hatte Zähne knirschend nachgegeben. Als sie sich unter falschem Namen hatte eintragen lassen, hatte sie auf eines der schönsten Zimmer bestanden. Und es war wirklich irgendwie herrlich. Nikita hatte sich auch gleich ins Bad verzogen. Jugin hingegen saß mit einen Laptop auf dem Plüschsofa und versuchte irgendetwas von den Puzzelteilen, die sie bis jetzt hatten zueinander bringen können.

Robert lehnte sich an den Türrahmen der Terrasse. Er nippte an einen Gingerale und genoss die Nachmittagssonne. Er drehte sich um, als eine Tür hinter ihm klappte. Seine Schwester kam mit wiegenden Hüften aus dem Bad. Er fixierte sie.

Nikita war in den letzten zwei Monaten, in den sie bei der FLAG arbeitete zu einer hübschen jungen Dame heran gereift. Mehr noch eine Lady. Er hatte immer Bewunderung für seine Schwester gehegt. Alleine, wie sie mit ihrer Krankheit umging, verdiente schon Bewunderung. Man sah ihr gar nicht an, dass sie schon 15 Jahre lang krank war. Trotz Therapie, Spritzen und gelegentlichen Zusammenbrüchen, war nichts zu sehen.

Sie war eine wunderhübsche junge Frau geworden.

»Was denkst du da? Sie ist deine Schwester! «ermahnte ihn eine innere Stimme. Robert wurde heiß und kalt.

Ja was dachte er da zum Teufel?

Sie lag außerhalb seiner Reichweite. Er war zwar direkt nach seinem Vater, der nächste der am besten mit Nikita zu recht kam, doch das berechtigte ihn noch lange nicht, solche Gedanken zu haben.

»Also, ich sehe eigentlich keinen Sinn in Thomas Handeln. Da ist nichts, wo wir ansetzen könnten. « erklärte Jugin von Sofa aus und riss Robert damit aus seinen Gedanken. Nikita trat näher. Sie ließ sich hinter Jugin auf der Lehne der Sofas nieder.

»Da muss etwas sein. Verdammt er verfolgt irgend etwas damit. «

»Das ist klar. « murrte Jugin.

»Aber was? Das kann ich daraus nichts lesen. Es ist kein Muster zu erkennen. «

Nikita stieß die Luft zwischen den Zähnen aus, wodurch ein zischendes Geräusch entstand.

»Und was machen wir jetzt? « fragte Robert.

»Wir werden uns an das halten, was Michael Nick erzählt hat. Ich werde mich an die Fersen dieses Jimmy Cummings heften. «

»Du?! «

Jugin und Robert rissen ihren Kopf zu ihrer Schwester rum. Belustigt stellte sie fest, dass ihre Ohrringe dabei heftig wackelten. Beide trugen im linken Ohrloch einen Kreuzanhänger. Es war ein keltisches Kreuz, dass zu so einer Art Markenzeichen der Knightfamilie geworden war. Alle Männer der Familie trugen einen im linken Ohrloch. Nikita trug in beiden Ohrlöchern einen. Der blutrote Rubin, der darin eingelassen war, wirkte sowohl bedrohlich als auch wunderschön. Unwissende hielten es für ein Symbol der Macht, die alle Mitglieder der Familie besaßen. Aber es war viel mehr ein Zeichen der Verbundenheit die unter den Familienmitgliedern herrschte. Es gab auch Außenstehende, die einen Ohrring trugen. Sebastian und Kevin, sowie Nick trugen ebenfalls einen. Es war so etwas wie ein Kult.

»Ja ich. «

Nikita trat vor und griff nach einem Packet, dass der Zimmerservice gebracht hatte, während sie unter der Dusche gewesen war. Sie öffnete es und zog ein herrliches weißes Abendkleid heraus. Es war aus Seide und mit einem weichen Glitzermuster besetzt. Nikita lächelte triumphierend, als sie die Gesichter von ihren Brüdern sah.

»Dieses Kleid und mein Körper sind das beste Argument das es gibt, warum ich mich an Jimmys Fersen heften sollte und das auch kann. «

»Wo hast du das her? « fragte Jugin.

»Es hing unten in dem Modegeschäft, in der Eingangshalle. Als ich sah wusste ich, dass es mir weiter helfen kann. Damit komme ich näher an Jimmy heran als ihr. Außerdem komme ich damit auch ohne Probleme in dem Club. Wir müssen nämlich ins Prince Palace. Da muss man schon was aufbieten. «

»Das ist ein Argument! « stellte Jugin fest. Robert hingegen schüttelte den Kopf.

»Nikita du denkst schon wieder wie ein Einzelgänger. Wir sind auch noch da! Wenn du glaubst, dass ich dich in diesem Fummel auch nur auf zehn Schritte an Jimmy heran lasse, dann hast du dich geschnitten. «

Nikita seufzte.

»Wenn du mir mal zu hören würdest, dann wüsstest du schon, dass ihr Beide eine tragende Rolle spielt in dieser Geschichte. Ich bin der Lockvogel und werde Jimmy erzählen, dass du Jugin, Waffenhändler bist. Du willst Thomas etwas verkaufen. Was, kannst du dir ja, mit Love ausdenken. Du Robert, wirst so etwas wie einen Leibwächter samt Chauffeur dastehlen. Die Limousine ist von Phönix schon gebucht. So und nun geht ihr los und duscht euch. Ich mache mich im Schlafzimmer fertig. Wenn ich wieder raus komme, seid ihr fertig und steckt in euren Anzügen. «

»Anzüge? « riefen die Beiden wie aus einem Mund.

»Ja, Anzüge. Und keine Wiederrede. Los Marsch! «

Nikita griff nach einer weiteren Tüte und rauschte in ihr Schlafzimmer davon.

Jugin sah zu Robert.

»Es ist schon erstaunlich! «

»Was? «

»Wie gut uns Nikita im Griff hat. « meinte Jugin. Robert seufzte.

»Ja sie hat uns echt gut unter Kontrolle. Also los. Ich schiebe mir was zwischen die Zähne und du gehst Duschen.

»Ach ja! Das hättest du wohl gerne. Aber nicht mit mir. Ich will vielleicht auch was essen. «

Robert hatte schon den Telefonhörer in der Hand.

»Zimmerservice bitte. «

Er stand zwar nicht auf solche Protzschuppen, aber das hieß nicht, dass er den Luxus nicht nutzte, wenn er ihn schon hatte.

 

 

Reno/Stadtrand                                       16:54/26.06.2004

 

Michael, Sebastian und Silver kamen ungefähr gegen 17 Uhr in Reno an. Sie hatten einmal wegen Sebastians Magen halten müssen. Er war jedoch nun wieder in Ordnung. Als Michael aus dem Auto stieg, schwappte ihm eine Welle von Erinnerungen entgegen.

Nicht weit von hier war das Polizeirevier des 11. Bezirks, in dem er einmal gearbeitet hatte. Gerade, weil es in diesem Fall um Wilton Knight und Garthe Bishop gegangen war, wurden böse Geister wach. Alles kam wieder in ihm hoch.

Er sah sich selbst im Krankenbett liegen, was in Wilton Knights Haus gestanden hatte.

Und nun ging es wieder zurück zu diesem Haus. Vielleicht nicht um Nikita aufzuhalten, aber spätestens um seine Söhne zu befreien.

Ein Lichtblitz!

Tanjas Gesicht und in ihrer Hand eine italienische Automatikpistole, ein Schuss traf ihn. Stunden später das Erwachen in Wilton Knights Haus. Sein neues Gesicht. Aber es gehörte nicht ihm, wie er später feststellen musste.

»Michael? «

Sebastian berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Aber Michael rührte sich nicht. Sebastian tastete vorsichtig nach dem Implantat. Er fand Michael. Er schien sich immer weiter in der Vergangenheit zu verlieren. Immer neue Erinnerungen zuckten hoch.

Goliaths Kampf mit ihm und KITT. Garthe Bishops erster Kampf mit ihnen. Ihr scheinbarer Sieg, doch ein paar Monate später tauchte Garthe wieder auf.

 

                        

 

Michael sah sich selbst nach einem weiteren Sieg an einer Klippe hängen und über ihm Garthe. Er wollte sich bei der FLAG einschleichen. Sein Sturz von der Klippe rückte sich wieder schmerzlich in seine Erinnerungen.

»Michael .....Michael! Los komm zurück. « flüsterte eine Stimme hinter ihm. Er hatte all dieses als Zuschauer erlebt. Nun tauchte noch jemand auf. KITT! Nein .....Sebastian!

»Michael komm zurück! « forderte er.

»Es ist Vergangenheit! Du kannst es nicht ändern. Aber du kannst die Zukunft ändern! «

Die Zukunft?

Das klang vertraut. Die Zukunft!

Ja die Zukunft! Nikita! Seine Söhne! Sie waren seine Zukunft.

Michael riss sich aus den schmerzlichen Erinnerungen und schüttelte sie ab. Er fand zurück in die Realität. Sebastian stand lächelnd neben ihm.

»Alles Ok? « fragte er. Michael nickte.

»Ja es geht wieder. Dieser Ort ......er ist wie ein Knotenpunkt in meiner Vergangenheit.

In unser, beider Vergangenheit. Hier in der Nähe wurden wir erschaffen. «

Michael spürte die warme Nähe von Sebastian. Obwohl er nun ein Mensch war, konnte er die Verbindung, die immer noch zwischen ihnen bestand, war nehmen. Dies war ein Ort wo sie beide entstanden waren. Hier war Michael Long gestorben und Michael Knight geboren worden.

 

                              

 

Sebastian klopfte ihm auf die Schulter.

»Lass uns gehen Partner. «

»Wo wollen wir sie suchen? « fragte Michael nun.

»Wo würde Nikita mit ihren Brüdern absteigen, um sich vor uns zu verstecken? «

»Nikita versteckt sich meist, wenn sie das muss, in einem Motel oder einer anderen billigen Absteige. « erklärte Sebastian.

»Gut. Silver kannst du mir alle Adressen von großen teuren Hotels raus suchen? Check sie durch und zeig mir die Namen der Leute die dir verdächtig vorkommen. «

»Wird sofort erledigt. «

Michael sah wie sein Gegenüber die Stirn runzelte.

»Was soll denn das? Ich sehe keine Logik darin, die teuren Hotels zu checken .......... «

Dann blitzte es in Sebastians Augen.

»Du denkst, dass Nikita denkt, dass du denkst, sie würde sich in einem billigen Hotel verstecken und sie macht genau das Gegenteil?! « rief er.

»Genau. Es ist doch logisch, dass sie von uns nicht gefunden werden will. Also versucht sie genau das Gegenteil zu tun, was sonst ihre Art wäre. «

»Mr. Knight ich habe hier einen Namen und eine Kreditkartennummer, sowie eine Unterschrift die ganzbestimmt gefälscht ist. «

»So und welche? «

»Der Name ist Diane Carey. Es ist der Name von Nikitas Lieblingsschriftstellerin. Sie hat uns unbewusst einen Hinweiß gegeben. «

»Gut fahren wir hin? « fragte Sebastian. Michaels Gesicht zeigte jedoch ein verschmitztes Grinsen.

»Nein, wir werden uns jetzt frisch machen gehen. Ich könnte etwas zu essen vertragen. Außerdem brauchen wir noch Abendgarderobe. Denkst du, wir kommen so ins Prince Palace hinein? «

Sebastian runzelte die Stirn.

»Wäre es nicht besser, die Drei an ihrem Vorhaben zu hindern? «

»Nein, genau das denken die Drei ja und deswegen werden sie sich recht schnell wieder aus dem Staub machen, wenn ihre Wagen ihnen melden, dass wir in der Nähe sind. Kann man Silvers Signal ausschalten? «

»Es ist bereits aus. Rick hat es schon ausgestellt, als wir los sind um Thomas die Hölle heiß zumachen. «

»Gut, kannst du das Signal von Phönix orten? «

»Nein bedaure. Nikki scheint das Signal ausgeschaltet zu haben. «

»Was klar war! «

Michael nickte.

»Ja ich hatte auch nicht erwartet, dass sie es anlässt, aber es war einen Versuch wert. Also los. Wir werden uns jetzt etwas zum Anziehen besorgen. «

Er bedachte Sebastians Jeans mit einem kritischen Blick.

»Wir finden schon etwas, womit wir ins Prince Palace rein kommen. «

Sebastian ließ seinen Blick an seinem Körper runter gleiten.

»Was ist denn damit nicht in Ordnung? Du hast doch auch Jeans an! «

Michael seufzte.

»Ja, aber manchmal muss man sich halt etwas anziehen, was eleganter wirkt. «

»Etwa einen Smoking? Michael ....ich habe in so einem Teil schon mal gesteckt. Es ist schrecklich! «

»Nein, so elegant dann doch nicht. Aber ein Jackett und eine schwarze Hose, dürfte nicht schaden. Na los komm. Ich muss mich schließlich, auch in Schale werfen. «

Michael ließ sich auf Silvers Sitz gleiten. Sebastian folgte ihm.

»Wohin? «

»In die Innenstadt. Aber fahren, nicht fliegen! « meinte Sebastian.

Silvers Motor sprang an und dann rauschte er mit seinen Passagieren davon.

 

 

 

L.A./ Hauptquartier der Foundation    14:32/26.06.2004

 

Nick stand vor KARRs offener Motorhaube und sah Kevin zu, wie er dabei war ein Modul einzubauen. Mit geschickten Handgriffen schloss er es an KARRs Mikroprozessor an. Er war froh das KARR seine Haube geöffnet hatte. Er hatte sich dagegen gesperrt und wollte Kevin nicht rann lassen. Er war nur Bonnie gewohnt oder April die Arbeiten an ihm vornahmen. Das Einreden von KITT hatte auch nichts geholfen. Erst als Kevin ihm barsch befohlen hatte die Tür zu öffnen, hatte KARR nachgegeben. Warum, war Nick immer noch ein Rätsel. Es konnte sich nicht nur um die Tatsache drehen, dass Kevin ja KARR selbst war. Er vermutete eher, dass Kevin auf KARRs Programm Zugriff genommen hatte, und dadurch KARRs Haube durch einen schlichten Befehl selber geöffnet hatte.

»Wie ist das? «

»Gut. Es sitzt. Aber wie soll ich damit fliegen können? «

»Noch ist es nicht fertig. Erst muss ich die Antigrav-Motoren einbauen. Und die Klappvorrichtungen, muss ich auch noch fertig machen. «

»Können wir dir dabei nicht helfen? «fragte Bonnie. Kevin schüttelte den Kopf.

»Nein ihr könnt mir nicht helfen. Ihr versteht absolut nichts davon! «

Nick merkte, dass ihm so langsam der Geduldsfaden riss. Seit 2 Stunden hörten sie sich das nun schon an. Kevin machte seiner Abstammung und seiner Programmierung alle Ehre. Er war schon stur genug dadurch, dass er scheinbar ein Zigeuner war, aber er verhielt sich nicht nur deswegen so. Nick wusste wie stur KARR manchmal sein konnte. Er war dann so unflexibel, wie eine Eisenbahnschiene.

»Kevin hör mal, du hast jetzt bei KITT und KARR dieses Modul eingesetzt. Die anderen Teile hast du schon vorbereitet. Wenn du uns zeigst, wie wir vorgehen müssen, dann kann eigentlich nichts schief gehen. «

Versuchte es Bonnie noch mal. Justin, ein Techniker, stand hinter ihr und nickte.

»Ja, Sie müssen uns nur zeigen wie es geht. «

Kevins Gesicht verwandelte sich in eine Maske.

»Ihr könnt nicht helfen. Basta! «

»Ich habe ja schon sture Menschen gesehen, aber du schlägst sie alle um Längen. « meinte Nick. Kevins Kopf ruckte rum.

»Wie meinst du das? « knurrte er. In seiner Stimme schwang Wut mit.

»So wie ich es sage. Dafür, dass du da in deinem Schädel einen Mikroprozessor hast, denkst du genauso um Ecken, wie manche Menschen. Soll ich dir was sagen? Du bist menschlich KARR! Du bist zu Mensch geworden! «

»Das bin ich nicht. Ich bin immer noch Ich! «

Nick und Kevin standen sich gegenüber.

»Ja, vielleicht. Aber wenn dem so wäre, würdest du die Logik in Bonnies Vorschlag sehen. «

»Kevin, wir müssen zu Michael und Sebastian. Was ist, wenn ihnen etwas passiert? « meinte KITT.  Kevin stockte leicht. Seine Augen verengten sich. Nick wusste, dass KITT die richtige Stelle getroffen hatte. Kevin hatte bemerkt, dass es wirklich recht logisch war die Anderen in die Arbeit einzuweisen, um schneller fertig zu werden. Aber so wie es schien, war er zu stolz das zuzugeben.

»Ich sehe keine Logik darin, wichtige Arbeit von Leihen verrichten zu lassen. « log er. Nick hatte es nicht anders erwartet.

»Aber damit ich schneller fertig werde, um Sebastian und Michael zu folgen, könnte ich euch zeigen wie es geht. Aber ich muss die Arbeit kontrollieren. Wenn ihr etwas beschädigt, ist alles im Eimer! «

Er schritt hinüber zu dem Tisch, wo er die vorbereiteten Teile ausgebreitet hatte.

»Kommt her, damit ich euch einweisen kann. « meinte er barsch. Bonnie lächelte erleichtert und ging mit Justin hinüber zu Kevin. Als sie an Nick vorbei kam, legte sie ihm die Hand auf die Schulter.

»Danke! « flüsterte sie. Nick schmunzelte. Sein Lächeln verflog wieder, als er an Michael und Sebastian dachte. Er wusste nicht, wo sie waren noch ob ihnen nicht etwas passiert war. Im klangen noch immer Nikitas Worte in den Ohren:

"Michael und Nick. Ihr Beide, und Bonnie müsst überleben. Wenn nicht, wird es die Knight Foundation niemals geben."

»Das, muss unbedingt verhindert werden. « murmelte er leise.

»Das werden wir verhindern! « meinte KARR bestimmt über ihre Gedankenverbindung.

»So meinst du? Was ist, wenn nicht? Wie kannst du dir so sicher sein? «

»Ganz einfach. Nikita ist hier, oder? Das hier musste alles passieren. Irgendwie werden wir es verhindern können. Sonst wäre Nikita doch gar nicht geboren worden. « erklärte KARR. Nick seufzte leicht.

»Hoffentlich hast du recht Partner. «

 

 

Reno/Hotel Royal                     19:45/26.06.01

 

Robert drehte sich um, als die Tür hinter ihm klappte. Seine Schwester trat aus dem Schlafzimmer.

„Wahnsinn!“

hauchte Jugin neben ihm. Und ja, es traf die Bezeichnung für seine Schwester absolut. Sie hatte das weiße Kleid an, das fast bis zu Hüfte geschlitzt war und ihre makellosen Beine frei gab. Es hatte einen Ausschnitt, der ihren Busen sehr schön betonte. Ihre blonden Haare waren von ihr so bearbeitet worden, das sie ihr, das Aussehen einer Hexe gaben. Ihr Make-up war ebenso gewählt, das machte sie sehr verführerisch. Sie wirkte wie einen Vamp der auf Männerjagd gehen wollte. Ein Paar hochhackige Schuhe ließen sie größer erscheinen. Da sie nur 1,58 groß war, musste sie mit solchen Tricks arbeiten. Trotzdem sah sie umwerfend aus.

„Du siehst toll aus. Einfach toll.“ Meinte Robert.

Nikita lächelte.

„Danke. Aber ihr Beiden, seht auch nicht schlecht aus.“

Ihr Blick glitt an Jugin herab. Er hatte eine schwarze Hose mit einem weißen Jackett und weißem Hemd an. Das Hemd hatte er lässig geöffnet, und den Kragen des Hemdes über dem, des Jacketts geschlagen. Er wirkte wie ein Aufreißer. Doch genau so sollte er wirken. Dann blickte sie an Robert hinunter. Er war das Gegenteil zu Jugin. Er war komplett in Schwarz gekleidet. Er sah aus wie ein Leibwächter. Bei seiner Größe und Statur kam das auch hin. Jugin hielt ihr den Arm hin.

„Meine Schöne, darf ich Sie zu unserer Limousine geleiten?“

Nikita hackte sich unter.

„Aber sicher mein Herr.“

Sie schritten zu Dritt aus dem Zimmer und fuhren mit dem Lift hinunter zu Eingangshalle. Und da, klebten alle Blicke an Jugin und Nikita. Sie sahen auch wirklich toll aus. Aus den Geschwistern, war ein Paar für einen Abend geworden. Robert kam seiner Rolle als Leibwächter auch gut nach. Er öffnete die Tür der draußen wartenden Limousine und ließ sich danach vorne auf dem Fahrersitz nieder. Er ließ das schwarze Fenster zwischen ihm und der Fahrerkabine herunter.

„Haben die Herrschaften einen Wunsch?“ fragte er gestelzt, wobei er einen Blick in den Rückspiegel warf.

Nikita schenkte ihm ein Lächeln.

„Nein danke. So, lasst uns die Einzelheiten durch sprechen. Jugin was verkaufst du?“

„Ich werde ihm das Laserpräzisionsgewehr kurz: LPG 5XXZ 842 anbieten. Wenn Thomas in dieser Zeit Fußfassen will, dann kann er es gut gebrauchen. Mein Deckname ist Oliver McDowell. Das passt gut, denn Oliver sieht mir ziemlich ähnlich und er ist zur Zeit im Knast in Deutschland.“

„Und Ich werde mich im Hintergrund halten. Ich bin ja nur der Aufpasser.“

meinte Robert spitz von vorne.

„Robert ich dachte es sieht besser aus, wenn du mit deiner Größe den Leibwächter mimst. Ich wusste nicht, dass es dich stört.“

Er seufzte von vorne.

„Nicht wirklich Schwesterchen. Aber ich kriege bei deinen Plänen immer solche Rollen.

„Beim nächsten Mal kriegst du die Hauptrolle. Versprochen.“

„Darum geht es nicht. Es stört mich nur, dass du so direkt in Gefahr gerätst. Du musst immerhin Kontakt mit Jimmy aufnehmen.“

„Keine Sorge, ich passe schon auf mich auf.“

„Welchen Decknamen besitzt du?“

„Nenn mich einfach Sugar. Das passt, glaube ich, ganz gut zu einer Gespielin, oder?“

Jugin grinste.

„Ja, das hört sich gut an.“

„Also ich suche Jimmy und werde ihn zu dir bringen. Dann schlägst du ihm das Geschäft vor, das du mit Thomas machen willst.“

„Aber pass auf. Vielleicht ist Thomas auch dort.“

„Klar Papi, ich bin vorsichtig.“

frotzelte Nikita. Robert verdrehte die Augen gen Himmel.

„Mom , womit hab ich das verdient?“

Jugin und Nikita schmunzelten.

„Also die Herrschaften. Auf zum Prince Palace.“

Robert gab etwas mehr Gas und schlängelte sich durch den Verkehr von Reno.

 

              

 

Michael und Sebastian waren schon beim Prince Palace angekommen. Er hatte sich mit Sebastian eingekleidet und sich ein Foto von Jimmy besorgt, damit auch Sebastian wusste mit wem sie es zu tun hatten. Ein wenig unglücklich sah Sebastian an sich herab. Er trug eine schwarze Jeans, die er schon jetzt nicht leiden konnte und ein schwarzes Hemd. Es sah schon gut aus, denn es bildete einen Kontrast zu seiner hellen Haut und seinen blonden Haaren.

Michael hatte sich auch eine schwarze Jeans angezogen, aber anders als Sebastian, hatte er ein weißes Hemd an und darüber ein schwarzes Jackett. Er lenkte Silver geschickt am Eingang des Prince Palace vorbei. Er hielt davor und stieg gefolgt von Sebastian aus. Vor dem Club stand schon eine lange Schlange von Leuten, die auch in den Club wollten. Der Türsteher suchte sich diejenigen aus, die in den Club durften. Er war einer von der Sorte die sich durch absolut nichts beeindrucken ließen. Doch der Auftritt von Michael und Sebastian hatte ihn schon dazu veranlasst seinen Blick auf sie zu richten. Als Silver dann noch von alleine davon fuhr, fiel ihm die Kinnlade vollends hinunter. Michael schlenderte an der Absperrung vorbei, auf ihn zu.

„Hab gehört der Schuppen soll ganz gut sein!“ meinte er herausfordernd.

Sein Auftreten, dem Türsteher gegenüber, war von Wichtigkeit. Versagte er jetzt, kamen sie gar nicht in den Club hinein.

„Nenn mir einen Grund, warum ich euch beiden Bohnenstangen rein lassen sollte!“ knurrte der Hüne.

Michael gab sich betont lässig.

„Wenn du willst. Also, ich habe da ein paar sehr gute Freunde und die haben sehr viel Geld. Und wenn ich denen erzähle, dass dieses Teil das letzte Loch ist, dann kann dein Boss froh sein wenn er in ein paar Monaten nicht dichtmachen muss.“

Der Türsteher musterte ihn und Sebastian. Alleine die Tatsache, dass die Beiden einen Jaguar fuhren, machte sie für den Türsteher schon interessant. Noch dazu sahen die Beiden recht gut aus. Er beschloss sie hinein zu lassen. Er trat zur Seite und gab ihnen einen Wink.

Michael wollte sich grade an ihm vorbei schieben, als der Türsteher ihn am Arm packte.

„Wenn ihr Ärger macht da drin dann .......“

Michael riss seinen Arm weg.

„Was dann?“

Er wartete auf keine Antwort und schob sich gefolgt von Sebastian durch die Tür.

„Meinst du, dass dies gut ist, was wir hier machen, meine ich?“ wisperte er Michael zu.

Der nickte.

„Ja. Wie wollen wir sonst Nikki und die anderen Beiden finden?“

Im Club wurde Musik gespielt, jedoch nicht so laut wie in er einer Disko. Das begrüßte Michael, denn die Zeiten, in denen er sich für lärmende Musik und fetzige Diskos interessiert hatte, waren vorbei. Der Club war recht teuer eingerichtet. Es gab viele Sitzgelegenheiten in den Nischen und Ecken des Clubs. Sebastian und Michael ließen sich in einer Ecke nieder von der sie den Ausgang beobachten konnten. Michael hatte Jimmy schon entdeckt. Er saß in der Ecke ihm gegenüber und war von vielen jungen Mädchen umringt. Doch Nikita war nicht unter ihnen.

„Meinst du sie kommen?“  fragte Sebastian .

„Das wette ich mit dir.“ murmelte Michael .

Und wirklich. Er hatte recht. Die Limousine mit den Geschwistern hielt grade vor dem Club. Robert öffnete die Tür und Jugin, gefolgt von Nikita, stieg aus. Robert drückte einem der Angestellten des Clubs den Schlüssel der Limo in die Hand und folgte den Beiden.

Der Türsteher trat hastig zur Seite. Ohne Zweifel war er seinen Job los, wenn er die Drei nicht hinein ließ. Sein Blick klebte an Nikita. Sie hatte sich bei Jugin untergehackt und schritt mit wiegenden Hüften ins Prince Palace. Sie war sich bewusst wie Sexy sie war. Und das nutzte sie nun voll aus.

Sebastian stieß Michael an, der an einem Fruchtcocktail nippte.

„Das sind sie.“

Michael bemerkte den Glanz in Sebastians Augen. Er galt Nikita. Sie sah wirklich stark aus. Etwas zu aufgemotzt, doch ansonsten wirklich toll. Die Drei wählten eine Nische ganz in ihrer Nähe. Doch sie saßen so, dass sie nur Jimmy sehen konnten . Michael und Sebastian blieben ihren Blicken verborgen.

Nur Jugin und Nikita saßen. Robert schien in diesem Spiel die Rolle des Leibwächters bekommen zu haben. Der Ladenbesitzer hatte über die Überwachungsmonitore alles mit bekommen. Er eilte auf Jugin zu.

„Wie nett!“ rief er mit gespielter Freude.

„Wir haben nicht all zu oft, so hohen Besuch hier im Prince Palace. Mr. McDowell, es ist mir eine Ehre.“

Er griff nach Nikitas Hand und hauchte einen Kuss darauf.

„Und in so reizender Begleitung. Kann ich irgend etwas tun, damit Sie sich wohl fühlen?“

„Ja eine Flasche ihres besten Jahrgangs.“ meinte Jugin scharf.

„Und dann lassen Sie uns allein. Wir haben etwas zu feiern!“

„Sicher Mr. McDowell. Ich werde sofort veranlassen, dass Sie eine Flasche bekommen.“

Er wollte davon eilen, doch Jugin hielt ihn auf.

„Und eine Flasche für den dort drüben.“

Jugin winkte in Jimmys Richtung.

„Sehr wohl. Wird sofort erledigt.“

Nun verschwand er. Kurze Zeit später kam eine Bedienstete zurück mit einer Flasche Sekt auf Eis und zwei Gläsern. Zur selben Zeit wurde Jimmy die Flasche gebracht. Er musterte sie verwirrt und warf einen Blick hinüber als die Bedienstete auf Jugin zeigte. Der hob zum Gruß sein Glas und lächelte. Jimmy mustere ihn und Nikita.

Wie der Blick von dem Türsteher, blieb auch seiner an Nikita hängen.

Treffer! dachte sie triumphierend.

Sie stand betont langsam auf und schritt in Richtung Bar davon.

Auch Jimmy erhob sich und schob die Brünette, die bis eben an seiner Brust gehangen hatte, grob weg. Er folgte Nikita, die sich an der Bar einen Fruchtcocktail holen wollte. Er wurde ihr grade gereicht als Jimmy danach griff.

„Wenn ich das bemerken darf, Sie haben etwas besseres verdient als einen billigen Cocktail.“

„So und was?“ hauchte sie.

Jimmy schnippte mit dem Finger und sofort stand vor ihm eine Flasche Wein und zwei Gläser.

„Ein wunderbarer Jahrgang. Er schmeichelt jeder Zunge. Doch kommt seine Schönheit nicht im geringsten an Sie heran. Würde Sie mir Ihren Namen verraten?“

Nikita mustere ihn langsam und prüfend. Er sah wirklich nicht schlecht aus. Er hatte einen hellen Anzug an, seine Haare weichen Licht glänzten in dem wie gesponnenes Gold. Der einzige Fehler, den er hatte, war das er im Grunde ein erbarmungsloser Killer war und mit Waffen zu tun hatte.

„Ich bin Sugar.“

„So sehen Sie gar nicht aus. Eher wie Bitch.“

„Manchmal bin ich auch das.“ säuselte sie.

„Wie wäre es, wenn wir in meine Limousine steigen und von hier verschwinden. Dann können Sie mir zeigen, was Sie sind. Vergessen sie diesen McDowell . Der ist doch nur ein Kind. Ich dagegen bin ein echter Mann.“

Ja das hättest du wohl gerne du Arsch! dachte Sie wütend.

Laut sagte sie:

„Tja, wenn ich zum Vergnügen hier wäre, würde ich nur allzu gerne mit Ihnen kommen.“

„Und wenn Sie nicht zum Vergnügen hier sind, warum dann?“

Jimmy brachte seinen ganzen Charme auf.

„Um Sie zu treffen.“

„Ist es etwa kein Vergnügen mich zu treffen?“

„Zweifellos, aber ich soll Sie nur zu Oliver bringen.“

Jimmy warf einen Blick zu Jugin hinüber. Der grinste kalt.

„Was will er?“

Nikita zuckte mit den Achseln.

„Das müssen Sie mich nicht fragen. Ich bin nur die liebe kleine Sugar. Er macht die Geschäfte.“

Jimmy gab seinem Leibwächter, der in seiner Nähe stand, ein Zeichen. Dann bot er Nikita seinen Arm.

„Nun dann lassen Sie uns rüber gehen.“

Nikita hackte sich unter und wurde von Jimmy hinüber zu Jugins Tisch geleitet. Eine Bedienstete brachte eine weitere Flasche Sekt und ein weiteres Glas.

“Oliver McDowell. Wie schön, dass ich den Sohn, des größten Konkurrenten meines Vaters mal kennen lerne!“ meinte er boshaft lächelnd.

Jugin ging nicht darauf ein.

„Auch ein jahrelanges Kriegsbeil kann begraben werden.“

Sie wollen mir ein Geschäft vorschlagen?

Jimmy tat gelangweilt, so als wolle er dieses Gespräch schnell hinter sich bringen.

Ja das will ich.

lächelte Jugin.

„Ich habe etwas, was einen ihrer Kunden interessieren dürfte. Ich möchte, dass Sie ihn davon unterrichten.“

„Warum sollte ich ihnen einer meiner Kunden vermitteln? Dann wäre ich ja schön blöd!“

giftete Jimmy.

„Weil im Besitz von etwas bin, was Sie nicht haben.“

„Mein Vater besitzt alles und ich damit auch!“

„Ja aber ganz bestimmt nicht das LPG 5XXZ 842 .“

Jimmy schwieg einen Moment. Dann verengten sich seine Augen.

„Das könnt ihr nicht haben. An dieses Gewehr heran zu kommen, ist genau so schwer, wie in Fort Knox einzubrechen.“

Nun war es an Jugin boshaft zu lächeln.

„Tja, wir haben es aber. Und wir schlagen euch ein gutes Geschäft vor. Wenn ihr eurem Kunden bescheid sagt und er sich dafür interessiert, bekommt ihr 50% des Verkaufpreises.“

„Warum tut ihr das? Sie und ich, wir sind doch Feinde.“ meinte Jimmy irritiert .

„Weil, die ewigen Streiterein um die Kunden langsam reichen. Also, was ist? Schlägst du ein?“

„Wer ist dieser Kunde?“

“Thomas Bishop oder Thomas Knight. Wir wissen das er hier ist, aber wir wissen nicht unter welchem Namen.

Jimmy grübelte vor sich hin.

„Wartet hier. Ich gehe Telefonieren. Wenn ich in 5 min zurück zu meinem Tisch gehe, verschwindet ihr. Wenn ich nicht zurück komme treffen wir uns in 20 min auf dem Parkplatz hinter dem Club. Da lässt sich mehr besprechen.“

Jimmy stand auf und ging. Nikita griff nach ihrem Sektglas.

„Meinst du, er frisst es?“ fragte Sie ihn und setzte dabei ein Lächeln auf, als würde sie sich ganz normal mit ihm unter halten.

„Ich weiß es nicht. Er ist schwer zu durchschauen.“ murmelte Jugin zurück.

Sie warteten wie abgesprochen, 5 Minuten. Er kam nicht zurück.

Also erhoben sie sich nach weiteren 7 min und machten sich auf den Weg zum Parkplatz.

 

Michael und Sebastian hatten das alles mit verfolgt.

„Was meinst du, wo sie hin wollen?“

„Sie treffen sich mit Jimmy. Los komm wir werden diesem kleinen Treffen beiwohnen.“

Michael warf  30 Dollar auf den Tisch und stürmte mit Sebastian aus dem Club. Nun er wollte hinterher stürmen, aber es war so ein Gedränge am Eingang, dass er Nikita und ihre Brüder schnell aus den Augen verlor.

Draußen sahen sie sich suchend um.

„Vielleicht sind sie rüber zu dem Firmengelände.“ schlug Sebastian vor.

Auch Michael erschien es sehr wahrscheinlich, dass sie sich mit Jimmy da traf. Er hetzte mit Sebastian darauf zu.

 

Weder Robert noch Nikita oder Jugin hatten ein gutes Gefühl bei der Sache. Sie betraten den Parkplatz und sahen sich um. Es war scheinbar alles ruhig. Und es blieb auch erst mal ruhig. Dann trat Jimmy aus dem Schatten eines Autos. Sein Leibwächter folgte ihm.

„Ist es nicht ein schöner Abend um Geschäfte zu machen?“ sinnierte er.

„Oh ich mache wirklich gerne Geschäfte. Aber es gibt da etwas was mich dieses mal an meinem Geschäftspartner stört. Soll ich dir sagen was, Oliver?“

Jugin versteifte sich leicht. Sein Instinkt sagte ihm, dass hier etwas absolut nicht stimmte.

„Nein, was denn Jimmy? Sag es mir doch einfach!“ knurrte er.

Doch er glaubte in seiner eigenen Stimme Unsicherheit zu hören.

„Mich stört folgendes Oliver: Mich stört, dass du ankommst, mit so einem netten Angebot. Und dabei tönst du doch immer rum, dass du eher das Geld vernichten würdest als es einem Cummings zu überlassen. Und das Zweite was mich stört, ist dass du gar nicht Oliver bist. Du bist Jugin Knight. Weißt du, das Thomas mir viel Geld für dich und deine Brüder geboten hat?“

Er wies auf Robert. Dann zog er eine Neun Millimeter Magnum unter seinem Jackett hervor.

„Und deswegen ist jetzt auch Schluss mit diesem Theater. Jungs?!“

Hinter den Autos kamen so ungefähr 15 Männer hervor.

Alle gut ausgerüstete Schläger.

„Ich glaube wir sitzen ganz schön in der Scheiße.“ murmelte Robert.

Er fixierte sie alle und überlegte nun krampfhaft was sie tun konnten. Er hatte eine Ausbildung in Karate bis zum schwarzen Gürtel. Das müsste ausreichen um mit Sieben von denen fertig zu werden. Aber mit  Fünfzehn?

Jugins Transformatoren waren hin, und er war eigentlich auch noch nicht auf der Höhe um zu kämpfen. Nikita durfte eigentlich nicht, doch das würde sie nicht abhalten.

Und richtig. Sie riss den Schlitz an ihrem Kleid noch höher, um mehr Beinfreiheit zu haben. Dann schlug sie die Transformatoren aufeinander. Ihr Kraftfeld leuchtete auf. Robert folgte ihrem Beispiel.

„Jugin . Bleib hinter uns.“ zischte er.

Dann, kreisten Nikita und Robert ihn schützend ein.

Zwei große Kerle stürzten sich auch gleich auf ihn. Robert versetzte einem einen Karatekick auf die Brust, der ihn umwarf. Dem anderen fegte er die Beine weg.

Doch damit waren sie nicht besiegt. Er packte jedoch die Baseballschläger und ließ, in je einer Hand einen kreisen. Fünf Typen kreisten ihn ein. Robert griff als erster an. Er traf einen mit dem Schläger am Kopf und dem nächsten zertrümmerte er die Kniescheibe. Der erste sank bewusstlos zusammen und der andere gab einen schmerzerfüllten Schrei von sich.

„Wenn es euch nicht auch so ergehen soll, würde ich an eurer Stelle verschwinden.“

riet Robert den restlichen dreien. Doch keiner von ihnen wich zurück.

Nikita hatte gemerkt, dass die Kerle sie von Robert getrennt hatten. Sie musste also Jugin alleine verteidigen. Einer der Kerle kam auf sie zu, zögerte dann jedoch. Das nutzte sie. Ein Feuerwerk von Schlägen und Tritten prasselte über ihn herein. Er kippte um und rührte sich nicht mehr. Nikita nahm sich gleich den nächsten vor. Sie merkte nicht das Jugin von vier Schlägern in die Enge getrieben wurde. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg. Da sah er eine 2m lange Metallstange, gut drei Schritte von ihm entfernt. Er berechnete seine Chancen zu ihr zu gelangen, um sie als Waffe zu gebrauchen. Sie standen nicht grade sehr gut. Trotzdem versuchte er es. Er täuschte vor, dass er den Grossen vor sich angreifen wollte, indem er sich zusammenrollte, um dann durch die Lücke abzutauchen, welche durch das leichte Zurücktreten des Riesen entstanden war. Er kullerte durch sie hindurch und erreichte die Stange. Mit ihr in der Hand kam er wieder hoch. Er wirbelte sie zwischen seinen Fingern und schlug damit den erstbesten Typen in seiner Nähe zu Boden. Als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung bemerkte, holte er aus und stieß sie der Person in dem Magen. Dann nahm er Anlauf, stieß die Stange in die Erde und segelte über die Köpfe der Männer. Die hatten sich nicht schnell genug umgedreht und alle Beide bekamen die Stange über ihren Schädel gezogen.

Somit hatte er alle Vier außer Gefecht gesetzt. Jugin verschnaufte. Das war sein Fehler. Er wurde von einem waren Riesen gepackt. Er packte ihn so fest, dass Jugin alle Luft aus dem Lungen gedrückt wurde . Jimmy trat vor ihn.

„Sei froh, dass jemand Geld für euch bezahlt hat, sonst würde er so zudrücken, dass dir deine Eingeweide zu den Ohren heraus kommen.

Jugin fragte sich, was das für einen Unterschied machte. Er fühlte sich schon jetzt so, als würde ihm sein ganzes Innenleben gleich zu den Ohren herauskommen. Jimmy lächelte kalt und presste ihm dann einen Lappen, der mit Chloroform getränkt war, auf Mund und Nase. Jugin verlor sofort das Bewusstsein.

Robert hatte zu seinen restlichen drei noch mal drei dazu bekommen. Sie umkreisten ihn, wie Geier es mit ihrer Beute taten. Er nutzte das, um ganz unverhofft den ersten der hinter ihn trat, anzugreifen. Er rammte ihm das Knie in dem Magen und versetzte ihm dann einen Kinnhacken. Wieder einer weniger.

Nikita hatte ihren auch außer Gefecht gesetzt. Sie sah sich nach Jugin um, und reagierte dadurch zu spät, als sie eine Bewegung im Schatten wahrnahm. Es war Jimmy. Er legte ihr dem Arm um die Kehle und presste ihr seine Pistole an die Schläfe.

„Vorwärts!“ knurrte er.

Nikita gehorchte. Jimmy schob sie zu Roberts Kampfplatz.

„Hey Superman!“ kreischte Jimmy.

„Hör sofort auf, oder deine Schwester tritt vor ihren Schöpfer!“ drohte er.

Robert sah Nikita erschrocken an. Er ließ die Baseballschläger fallen und hob die Hände.

„Lass sie los! Ich tu auch was du willst!“ versprach er. Jimmy lächelte.

„Alles was ich will? Dann schalt dieses Kraftfeld aus. Los, sonst ......“

Er entriegelte die Pistole. Nikita schüttelte den Kopf. Robert durfte nicht sein Schutzschild ausschalten. Sie war zwar nicht ganz geschützt gegen die Kugel, da es ein recht großes Kaliber war und aus nächster Nähe kam, aber Robert durfte nicht seinen Schutz aufgeben. Doch er tat es. Robert schlug die Transformatoren aufeinander und das Kraftfeld erlosch.

„So nun lass sie gehen.“ forderte er. Kaum hatte er das gesagt, zog ihm einer der Schläger eine Flasche über den Kopf. Robert sank zusammen. Auf seinem Hinterkopf klaffte eine große Wunde.

„Neeeeeiiiinnnnn!“ schrie Nikita.

Sie riss sich los und stürzte auf Robert zu. Doch sie wurde grob zur Seite gestoßen. Zwei Männer packten ihn und luden ihn in einen kleinen Transporter. Auch die Gehilfen verschwanden in dem Transporter. Jimmy hielt Nikita mit seiner Pistole in Schach.

„Was soll aus ihr werden?“ fragte einer seiner Handlanger. Jimmy fletschte die Zähne.

„Wir werden sie erschießen.“

Man sah nun deutlich, das Leuchten in den Augen, das nur jemand hatte, der im Blutrausch war.

Michael und Sebastian hatten schnell ihren Fehler bemerkt. Sie liefen nun so schnell wie sie ihre Beine trugen hinüber zum Parkplatz des Clubs. Als Michael Nikita schreien hörte, holte er die letzten Reserven seines Körpers hervor und legte noch einen Zahn zu.

Er schoss um die Ecke und sah Nikita auf dem Boden kauern und vor ihr Jimmy. Er hielt eine Magnum in der Hand. Michael wusste, dass er es unmöglich schaffen konnte die 20m Distanz, die zwischen ihnen waren innerhalb von Sekunden zurück zu legen, um Nikita vor dem tödlichen Schuss zu bewahren.

Jimmy verzog das Gesicht zu einer Fratze. Er spannte seinen Finger an.

Da passierte etwas ziemlich merkwürdiges. Ein lautes Fauchen war zu hören.

Rrroooooaaarrhhhh!

Dann schoss ein schwarzer Panter von dem Wagendach eines BMWs auf Jimmy zu. Er warf ihn zu Boden und entriss ihm dabei mit seiner Pranke die Pistole.

Schützend baute er sich vor Nikita auf. Er stieß ein Brüllen aus und stakste auf Jimmy zu. Der hatte seine Augen weit aufgerissen und starrte entgeistert den riesigen Panter an. Dann sprang er auf die Füße und rannte auf den Transporter zu. Kaum das er sich hatte hineinfallen lassen, schloss sich die Tür und er brauste davon.

Michael beobachtete den Panter. Der drehte sich um und blickte ihn an. Er wand sich nach Nikita um. Die bemerkte trotz dem Schrecken, der ihr in den Gliedern saß, das er blaue Augen hatte. Und etwas an seinem Ohr. Sie konnte es nicht genau erkennen, denn er drehte sich um und verschwand in der Nacht. Michael wagte sich nun endlich zu Nikita. Auch Sebastian kam nun vorsichtig näher.

„Geht’s dir gut?“ fragte Michael. Nikita nickte leicht. Doch dann verkroch sie sich in seine Arme.

„Ich hab´s verbockt.“ flüsterte sie.

„Jetzt hat er Jugin und Robert. Ich hab versagt“.

Michael drückte sie an sich.

„Nichts hast du verbockt. Er hätte sie auch geholt, wenn ihr das hier nicht gemacht hättet.“

Er sah zu Sebastian.

„Holst du Silver? Wir fahren zur Foundation zurück.“

Sebastian nickte. Er hatte die ganze Zeit geschwiegen, und dem Panter hinter her geschaut. Er konnte es immer noch nicht fassen. Und auch jetzt warf er immer wieder einen Blick über die Schulter, in der Hoffnung, dass er vielleicht zurück kam.