Zusammenkunft

 

Scham!

Schmerz!

Ein widerliches Lachen!

Nikita zuckte hoch. Sie kam einfach nicht von dem was passiert war los. Sie glaubte Thomas spüren und riechen zu können.

Nachdem Nick sie zusammen mit Bonnie zu einem Haus am Stadtrand von L.A. gebracht hatte, das sie als das Haus von Bonnie und Michael identifizierte, war sie fast vierzig Minuten unter der Dusche gewesen. Auch nach dem vielen Waschen fühlte sie sich immer noch dreckig und benutzt. Wie einen alten Lappen, den man achtlos irgendwohin geworfen hatte.

Bonnie hatte ihr noch eine heiße Milch gemacht, sowie ein Sandwich. Auch wenn sie keinen Hunger gehabt hatte, war sie von Bonnie überredet worden, wenigstens etwas zu essen.

Sie müsse an das Kind denken! hatte Bonnie gemeint und so hatte Nikita brav aufgegessen und war daraufhin von Bonnie ins Bett gesteckt worden.

Dort war sie sofort eingeschlafen. Der Tag hatte sie so ziemlich geschafft. Sie blickte auf den Wecker auf dem Nachttisch. Es war 6 Uhr 30 morgens.

Und obwohl sie ein großes Sandwich am Abend gegessen hatte, rumorte es in ihrem Magen.

Sie schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Sie glaubte nicht das Michael und Bonnie etwas dagegen hatten, wenn sie aufstand und sich etwas zu Essen machte.

Sie konnte ohnehin nicht mehr schlafen.

Leise huschte sie in die Küche. Dort angekommen begann sie nach den Utensilien zu suchen, die man um ein Sandwich zu machen brauchte.

Toast und Salat sowie Tomaten waren schnell gefunden. Ebenso ein Glas Saure Gurken.

Nikita suchte nun ihm Kühlschrank weiter. Als sie alles zusammen hatte und die Tür des Kühlschranks schloss zuckte sie erschrocken zusammen. Michael stand vor ihr.

»Guten Morgen! «

Er hatte eine Schlafanzugshose an und ein nicht verschlossenes Oberteil, das er jedoch gerade zuknöpfte.

»Schon so früh auf? «

Nikita legte die Sachen ab und sah zu Boden.

»Ich konnte nicht mehr schlafen. Außerdem habe ich wahnsinnigen Hunger. « verteidigte sie sich. Michael lächelte.

»Schon gut, ist ja nicht schlimm. Stört`s dich, wenn ich dir Gesellschaft leiste? «

Sie schüttelte den Kopf. Michael ließ sich auf einem der höheren Stühle, die an der anderen Seite der Arbeitsplatte standen, nieder und begann die Toastscheiben auszupacken.

»Hast du schon mal ein richtiges Amerikansandwich gegessen? «

Sie sah ihn irritiert an.

»Ist das ein Unterschied zu dem was Bonnie mir gemacht hat gestern? «

»Ja. Weil Bonnie die immer viel zu lasch macht. Die müssen richtig gut gewürzt sein. Und viel Zwiebeln müssen drauf. «

»Und Saure Gurken? « fragte sie hoffnungsvoll .

»Ein paar Scheibchen. Ja. «

Nikita schraubte das Glas auf und holte zwei Gurken heraus.

Über den Rest machte sie sich zufrieden her. Michael sah ihr belustigt zu, wie sie die Gurken herunterschlang. Während sie dabei war das Glas zu leeren, machte Michael derweil mit den Sandwichs weiter.

»Hast du Kevin gefunden? « fragte sie nun wie beiläufig .

Er bejahte es.

»Er hat Angst dich zu verlieren. «

Sie senkte den Kopf.

»Nikki er braucht dich. Er braucht euch beide. «

Nikitas Hand zucke zu ihrem Bauch.

»Ich ....ich muss mir erst über ein paar Dinge klar werden. Ich hab Angst das ich nie wieder Gesund werde. Und mein Baby ......was ist wenn es auch krank ist? Die Sache mit Thomas......er weiß genau das er mich damit sehr verletzt hat. Er hätte mich sicher auch getötet, wenn ich nicht entkommen wäre. «

»Ich glaube nicht, dass das sein Ziel war. « murmelte Michael .

Erstaunt sah sie ihn an.

»Wenn ich mich nicht zu dolle verändert habe, müsste ich das in der Zukunft auch erkannt haben. Er will weder dich noch mich gleich töten. Viel mehr will er uns demütigen. «

»Aber was soll das? «

»Er will zeigen wer der stärkere ist. Nikita du darfst dich nicht von ihm unterkriegen lassen. Denn genau dann hat er seinen Triumph. Kämpfe. Wenn nicht für dich, oder Kevin, dann kämpfe für mich! «

Nikita sah ihn an.

»Was? «

»Hast du mich nicht verstanden? «

»Doch schon, aber was hast du grade am Ende gesagt? «

»Das du Kämpfen sollst! «

Nikita dachte an ihr Aufwachen in der Foundation zurück. Dort hatte eine Stimme genau das gleiche gerufen. Sie musterte Michael einen Moment. Dann zog sich ein Lächeln über ihr Gesicht.

»O.k. ich werde es versuchen. «

»Das ist es, was ich hören wollte. Und nun guten Appetit. «

Er schob ihr das Sandwich hin und strahlte übers ganze Gesicht.

Nikita griff nach ihrem Sandwich und biss herzhaft hinein. Sie war froh nicht alleine zu sein und wenigstens ihren Vater .....nein ihren zukünftigen Vater bei sich zu haben.

Sie lachten und redeten noch eine Stunde lang, bis Bonnie zu ihnen stieß.

Diese musste nun, nachdem Michael und Nikita schon früh morgens eine Sandwichorgie, wie sie es bezeichnete, veranstaltet hatten alleine Frühstück.

Nun nicht ganz, zumindest leisteten die Beiden ihr Gesellschaft. Auch wenn sie über Chaos in der Küche etwas nörgelte, war sie doch froh Nikita so fröhlich zu sehen.

Vor ein paar Stunden noch war Nikita wie zugeknöpft gewesen und hatte ihr gar nichts sagen wollen . Doch nun ......

Bonnie hoffte das es anhielt und nicht gleich wieder verflog.

 

 

Reno/Nevada  8:30/26.06.2004

 

Die Stille des Raumes war bedrückend. Sie wurde nur hin und wieder von einem leisen “Plock“, unterbrochen. Es wurde verursacht von Dartpfeilen, die immer und immer wieder auf einen Flicken der an einer Korkplatte hing, trafen.

Der Flicken zeigte eine Schachfigur. Den Springer der Knight Foundation.

Mit dem Eifer eines Kindes warf Thomas Bishop die Pfeile.

Er ließ sich erst ablenken als sein Blick auf ein Tuch fiel, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Es war Schwarz.

Nur unten an der einen Spitze war etwas in scharlachrot eingestickt. Ein Spruch.

 

Aus der Asche erstanden, ins Licht geführt.

Zum Sterben geboren, durchs Feuer geschürt!

Für meine Tochter, auf das es dir Glück bringt.

Daddy!

 

lass Thomas höhnisch vor.

»Wenn du wüsstest, wie viel Glück es ihr gebracht hat, Mike. Sie hatte eine richtig tolle Affäre. Mit einem richtigen Mann. Nicht mit deinen Freunden Kevin und Sebastian.

Und deine Söhne sind so gut wie Tod. «

Er grinste höhnisch, als er das sagte.

»Wart es nur ab. Auch wenn es nun so aussieht das sie fast unbeschadet entkommen ist, du wirst dich noch wundern. Hast du schon mal von einem Kuckucksei gehört? « fragte er den Flicken.

Und auch wenn er keine Antwort bekam, schien Thomas zufrieden und wandte sich wieder den Dartpfeilen zu.

 

 

 

L.A                           8:24/26.06.2004

 

                                

 

»So du meinst also das wäre normal?! «

»Sicher. Wie sagt ihr Menschen?! Sie ist eine Scharfe Biene. «

»Eine bitte.... was? KARR wo zum Teufel hast du den diesen Ausdruck her? «

Nick sah fassungslos auf die Vox-Box über der Lenksäule.

»Wo ich ihn her hab, ist unerheblich. Was ich nur sagen wollte ist, dass Nikita durch aus etwas hat, was mir gefällt. «

Seit Nick aufgestanden war, hatte KARR nur ein Thema mit ihm zu besprechen: Nikita!

Und so langsam kam ihm der Verdacht, dass KARR etwas an ihr fand.

»Soll das heißen, du hast dich in sie verliebt? « fragte Nick nun lauernd.

»Davon ist nicht die Rede. Ich sagte nur, dass sie mir gefällt. Ich könnte mir aber gut vorstellen, wenn ich ein Mensch wäre, eine Beziehung mit ihr anzufangen. «

»So, so! «

Nick erlaubte sich ein Schmunzeln.

»Der Meinung ist dein zukünftiges Ich, scheinbar auch. «

»Da gibt es aber noch etwas anderes, was mir wichtig erscheint. «

»Und das wäre Partner? «

»Was ist mit diesem Thomas Bishop? Wie machen wir ihn ausfindig? Nach allem was er Nikita angetan hat, finde ich, dass wir ihr helfen sollten ihn zu schnappen. «

»Da hast du recht. Aber erst einmal müssen wir wissen, was er vorhat. Außerdem muss ich wissen, warum Nikita sich so sicher ist, dass er Michael und mich, hier in dieser Zeit, töten will. Warum reist er nicht zu den Anfängen der Foundation? Dort könnte er uns ganz leicht erledigen. Denn dort haben sich Michael und KITT erst kennen gelernt. Du stehst noch in der Lagerhalle der Knight Industries. «

»Erinnere mich bloß nicht daran. «

»Und ich war damals fast vollkommen schutzlos. Kein Garthe Bishop in der Nähe. Der saß noch in Afrika. Warum also hier?! «

Das wird uns Nikita vielleicht erklären können. «

»Hoffentlich! «

 

 

Nicht weit entfernt von Nick und KARR, waren Bonnie, Michael und Nikita mit KITT unterwegs zur Foundation.

»Als erstes kümmern wir uns um Phönix. « erklärte Bonnie.

»Und dann um Thomas. Wäre doch gelacht, wenn wir mit dem nicht fertig werden. «

Michaels Stimme klang voller Zuversicht. Nikita lächelte dankbar.

»Es ist nett, dass ihr mir helfen wollt. Aber den Kampf mit Thomas, muss ich alleine führen. Sowie Phönix wieder fit ist, muss ich los. «

»Warum wollen Sie sich nicht helfen lassen? « schaltete sich hier nun KITT ein.

»Weil es mein Kampf ist KITT. «

Ihre Stimme klang scharf.

»Bist du wirklich die einzige, die über die frühere Foundation Bescheid weiß? «

Michael warf einen Blick in den Rückspiegel.

»Ja. « flüsterte sie leise .

»Mein Vater hat mir alles anvertraut. Aber erst nachdem ein Notar an mich heran getreten ist, und mir gesagt hat, dass ein gewisser Devon Miles, Dad etwas hinterlassen hätte. «

»Devon? « riefen Michael und Bonnie wie aus einem Mund.         

                   

 

»Er hinterließ ihm eine Alte Truhe. Er sah nicht hinein. Also tat ich es. Darin fand ich Fotos und Baupläne von KITT, Akten und eine Polizeimarke. Der Name der darin stand, war Michael Arthur Long. Ebenso ein Video auf dem Devon erklärte, was FLAG für ihn und Wilton Knight bedeutet hat. Ich fing an Informationen zu sammeln. Doch Dad meinte, dass wäre nichts für mich. Aber Devon hatte mich neugierig gemacht. Also bohrte ich nach, und siehe da, er erzählte mir alles. Oder um es besser zu sagen, er verband unsere Implantate und ich erlebte all das was er erlebt hatte in seinen Erinnerungen. Bis zum Ende, als Devon starb, zeigte er mir alles. Danach war Schluss. Ich forderte ihn auf mir die Möglichkeit zu geben, ihm zu helfen und mich bei  FLAG einzustellen. Aber da er ein unglaublicher Dickkopf ist, lehnte er ab und sagte ich wäre zu klein und zu krank für diesen Job. Also machte ich meine Arbeit im Alleingang. Meine Gesundheit leidete aber darunter und ich brach eines Tages zusammen. Tja zu dem Zeitpunkt war grade Phönix fertiggestellt und als er feststellte, dass niemand in der Nähe war der mir hätte helfen können, da ich immer abends alleine am Computer arbeitete, rettete er mich. Aber nun zog ich mir den Zorn meines Vaters zu. Er meinte ich hätte nicht hören wollen und mich einfach in das Auto gesetzt. Wie ihr ja gehört habt, war Phönix schon fertig programmiert worden. Dad hat sich aber mittlerweile wieder beruhigt. Trotzdem ist er immer noch sehr unwillig mir gegenüber, wenn wir auf die Foundation zusprechen kommen. Außer Onkel Nick, KITT und KARR, weiß keiner weiter Bescheid. «

»Nun ich kann deinen Vater verstehen. Immerhin bist du wirklich sehr krank. Und das sind nicht grade die besten Voraussetzungen für diesen gefährlichen Beruf. «

Bonnie sah Nikita an.

»Ich werde schon noch gesund. « meinte sie trotzig.

»Das alles erklärt noch nicht, warum KITT und ich dir nicht helfen dürfen. «

»Weil ......weil wenn dir etwas passiert, dann ......verschwindet die ganze FLAG. Ohne dich  existiert sie einfach nicht mehr. Und ich ....meine Brüder. Die Zukunft hört mit einem Schlag auf zu existieren . Alles wird zerstört. Alles wofür Wilton Knight und Devon Miles gearbeitet haben. Und das setzte ich nicht aufs Spiel. Ich arbeite allein. Ich habe immer allein gearbeitet.«

Michael wurde mal wieder schmerzlich bewusst, wer für sein gefährliches Leben verantwortlich war. Trotzdem spürte er immer noch den heimlichen Stolz, wenn er daran dachte, dass Wilton Knight ihn für KITT ausgesucht hatte.

Doch so wie es aussah, hatte er da mit Nikita etwas gemeinsam.

Auch sie war, genau wie er damals, nicht ganz freiwillig in die Sache mit dem Super Auto rein gerutscht. Trotzdem vertrat sie die Foundation, denn diese Arbeit hatte etwas für sich.

Sie war abwechslungsreich. Spornte einen zu Höchstleistungen an, und man lernte interessante Leute kennen.

»So wie Bonnie! «

Dachte er in sich hineingrinsend.

Ein Kribbeln verritt ihm, dass sich KITT ebenfalls über diesen Gedanken amüsierte.

»Sie ist Ihnen sehr ähnlich. « meinte KITT sanft.

»Leider KITT. Warum habt ihr mir nie gesagt, dass ich so einen Dickkopf habe? «

»Oh das haben wir. Aber grade, weil Sie diesen Dickkopf besitzen, haben Sie nie zu gehört. «

Die Beiden schwiegen sich einen Moment an.

»Was soll ich tun? «

KITT dachte einen Moment nach.

»Das beste ist, wenn Sie tun was Sie ja doch nicht lassen können. «

»Und das wäre? «

»Helfen Sie! «

Michael nickte in Gedanken leicht.

»Gut dann werden wir ihr unsere Hilfe aufzwingen. Ob sie nun will oder nicht, sie muss uns vertrauen. «

»Michael? «

Er fuhr zusammen. Bonnie hatte ihn erschreckt. Er war so auf KITT und das fahren konzentriert gewesen, dass er die anderen Beiden vergessen hatte.

»Na Träumerle. Aufgewacht? « neckte ihn Bonnie .

Er ging nicht auf ihre Neckerei ein, da er viel zu angespannt war.

Bonnie merkte das und ließ ihren Mann in Ruhe. Manchmal brauchte er Ruhe für sich und seine Gedanken. Sie fuhren auch schon auf den Hof der Foundation.   

    

                          

 

Ebenso kamen Nick und KARR  gerade an. Bonnie, Nikita und Michael stiegen aus.

Bonnie schmiegte sich an Michael, der sich an KITT lehnte.

Nikita legte Bonnie die Hand auf die Schulter. Nick schlenderte zu ihnen hinüber.

»Guten Morgen. Wisst ihr, dass ihr Vier so vereint, wie eine richtige Familie aussieht? «

Begrüßte er sie .

Michael sah zu Bonnie und von ihr zu Nikita.

Familie.

Ja irgendwie wirkte es harmonisch. Was jedoch in dem Moment zerstört wurde, als Nikita mit erstauntem Gesicht hinüber zur Werkstatt flitzte.

»KITT was hat sie? «

»Tut mir leid Michael, ich weiß es nicht. Aber irgend etwas hat sie in Aufregung versetzt. «

Ohne weitere Fragen zu stehlen, setzte Michael ihr hinter her.

Auch wenn er für sein Alter nicht mehr so lange und ausdauernd wie früher rennen konnte, schaffte er es recht schnell hinter Nikita zu sein.

Die stand entgeistert vor dem offenen Tor der großen Halle. Und dort stand Phönix.

Er fuhr nun selbstständig auf Nikita zu.

»Überraschung, Überraschung! « rief er fröhlich.

Nikita, Michael ebenso Bonnie und Nick, die auch hinüber gekommen waren, starrten Phönix fassungslos an.

»Alles ist wieder in Ordnung. Außer die Zeitspirale. «

»Wie zum Teufel, noch mal, bist du so schnell wieder in Ordnung gekommen? « fragte Nikita, die nun als erstes die Sprache wiederfand.

»Der Professor hat mich wieder repariert. « erklärte Phönix.

»Der Professor? Meinst du Dad war hier? «

»Lies es nach. Ich hab versprochen, nicht mehr zu sagen, als dass er mich repariert hat. «

Phönix Tür schwang auf. Nikita trat näher und schwang sich auf den Fahrersitz.

Auf dem Armaturenbrett lag ein Zettel. Fast zögernd klappte Nikita ihn auf.

 

 

 

86% seiner Systeme sind repariert. Den Rest, repariere ich, wenn du zurück bist.

Pass auf dich auf.

Dad

 

Nikita faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in die Jackentasche.

»Nicht zu fassen. Er war hier und hat noch nicht mal “Tag“ gesagt. «

»Das liegt daran das er schnell zurück, zu einem Empfang der Foundation, musste. Aber wenn dir soviel daran liegt, kann ich dir ja “Hallo“ sagen. «

Nikitas Kopf fuhr herum.

Ein Junger Mann, Mitte Zwanzig, kam in einer hellbraunen Hose und einem dunkelblauen Jacket zu ihnen hinüber geschlurft.

Er hatte darunter ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte an.

»Robert? «

»Höchst persönlich, und in Lebensgröße. Hallo Küken! «

Der junge Mann sah sich um. Sein Blick blieb an Michael hängen. Einen Moment musterte er ihn und schlenderte dann hinüber. Sie waren gleich groß und hatten beide braune Locken.

Der einzige Unterschied, waren ihre Gesichter und ihre Kleidung.

Robert besaß das Gesicht, welches Michael vor seinem Leben als Michael Knight hatte.

Er sah bis auf die Augen, die braun waren, genauso aus wie Michael Long.

»Nikita? Nur so zur Kontrolle. Wir sind doch in L.A. im Jahre 2004 oder? «

Fragte er nun, wobei er Michael nicht aus dem Auge ließ.

»Sicher. Wo sollten wir sonst sein? «

»Warum, zum Geier, sieht der aus wie Dad? «

Nikita seufzte theatralisch.

»Weil das Dad ist. Du Volltrottel. «

Robert sah zu ihr hinüber.

»Du verarscht mich. «

Nikita lächelte bedeutungslos.

»Pamela komm mal rüber. «

Kaum hatte er das gesagt, glitt ein Roter Ferrari um die Ecke. Das Licht was vorne hin und her huschte war weiß.

»Was gibt es denn Süßer? « fragte eine weiche Frauen Stimme.

»Überprüf sie alle und vergleiche sie mit den Daten die du über Mom, Dad und Onkel Nick hast.«

»Sie können uns glauben wir ....... «

Aber weiter kam Nick gar nicht. Robert hatte eine Waffe gezückt ......

»Nicht weiter. Ich glaube nur, dass was auch zu beweißen ist. Und Worte beweißen gar nichts. «

»Aber Daten schon. Robbie nimm die Waffe runter. Sie sind alle echt. « erklärte Pamela.

Fast erschrocken ließ Robert seine Waffe sinken.

»Aber das ist nicht möglich! « rief er verzweifelt .

»Du hast es gehört. Wir sind wirklich echt. «

Michael trat auf ihn zu. Robert schüttelte fassungslos den Kopf. Er ließ sich auf die Motorhaube seines Wagens sinken und ließ seine Waffe unter dem Jacket verschwinden.

Irgendwie konnte Michael ja den jungen Mann verstehen. Das alles war sehr verwirrend.

»Das muss ich erst einmal verdauen. Nikki wieso .....? Dad hat nie etwas darüber erzählt. «

»Warum sie hier sind? Weil sie hier leben. Sag mal hat sich keiner von meinen Brüdern mal Gedanken gemacht, was Dad früher mal war? «

»Ich habe das nicht gewusst. Warum weißt du es? «

Nikita kam nicht zum antworten, da Michael sich nun einmischte.

»Eine bessere Frage wäre, warum du nun hier bist. «

»Ich bin von Dad .......ähm von meinem zukünftigen Vater hergeschickt worden. Ich soll Kevin zurückpfeifen. Und auf Nikki aufpassen. «

»Warum soll Kevin gehen? «

Bonnie trat näher. Müde zuckte Robert mit den Achseln.

»Weiß nicht. Man sagte mir nur, ich soll ihn zurückrufen und dann hier bleiben. Habt ihr ihn gesehen? «

Nikita spürte wie lächerlich das alles war.

»Du weißt nicht was los ist oder? «

Robert sah Nikita an.

»Nein. Bis jetzt weiß ich nur, dass ich mit Pam hier her düsen sollte, um Kevin zu suchen. Aber wenn es was gibt, was ich wissen sollte, dann sag es mir. «

»Thomas ist hier irgendwo. «

»Moment wir sprechen doch nicht etwa von Thomas Bishop? Dem durch gedrehten Wahnsinnigen. Oder? «

»Von genau dem. «

»Das habe ich zu meinem Glück noch gebraucht. Einen Kampf mit diesem Irren. «

»Er will nicht dich. Er will mich. Darum hat dich Dad geschickt. «

»Da will dich jemand nicht alleine lassen. « meinte Michael.

Nikita wusste sofort worauf er anspielte.

»Genau wie ich dich nicht alleine lassen werde. Zusammen können wir ihn leichter kriegen, weil er damit nicht rechnet. «

»Da muss ich Michael recht geben. Wenn Thomas nach seinem Vater kommt, dürfte es nicht ganz so einfach werden ihn zu kriegen. Und alleine ist das noch schwerer. «

Nick klang fest und bestimmend, als er das sagte. Nikita sah von einem zum anderen. Sie wusste das Michael nicht aufgeben würde sie zu überreden. Ihr helfen zu dürfen. Und Nick schien auch darauf aus zu sein, sich einzumischen.

Nach ein paar Minuten Grübeln, wobei sie Für und Wider abgewogen hatte, entschied sie sich.

»Also gut. Dann im Team. Aber ihr versprecht mir, vorsichtig zu sein. Die Zukunft hängt immerhin am seidenen Faden. «

Alle nickten.

»Ich könnt einen Kaffee vertragen. « meinte Robert nun.

Ungläubig sah Nikita ihren Bruder an.

»Tut mir leid. Aber ich nun schon seit 24 Stunden auf den Beinen und hätte jetzt gerne einen Kaffee. Wir können dabei den Rest besprechen. «

Er stand auf und schlang seine Arme um seine kleine Schwester.

»Außerdem gibt es da, glaube ich etwas, was du mir vielleicht erzählen willst?! «

Murmelte er so leise, dass nur Nikita es hörte.

Unwillkürlich zuckte sie daraufhin zusammen.

Ob sie ihm das nun unbedingt erzählen wollte, wusste sie noch nicht.

 

 

 

Kevin drehte sich von der einen Seite auf die andere.

Er träumte.

Und der Mittelpunkt war Nikita.

Er wollte sie festhalte. Sie lieben. Ihr beweißen, dass er der Richtige für sie war. Ein Geräusch erweckte seine Aufmerksamkeit. Selbst im Schlaf nahm er das unnatürliche Geräusch wahr, das einfach nicht zu dem normalen Leben der Menschen passte. Er schlug die Augen auf und sah sich neugierig um. Das Geräusch kam von draußen. Es war ein leises Knacken, im Schloss seines Zimmers.

Kevin richtete sich auf und schlug seine Decke zurück. Ganz leise erhob er sich, streifte Schuhe und Hemd über, um sich dann an der Seite der Tür zu verstecken.

Der Türknauf drehte sich vorsichtig. Die Tür sprang auf und herein schlich eine große vermummte Gestalt. Kevin spürte einen Schub von Adrenalin durch seinen Körper fahren.

Er spannte all seine Muskeln an und sprang dann mit einem Hechtsprung auf die Gestalt.

Die riss jedoch den Arm hoch und versetzte ihm einen brutalen Stoss in die Rippen.

Damit hatte Kevin nicht gerechnet.

Stöhnend sackte er zusammen.

Ohne Schutzschild war auch er verletzlich.

Ein Tritt in die Seite und an den Kopf folgten dem Stoss . Blut rann über Kevins Stirn und nur mit Mühe konnte Kevin den dritten Tritt in den Magen abwehren.

Er packte den Fuß seines Angreifers und riss ihn herum.

Die Gestalt drehte eine Pirouette und landete auf dem Rücken. Kevin wollte nun, da  er eine Chance hatte, flüchten und stolperte zur Tür. Dort jedoch lief er einer zweiten Gestalt in die Arme.

»Wohin den so eilig? « grinste sie unter einer Strumpfmaske hervor.

Sie verpasste Kevin einen Schlag gegen die Brust und Kevin fiel nach hinten.

Er landete unsanft auf seinen vier Buchstaben und sah nach oben. Verschwommen nahm er wahr, dass sich nun beide Angreifer auf ihn stürzen wollten. Doch da sah er einen Fuß vorschnellen und den Kopf seines Ersten Angreifers treffen. Ein weiterer Tritt schickte ihn zu Boden. Sein scheinbarer Retter wurde von dem andren Hünen gepackt und in einem Klammergriff genommen. Doch geschickt befreite er sich und schickte auch diese Gestalt mit einem wuchtigen Kinnhacken zu Boden. Kevin richtete sich langsam auf und griff nach seinem Mantel.

»Alles in Ordnung? « fragte sein Retter.

Kevin hatte furchtbare Kopfschmerzen und eine Platzwunde am Kopf.

Aber im großen und ganzen war alles o.k. Er nickte müde.

»Ja. Aber was machst du hier? «

»Erklär ich dir später. Nun komm. Bevor die wieder aufwachen. «

Sein Retter rannte vor. Kevin folgte ihm. Sie rannten nach draußen auf ein schwarzes Motorrad zu. Kevin schwang sich mit drauf und sie brausten davon.

 

 

»Also eins ist sicher. Thomas macht sich einen Spaß daraus, mit uns zu spielen. Bis jetzt hat er das immer gemacht. Und das sich daran etwas geändert haben soll, erscheint mir unwahrscheinlich. «

Robert saß auf einem Stuhl, mit der Lehne nach vorne, seine Hände an der Kaffeetasse wärmend. Nikita und Michael hatten ihm in knappen Worten geschildert, was damals Garthe mit Michael gemacht hatte. Und angesichts der Erinnerungen, die dadurch wieder hochkamen, erschauderte Michael leicht.

»Garthe hat es immer nur auf die FLAG und Michael abgesehen gehabt. Eigentlich müsste doch sein Sohn nun auch von dem Gedanken total besessen sein? « meinte Bonnie.

Robert nickte leicht.

»Ja das ist er auch. Aber da ist auch noch was anderes. Er hat schon einmal Nikita entführt. Damals ist es nie so weit gekommen, wie jetzt. Doch wenn ich ihn richtig einschätze, will er diesmal einen Radikalschlag machen. Die einzige, die bei diesem Spiel überleben wird ist mit großer Wahrscheinlichkeit Nikita. «

»Garthe wollte mich damals besitzen und hat mich nie bekommen. Könnte es sein, dass er dasselbe Verhalten, welches Garthe damals aufwies, so auf den Sohn abgefärbt hat? «

Fragte April.

»Nein. Thomas kopiert. Er versucht seinen Vater nachzuahmen. Er ist ungemein intelligent, aber wahnsinnig. «

Nick setzte sich an den Computer.

»Ich werde mal die alten Akten über Garthe raus suchen. Wenn er seinen Vater kopiert, und das eins zu eins, dann besteht eine Möglichkeit, dass er sich auch genau an den Orten eingerichtet hat, an denen sein Vater damals gewohnt hat, wenn er nicht im Gefängnis saß. Kann aber eine Weile dauern. «

Robert stand auf und schritt zu Nick hinüber.

»Darf ich mal? « fragte er .

»Sicher. «

Nick rutschte mit seinem Stuhl zur Seite. Er setzte sich neben Nick.

»Computer. « meinte Robert nun. Doch die gewünschte Reaktion jedoch blieb aus.

»Computer suche mir alle Adressen von Garthe Bishop raus.« befahl er.

Wieder nichts. Wütend klopfte er auf den Monitor.

»Ist das Teil kaputt oder was? «

April, Michael und Bonnie mussten sich das Lachen verkneifen. Nur Nikita kicherte leise vor sich hin. Nick schob Robert die Tastatur samt Maus hin.

»Vielleicht geht es damit besser. « meinte er mit gespielten Ernst.

Robert glotze ihn an.

»Wollt ihr damit sagen, dass dieses Teil noch mit manueller Bedienung läuft? «

»Tut mir leid, dass wir solche Hinterwäldler sind. Aber zwischen unseren Zeiten liegen auch ungefähr 150 Jahre. «

Nicks Augen blitzten nun.

»Schon gut. Kein Grund gleich in die Luft zu gehen. « knurrte Robert.

Dann griff er nach der Tastatur.

Nick hatte nun eigentlich gedacht das Robert über das Gerät nicht im geringsten Bescheid wusste. Doch zu seiner Überraschung kam Robert sehr gut damit zurecht. Seine Finger huschten mit einer unglaublichen Geschwindigkeit über die Tasten und gaben eine Unmenge von Internetadressen und Zahlen ein. Zwischendurch hielt er mal inne, um einen Schluck von seinem Kaffee zu trinken. Und sofort ratterte er weiter.

Nikita erahnte die Frage die Michael stellen wollte, als er sie ansah.

»Robert hat eine besondere Beziehung zu Computern. Er ist in der Lage jedes System zu knacken. Sein Implantat ist so ausgerichtet, dass es in der Lage ist mit den Computern zu “sprechen“. Er ist gleich nach Nick, das Computergenie von FLAG. «

»Wie lange dauert es, bis er etwas gefunden hat? «

Ein paar Minuten. Dann müssten wir die Informationen haben, die wir brauchen.

»Ok! Ich hab’s. Garthe hat mal im Crown Imperial gewohnt. Das ist aber abgerissen worden. Dann hat er in dem Haus gewohnt, das ihm eine gewisse Elizabeth Bishop hinterlassen hatte. Als nächstes das Caesars, was ein Spielkasino und ein Hotel ist. Weiterhin steht hier, dass er einmal in der Nähe von Reno auf einem Anwesen in Nevada gewohnt hatte. Das Anwesen gehörte Wilton Knight. «

»Und diese drei Gebäude stehen noch? «

Robert nickte.

»Das Letztere wurde jedoch verkauft. An einen gewissen Mr. Knight. «

»Knight? Aber außer Jennifer Knight und mir, gibt es momentan niemanden mit dem Namen Knight. « erklärte Michael.

»Ich finde, dass es sich nach einer Falle anhört. «

KITTs Stimme erklang gedämpft durch den Comlink.

 

                                                          

 

»Offensichtlicher kann er es ja kaum machen. «

»Da hat KITT recht. Michael, ich habe dich nie darum gebeten, aber bitte nur dieses mal.  Bleib hier. «

Flehend sah Bonnie Michael an. Sanft zog er sie an sich.

»Noch habe ich nicht gesagt, das ich irgendwo hingehe. «

»Aber das wirst du. Michael ....... «

Er legte sanft seinen Finger auf ihren Mund.

»Psst. Ganz ruhig. Mach dir keine Sorgen. Ich pass schon auf mich auf. Bis jetzt bin ich immer zu dir zurück gekommen, oder? «

»Ich hab da noch etwas. « rief Robert.

Michael und Bonnie sahen auf.

»In zwei Häusern gab es Umbauarbeiten. In dem von Elizabeth Bishop und in dem von Wilton Knight. «

»Warum sollte er die Häuser umbauen? « fragte April in die Runde .

»Um euch, eine ganz gemeine Fallen zu stellen. «

Ein Mann begleitet von Kevin trat ein. Kevin hielt sich ein Tuch an den Kopf das blutdurchtränkt war. Nikita sprang auf. In ihren Augen war Angst zu sehen.

»Kevin was ist passiert? Du blutest! Komm setz dich. Ich hole etwas zum Verbinden. «

Sie schob Kevin einen Stuhl hin und eilte davon, um etwas zum verarzten zu suchen.

Kevin lächelte leicht, was jedoch von einem stechenden Schmerz, der durch seinen Kopf fuhr, bestraft wurde.

»Was ist passiert? « wiederholte Michael die unbeantwortete Frage.

Kevin setzte zu einer Antwort an. Doch der Unbekannte nahm ihm das ab.

»Er ist angegriffen worden. Bestimmt waren es Leute von Thomas. Wenn ich etwas später gekommen wäre, wäre er bestimmt tot. «

»Wäre ich nicht. Ich hatte die Situation voll unter Kontrolle. «

Der Mann lachte spöttisch.

»Ja. Das hab ich gesehen. «

»Entschuldigen Sie. Aber wer sind Sie? «

Michael betrachtete ihn prüfend. Der Mann lächelte. Er reichte Michael die Hand.

»Mein Name ist Sebastian. «

Kaum das Michael nach seiner Hand gegriffen hatte, spürte er ein vertrautes Gefühl.

Sebastian war jung. Genauso alt wie Kevin. Vielleicht 24, wenn es hoch kam, aber er hatte schon das Verhalten und Gebaren eines erfahrenen Mannes. Seine Augen waren leuchtend grün und seine Haare strohblond. Er trug im Gegensatz zu Kevin eine Jeansjacke und einen hellen Sweater. Nur die Jeans der Beiden sahen sich sehr ähnlich. Doch all das war es nicht, was so auf Michael wirkte. Nein er glaubte Sebastian schon Jahre zu kennen.

»Hallo Michael! « flüsterte eine Stimme in seinem Kopf.

Dabei grinste Sebastian schelmisch.

»KI.......KITT? « stottere Michael.

Er wusste nun, wie sich Nick gefühlt haben musste, als er Kevin zum ersten Mal begegnet war.

»Wer sonst? «

Michael konnte es nicht so recht fassen. Da stand er vor ihm, und war ein Mensch.

Bonnie trat neben ihn.

»KITT bist du es wirklich? «

Sebastian wandte sich Bonnie zu.

»Hallo Bonnie. «

Er schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln. Als jedoch die Tür hinter ihm klappte, drehte er sich um. Nikita war zurückgekommen. Sie packte ein paar Dinge aus einem kleinen Kasten.

Dann nahm sie vorsichtig das Tuch von Kevins Stirn. Sie begann die Wunde zu reinigen.

»Aua ......autsch .....auuuuuuuu....... « jammerte nun Kevin.

»Stell dich nicht so an. Sei lieber froh, dass du dich unter Nikitas zarten Händen befindest. Dazu hast du ja momentan nicht allzu oft Gelegenheit. « meinte Sebastian.

Kevin knurrte etwas vor sich hin.

»Wenn ihr jetzt wieder einen Streit anfangt, schreie ich. « erklärte Nikita den Beiden. Sebastian schlang, was Michael nun irritiere, seine Arme zärtlich um Nikitas Taille und küsste sie auf die Schläfe.

»Würde ich doch nie. « murmelte er nun.

Nikita versteifte sich leicht.

Michael runzelte die Stirn. Auch Nick betrachtete die Szene erstaunt.

Auch Sebastian besaß einen goldenen Ring. Robert trat hinter die Beiden.

»Die Drei sind so etwas wie ein Paar. Sie sind irgendwie zu dritt Verlobt. Nikita hatte mit Beiden eine Beziehung. Die zerbrachen, weil einer auf den anderen eifersüchtig war. Vor ungefähr 15 Wochen feierten sie Kevins und Sebastians Geburtstag. Tja und da scheint es zuviel zu trinken gegeben zu haben, jedenfalls wachten alle drei am nächsten Morgen in einem Bett auf. Ein paar Tage später erfuhr Nikita, dass sie schwanger war. Tja und nun fingen die Probleme erst an. Kevin und Sebastian stritten sich nun um Nikki. Sie hätten zwar gleich einen Vaterschaftstest machen können, aber Nikki wollte das erst machen, wenn das Kind geboren wäre. Wegen dem Risiko. Nun hat sie den Test machen lassen. Das Ergebnis braucht aber ein paar Tage. Für die Zeit haben Sebastian und Kevin eine Vereinbarung getroffen: Nikki darf von keinem der Beiden, in irgendeiner weise angebaggert oder verführt werden. Tja, und gleich gibt es wieder Krach. Denn das hätte Sebastian lieber bleiben lassen. «

Michael wunderte sich. Sollte sich KITT etwa später, mal in seine Tochter verlieben?

Sebastian wurde von Kevin leicht angestoßen.

»Finger weg! « murrte er.

»Ich habe sie doch nur umarmt! « murrte Sebastian.

Er ließ Nikita los. Nikita entspannte sich daraufhin wieder. Sie griff nach einem Gerät, aus dem ein kleiner Strahl auf die Wunde schoss. Sie schloss sich nun augenblicklich.

»So das wäre es. «

Sie packte alles wieder ein und schloss den Kasten. Dann entfernte sie sich von den Beiden. Um Sebastian abzulenken sprach Nick ihn an und schob sich zwischen Nikita und ihn. Er konnte ihre Angst und Scheu, den Beiden gegenüber, spüren.

»Du sagtest vorhin etwas von einer gemeinen Falle?! Was meintest du damit? «

Sebastian schreckte leicht hoch. Er war auf Nikita konzentriert gewesen.

»Ähm.....ja das Haus. Ach ja! Also, es ist so. Thomas hat die beiden Häuser umbauen lassen und verwendet sie dazu, um euch eine Falle zustellen. «

»Woher willst du das wissen? « fragte April die erst einmal geschwiegen und sich alles angehört hatte .

»Weil Charlie, Marco, Richardo und Jugin verschwunden sind. Das letzte Signal, was ich von ihren Implantaten auffing, war vor dem Knight Anwesen. Ich glaube, dass Thomas sie in seiner Gewalt hat. «

Kevin senkte den Blick. Nikita war bleich geworden.

»Meinst du er ......tötet sie? «

Ihre Stimme zitterte. Hilflos zuckte Sebastian mit den Armen.

»Sie sind .....? «

Michael zog die Augenbraun hoch.

»Ja. Es sind deine Söhne. Ich hätte es wissen müssen. Ich habe das alles doch schon mal erlebt. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern. « murmelte Sebastian .

Bonnie hatte die Arme um Nikita geschlungen. Sie war ganz bleich geworden.

»Nein .....bitte, er darf sie nicht getötet haben. Nicht Jugin und die anderen. « flüstere sie. Robert legte ihr die Hand auf die Schulter.

»Wenn er es doch getan hat, würde ich gerne ganz in weiß beerdigt werden. Mit einem weißen Sarg und einem Kranz aus roten Rosen auf dem steht: Wir lieben dich Jugin! «

Kam es schwach von der Tür.

»Jugin ! « rief Sebastian entgeistert.

Jugin sank in sich zusammen.

»Hallo Leute. Ich bin wieder da. «

Kevin eilte auf ihn zu, um ihn zu stützen. Nikita und Robert waren ebenfalls auf dem Weg zu ihm. Jugin war schon wieder in die Bewusstlosigkeit gesunken. Kevin packte ihn und sah zu Michael.

»Wo geht’s hier zum Lazarett? «

Er lächelte schwach. Michael starrte zu den 5 Geistern aus der Zukunft hinüber.

Irgendwie ging ihm das zu schnell. Nun befanden sich drei seiner zukünftigen Kinder hier.

Und KITT und KARR in einer ganz anderen Gestalt.

»Kommt mit. Ich bring euch hin und dann hab ich ein paar Takte mit euch zu reden. «

Michael erhob sich von seinem Stuhl und ging voraus. Die Gruppe Zeitreisender folgte ihm.

 

 

»Also, was ist hier los. Ich will jetzt wissen, warum genau ihr hier seit und was passiert ist. «

Michael hatte die vier Unverletzten wieder mitgenommen und ihnen mehr oder weniger befohlen sich auf einen Stuhl zu setzten und ihm Rede und Antwort zu stehen.

Bonnie , April und Nick nahmen daran Teil.

 

                            

 

»Ich weiß das Nikita hier ist, um Thomas zu suchen. Kevin meinte er hätte eine Spur gehabt und war dadurch hier gelandet. Robert sagte er solle Kevin zurück schicken und auf Nikita aufpassen. So, und warum bist du jetzt hier Sebastian? «

Michael ließ sich, wie er es schon gewohnt war, auf der Ecke von Aprils Schreibtisch nieder. Sebastian holte Luft.

»Ich bin hier um dich zu suchen. Nun ja dein zukünftiges Ich. Es ist verschwunden. Und da ich es nicht orten kann, wollte ich Nikki, weil sie mit dem Implantat ihres Vaters verbunden ist. Sie könnte ihn finden. «

»Er ist weg? « fragte Kevin erstaunt.

»Ohne eine Nachricht? Und sein Wagen, ist der noch da? «

Sebastian schüttelte den Kopf.

»Er ist spurlos verschwunden. «

»Wenn das so ist, kann ich dir auch nicht helfen. « murmelte Nikita.

»Wenn Dad verschwunden ist, ohne ein Wort, dann will er wahrscheinlich nicht, dass ihn irgend jemand findet. «

»Aber wir brauchen ihn! « rief Sebastian panisch.

»Warum? « fragte Nick.

»Weil ich nicht weiß, was ich ohne ihn tun soll. Wenn Thomas seine Söhne hat, dann haben wir ein echtes Problem. Ich wollte sie eigentlich zu Michaels und Bonnies Schutz herholen. Damit Thomas ihnen nichts tun kann. «

»Könnt ihr mir erklären, warum ihr, du und Nikita, so sicher seit, das Michael, Bonnie und ich in dieser Zeit ermordet werden? Vielleicht ist dieser Thomas schon auf dem Weg noch weiter in die Vergangenheit. «

»Nein das kann nicht sein, weil er dann ja selber nie geboren wird. Er wird im nächsten Jahr zur Welt kommen. Außerdem entscheidet sich hier, ob die Foundation Mitglieder überleben sollen oder nicht. Wir befinden uns sozusagen an einer Zeitgabelung. Wenn sich hier etwas ändert, wird die Zukunft ganz anders werden. «

»Dann solltet ihr jetzt auf Michael und Nick, sowie auf Bonnie aufpassen. « meinte April.

Sie wollte gerade ansetzen, um noch etwas zu sagen, als das Telefon klingelte.

Sie nahm ab.

»Hallo? Oh Jeff! Ja ist gut, ich sag bescheid. «

Sie legte auf.

»Nikita, Robert. Euer Bruder ist aufgewacht und möchte euch sehen. «

Beide sprangen auf und hetzten zum Krankenflügel.

Michael, Nick und die anderen folgten langsam. Sebastian und Kevin hielten sich an der Seite von Michael und Nick. Die Beiden grinsten sich verstohlen zu. Eigentlich hatte sich, auch wenn die Beiden nun Menschen waren, nicht viel geändert.